Betreff
Fortführung des Projektes Pflegeportal durch die Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle
Vorlage
V-KA/22/732
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

Dem Kreistag wird folgende Beschlussfassung vorgeschlagen:

Die Kreisverwaltung wird ermächtigt, das Projekt Pflegeportal durch die Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle fortzuführen.

Die erforderlichen Haushaltsmittel werden bereitgestellt.

 


Sachverhalt:

Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt stetig und lag zuletzt in der Region Weser-Ems mit ca. 2,4 Millionen Menschen bei rund 118.000. In diesem Zusammenhang kommt es zunehmend dazu, dass pflegebedürftige Bürgerinnen und Bürger auf fremde Hilfe angewiesen sind. Nach der kleinräumigen Bevölkerungsvorausberechnung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) steigt die Anzahl der älteren Bevölkerung (65 Jahre und älter) bis zum Jahr 2031 im ehemaligen Regierungsbezirk auf über 575.000 Menschen, ein Plus gegenüber 2021 von rd. 142.000 Menschen (plus 32,9 %). Bezogen auf den Landkreis Cloppenburg liegt die Steigerungsrate gar bei rd. 42 % auf 42.150 Menschen. Damit eingehergehend steigt auch die Zahl der pflegebedürftigen Menschen. Für die pflegebedürftigen Menschen oder den Angehörigen kann die Suche nach freien Kurz-/ und Langzeitpflegeplätzen oder einem ambulanten Pflegedienst sehr mühsam und kräftezerrend sein

 

Unterstützend bei der Suche und Vermittlung freier Kapazitäten kann das Projekt des Pflegeportals Weser-Ems wirken. Das Pflegeportal Weser-Ems hat als Ziel, dem Senioren- und Pflegestützpunkt ein Arbeitsinstrument an die Hand zu geben, mit dem sie bei Beratungsanfragen gezielt und schnell einen Überblick über freie Kapazitäten in den Pflegeheimen in ganz Weser-Ems bekommen und ggf. direkt im Rahmen ihrer neutralen Pflegeberatung Pflegeplätze vermitteln können. Es soll das bisherige Portal www.pflege-os.de ablösen. Das Pflegeportal Weser-Ems bietet zudem unterschiedlichen Nutzerinnen- und Nutzer-Gruppen die Möglichkeit, einen stationären Pflegeplatz zu suchen. Über einen Zugang für die Öffentlichkeit (also Bürgerinnen und Bürger und deren Angehörige, (niedergelassene) Ärztinnen und Ärzte etc.) können Betroffene spontan nach einem freien Kurz- oder Langzeitpflegeplatz suchen, um für eine einsetzende Pflegebedürftigkeit der suchenden Person Abhilfe zu schaffen. Zusätzlich bildet das Pflegeportal Weser-Ems das Entlassmanagement über den Bereich des Expertensystems ab und unterstützt die bessere Planbarkeit für das Krankenhaus sowie die Patientin/den Patienten und deren Angehörige, indem in der digitalen Plattform eine Suche für die Nachversorgung frühzeitig gestartet werden kann. Dabei greifen die öffentliche Suche und das Expertensystem auf dieselbe Datenbasis zurück. Das Pflegeportal Weser-Ems wird von einer Gruppe kommunaler Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner aus der Weser-Ems Region begleitet. Sie haben ebenso wie die Vertreterinnen und Vertreter der Kliniken und Pflegeeinrichtungen eine Zugriffsberechtigung in die Fachanwenderinnen- Fachanwender-Nutzung.

 

Das Projekt soll mithilfe der Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle noch erweitert werden. Die zentrale Koordinierungsstelle des Pflegeportals Weser-Ems hat zum Ziel, die Kommunikation, Vernetzung und Zusammenarbeit aller beteiligten Akteurinnen und Akteure zu steuern, um im Rahmen der Digitalisierung eine Gesamtlösung für die pflegerische Nachversorgung in der Region Weser-Ems voranzubringen. Sie soll Hauptansprechpartnerin und Vermittlerin zwischen den Beteiligten sein. Dazu soll ein stabiles Netzwerk aufgebaut und nachhaltig gefördert werden. Die stetige Weiterentwicklung und Optimierung des Portals und die inhaltliche und organisatorische Steuerung des Projektes sowie die Konzeption von projektbezogenen Veranstaltungen gehören zur Aufgabe der Koordinierungsstelle.

 

Die Federführung für die Ausschreibung und Vergabe der zentralen Koordinierungsstelle hat der Landkreis Osnabrück übernommen.

 

Das Projekt soll durch alle 17 Kommunen im Bereich Weser-Ems getragen werden, sodass von den Gesamtkosten in Höhe von ca. 215.000 Euro jede Kommune einen Anteil von 1/17 verteilt über drei Jahre übernimmt. Eine Teilnahmeerklärung jeder Kommune liegt bereits vor. Dadurch, dass alle 17 Kommunen im Bereich Weser-Ems dieses Projekt tragen wollen, ist der Beitrag für jede einzelne Kommune als äußerst wirtschaftlich zu werten, da die Gesamtkosten geteilt werden.

 

 

Da es sich um die Übernahme einer neuen Aufgabe im Sinne von § 58 Abs. 1 Nr. 19 NKomVG handelt, ist der Kreistag für die Entscheidung zuständig.

 


Finanzierung:

P1.111900.103 Gesundheitsregion