Betreff
Prüfauftrag Mobile Beratung
Vorlage
V-SOZ/23/165
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

Der Sozialausschuss empfiehlt dem Kreistag, zur Erweiterung des Angebotes für Familien in den Städten und Gemeinden des Landkreises Cloppenburg für einen Zeitraum von drei Jahren ein erweitertes Angebot zu schaffen und die dafür erforderlichen Personalstellen einzurichten. Dieses Angebot ist vor einer Verlängerung zu evaluieren.


Sachverhalt:

Prüfauftrag:

Der Landkreis Cloppenburg möge „mobile Beratungszentren“ zur bedarfsgerechten Beratung in den Gemeinden und Städten einrichten. Dazu soll der Landkreis zeitnah ein entsprechendes Konzept zur Realisierung vorlegen. Dieses Konzept sollte neben einer inhaltlichen Komponente auch die Sach- und Personalkosten darstellen sowie eine Überprüfung, welche konkreten Angebote in den Gemeinden und Städten vorliegen.

In einer Arbeitsgruppe haben das Jugendamt, das Sozialamt, das Gesundheitsamt, die Gesundheitsregion (Referat Strategie und Innovation) sowie die Gleichstellungsbeauftragte zunächst die bestehenden Angebote analysiert und darauf aufbauend gemeinsam Verbesserungen und Erweiterungen entwickelt. Dafür ist eine Intensivierung der bereits bestehenden Zusammenarbeit geplant, auch um auf die sich in den nächsten Jahren ergebenden rechtlichen Veränderungen (beispielsweise die Verfahrenslots*in) inhaltlich und strukturell vorzubereiten. Eine Übersicht über die bestehenden Angebote findet sich in der angehängten Tabelle (hier besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit).

3 Säulen der Beratung:

1)      Digitaler ELTERNRat

Der aktuelle ELTERNRat wurde inhaltlich von den Fachämtern überarbeitet und strukturiert. Die Änderungen sind eingepflegt. Derzeit findet die Gestaltung des digitalen Formats statt. Danach wird es möglich sein, digital auf das Angebot auf der Homepage des Landkreises Cloppenburg zugreifen zu können. Perspektivisch soll es ein reduziertes Informationsangebot in unterschiedlichen Sprachen geben.

2)      Mobile Angebote

Die bestehenden Angebote sind oft schon mobil, indem aufsuchende Sozialarbeit praktiziert wird. Der ELTERNRat bietet hier eine aktuelle, nach Altersgruppen und Orten gegliederte Übersicht über die Angebote. Dies beinhaltet auch die Angebote freier Träger.

-          Jugendamt:

Das Prinzip der aufsuchenden Sozialarbeit wird im Jugendamt sowieso schon betrieben. Die Familienberatungsstelle (früher Erziehungsberatungsstelle) bietet dezentrale Beratung in Form von Außenstellen an.

-          Sozialamt:

Seitens des Sozialamtes kann nach Fertigstellung des neuen Servicecenters in Friesoythe dort z.B. 1 x wöchentlich ein Beratungsangebot für Elterngeld und Elternzeit eingerichtet werden.

Die Schuldnerberatung wird durch mehrere freie Wohlfahrtsverbände örtlich über den gesamten Landkreis angeboten und ist deshalb von überall gut erreichbar. Wenn erforderlich, werden durch die Mitarbeitenden auch Hausbesuche durchgeführt.

-          Gesundheitsamt:

Beratungsleistungen bietet das Gesundheitsamt bereits dezentral durch medizinische Fachkräfte über Klick-Clack (medizinische und pflegerische Beratung zu vielen Themen für junge Familien mit Kindern bis ins schulpflichtige Alter), sowie in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt (Frühe Hilfen) an. Um alle Familien zu erreichen, finden Neuerdenbürgerbesuche statt – so kann der erste Kontakt hergestellt werden. Die Familienhebammen sind organisiert durch den Sozialdienst katholischer Frauen und werden vom Gesundheitsamt überwacht. Es handelt sich um eine präventive aufsuchende Arbeit, in der sowohl das Kind als auch die Mutter unterstützt wird. Bei Bedarf kann das Jugendamt ebenfalls diese aufsuchende Leistung in Anspruch nehmen.

Des Weiteren ist der Sozialpsychiatrische Dienst aufsuchend tätig.

3)      Erweiterte Angebote

Zusätzlich werden folgende ergänzende Angebote vorgeschlagen:

-          Familienlots*in

Es wird eine Ansprechperson für alle Fragen zu den bestehenden Angeboten eingerichtet. Diese zentrale Stelle soll Eltern beraten, die durch die Vielzahl der Angebote und die Trägerstruktur häufig passende Angebote nicht wahrnehmen. Angesiedelt werden soll diese Stelle im Jugendamt bei den Frühen Hilfen. Die dort bereits bestehende Netzwerkfunktion kann dann synergetisch genutzt werden und auch eine gegenseitige Vertretung kann gewährleistet werden, um einen möglichst hohen Grad der Erreichbarkeit zu gewährleisten. Sprechstunden in den Städten und Gemeinden sind geplant.

-          Gesundheitspfleger*in für ältere Kinder

Über das Angebot für die Neugeborenen und Klick-Clack hinaus soll ein/e zusätzliche mobile Gesundheitspfleger*in eingestellt werden, um dezentral in den Städten und Gemeinden erste Beratungsangebote, Kursangebote für Eltern vor Ort, etc. zu machen. Dabei soll auch auf Angebote von Expert*innen (andere Gesundheitspfleger*innen, angehende Mediziner*innen, etc.) zurückgegriffen werden, um passgenaue Angebote zu entwickeln. Sprechstunden in den Städten und Gemeinden sind geplant.

Diese beiden Ergänzungen des Angebots sollen zunächst in einer Pilotphase von drei Jahren aufgebaut, erprobt und evaluiert werden.


Finanzierung:

Die Mittel sind noch nicht in den Haushalt eingeplant.


Anlagenverzeichnis:

Angebotsübersicht LK Cloppenburg Kontextcheck.pdf