Beschlussvorschlag:
Der Sozialausschuss empfiehlt dem Kreistag,
zur Erweiterung des Angebotes für Familien in den Städten und Gemeinden des
Landkreises Cloppenburg für einen Zeitraum von drei Jahren ein erweitertes
Angebot zu schaffen und die dafür erforderlichen Personalstellen einzurichten.
Dieses Angebot ist vor einer Verlängerung zu evaluieren.
Sachverhalt:
Prüfauftrag:
Der
Landkreis Cloppenburg möge „mobile Beratungszentren“ zur bedarfsgerechten
Beratung in den Gemeinden und Städten einrichten. Dazu soll der Landkreis
zeitnah ein entsprechendes Konzept zur Realisierung vorlegen. Dieses Konzept
sollte neben einer inhaltlichen Komponente auch die Sach- und Personalkosten
darstellen sowie eine Überprüfung, welche konkreten Angebote in den Gemeinden
und Städten vorliegen.
In einer Arbeitsgruppe haben das Jugendamt,
das Sozialamt, das Gesundheitsamt, die Gesundheitsregion (Referat Strategie und
Innovation) sowie die Gleichstellungsbeauftragte zunächst die bestehenden
Angebote analysiert und darauf aufbauend gemeinsam Verbesserungen und
Erweiterungen entwickelt. Dafür ist eine Intensivierung der bereits bestehenden
Zusammenarbeit geplant, auch um auf die sich in den nächsten Jahren ergebenden
rechtlichen Veränderungen (beispielsweise die Verfahrenslots*in) inhaltlich und
strukturell vorzubereiten. Eine Übersicht über die bestehenden Angebote findet
sich in der angehängten Tabelle (hier besteht kein Anspruch auf
Vollständigkeit).
3 Säulen der Beratung:
1) Digitaler ELTERNRat
Der aktuelle ELTERNRat wurde inhaltlich von den
Fachämtern überarbeitet und strukturiert. Die Änderungen sind eingepflegt.
Derzeit findet die Gestaltung des digitalen Formats statt. Danach wird es
möglich sein, digital auf das Angebot auf der Homepage des Landkreises Cloppenburg
zugreifen zu können. Perspektivisch soll es ein reduziertes Informationsangebot
in unterschiedlichen Sprachen geben.
2)
Mobile Angebote
Die bestehenden Angebote sind oft schon mobil, indem
aufsuchende Sozialarbeit praktiziert wird. Der ELTERNRat bietet hier eine
aktuelle, nach Altersgruppen und Orten gegliederte Übersicht über die Angebote.
Dies beinhaltet auch die Angebote freier Träger.
-
Jugendamt:
Das Prinzip der aufsuchenden Sozialarbeit
wird im Jugendamt sowieso schon betrieben. Die Familienberatungsstelle (früher
Erziehungsberatungsstelle) bietet dezentrale Beratung in Form von Außenstellen
an.
-
Sozialamt:
Seitens des Sozialamtes kann nach Fertigstellung des neuen
Servicecenters in Friesoythe dort z.B. 1 x wöchentlich ein Beratungsangebot für
Elterngeld und Elternzeit eingerichtet werden.
Die
Schuldnerberatung wird durch mehrere freie Wohlfahrtsverbände örtlich über den
gesamten Landkreis angeboten und ist deshalb von überall gut erreichbar. Wenn
erforderlich, werden durch die Mitarbeitenden auch Hausbesuche durchgeführt.
-
Gesundheitsamt:
Beratungsleistungen bietet das Gesundheitsamt
bereits dezentral durch medizinische Fachkräfte über Klick-Clack (medizinische
und pflegerische Beratung zu vielen Themen für junge Familien mit Kindern bis
ins schulpflichtige Alter), sowie in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt (Frühe
Hilfen) an. Um alle Familien zu erreichen, finden Neuerdenbürgerbesuche statt –
so kann der erste Kontakt hergestellt werden. Die Familienhebammen sind
organisiert durch den Sozialdienst katholischer Frauen und werden vom
Gesundheitsamt überwacht. Es handelt sich um eine präventive aufsuchende
Arbeit, in der sowohl das Kind als auch die Mutter unterstützt wird. Bei Bedarf
kann das Jugendamt ebenfalls diese aufsuchende Leistung in Anspruch nehmen.
Des Weiteren ist der Sozialpsychiatrische
Dienst aufsuchend tätig.
3)
Erweiterte Angebote
Zusätzlich werden folgende ergänzende Angebote
vorgeschlagen:
-
Familienlots*in
Es
wird eine Ansprechperson für alle Fragen zu den bestehenden Angeboten
eingerichtet. Diese zentrale Stelle soll Eltern beraten, die durch die Vielzahl
der Angebote und die Trägerstruktur häufig passende Angebote nicht wahrnehmen.
Angesiedelt werden soll diese Stelle im Jugendamt bei den Frühen Hilfen. Die
dort bereits bestehende Netzwerkfunktion kann dann synergetisch genutzt werden
und auch eine gegenseitige Vertretung kann gewährleistet werden, um einen
möglichst hohen Grad der Erreichbarkeit zu gewährleisten. Sprechstunden in den
Städten und Gemeinden sind geplant.
-
Gesundheitspfleger*in für ältere Kinder
Über das Angebot für die
Neugeborenen und Klick-Clack hinaus soll ein/e zusätzliche mobile
Gesundheitspfleger*in eingestellt werden, um dezentral in den Städten und
Gemeinden erste Beratungsangebote, Kursangebote für Eltern vor Ort, etc. zu
machen. Dabei soll auch auf Angebote von Expert*innen (andere
Gesundheitspfleger*innen, angehende Mediziner*innen, etc.) zurückgegriffen
werden, um passgenaue Angebote zu entwickeln. Sprechstunden in den Städten und
Gemeinden sind geplant.
Diese beiden Ergänzungen des Angebots sollen
zunächst in einer Pilotphase von drei Jahren aufgebaut, erprobt und evaluiert
werden.
Finanzierung:
Die Mittel sind noch
nicht in den Haushalt eingeplant.
Anlagenverzeichnis:
Angebotsübersicht LK
Cloppenburg Kontextcheck.pdf