Beschlussvorschlag:
Der Sozialausschuss empfiehlt dem Kreistag die Bereitstellung der Finanzmittel für die Förderung des Projektes INTEGRA an den berufsbildenden Schulen im Landkreis Cloppenburg für die Schuljahre 2019 bis 2021 in Höhe von 34.269 Euro für das Jahr 2019, 138.914 Euro für das Jahr 2020 und 81.033 Euro für das Jahr 2021.
Sachverhalt:
Das
Caritas-Sozialwerk (CSW) beantragte mit Datum vom 06.08.2019 eine Förderung des
Projektes INTEGRA an den berufsbildenden Schulen im Landkreis Cloppenburg für
die Schuljahre 2019 bis 2021.
INTEGRA
(Integration in Schule und Ausbildung/Arbeit) wurde in den letzten 4 Jahren
bereits vom CSW an der BBS am Museumsdorf und der BBS Technik in Cloppenburg
und der BBS in Friesoythe durchgeführt. INTEGRA in seiner Ursprungsform ist ein
Projekt zur Unterstützung der Integration von geflüchteten Schülerinnen und
Schülern an den berufsbildenden Schulen. Vom 30.06.2015 bis zum 29.06.2018
erfolgte eine Förderung des Projektes zu 75 % über das Bundesamt für Migration
und Flüchtlinge (BAMF) und zu 25 % über den Landkreis. Ab Juli 2018 übernahm
der Landkreis 100 % der Kosten. Diese Kostenübernahme war zunächst als
Zwischenfinanzierung vorgesehen, da eine Anschlussfinanzierung im Rahmen einer
weiteren Integrationsmaßnahme des BAMF namens INSA
(Integration-Schule-Ausbildung) möglich erschien, die dann nicht positiv
beschieden wurde. Somit übernahm der Landkreis die gesamte Finanzierung für INTEGRA
für das Schuljahr 2018/19 bis zum Auslaufen des Projektes zum 28.06.2019.
Da aus Sicht
der berufsbildenden Schulen und des CSW weiterhin ein großer
Unterstützungsbedarf bei der Integration von neuzugewanderten Schülerinnen und
Schülern besteht, wird es laut Antrag als dringend notwendig erachtet, INTEGRA
für das aktuelle und das kommende Schuljahr fortzusetzen. Der Antrag des CSW
umfasst den Zeitraum vom 01.10.2019 bis zum 21.07.2021. Im Schuljahr 2018/2019
wurden 104 Schüler und 43 Schülerinnen im Rahmen des INTEGRA-Projektes
unterstützt. Weitere Informationen zur Arbeit von INTEGRA im vergangenen
Schuljahr sind der Anlage „INTEGRA“. Stand 16.08.2019“ zu entnehmen.
Konzeptionell
ist das aktuelle INTEGRA-Projekt stark an das Vorgängerprojekt angelehnt. Es
geht in 3 Bausteinen erstens um die individuelle Förderung der teilnehmenden
Schülerinnen und Schüler. Zweitens soll eine stärkere Vernetzung der Schule zur
beruflichen Praxis vollzogen werden und als 3. Baustein steht die
Kompetenzförderung der Eltern/Betreuerinnen und Betreuer im Fokus. Ein
Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Gestaltung eines reibungslosen Übergangs
von der Schule in den Beruf/Ausbildung.
INTEGRA
steht allen Schülerinnen und Schülern mit Migrationsgeschichte ab 15 Jahren
offen und stellt somit u. a. auch ein Förderangebot für die im letzten Jahr
zahlreich an den berufsbildenden Schulen angekommenen Schülerinnen und Schüler
aus osteuropäischen EU-Staaten dar. Es spielt keine Rolle, ob die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer über einen gesicherten Aufenthalt verfügen oder
(noch) nicht. Auch nicht mehr
schulpflichtige, aber bildungswillige junge Menschen (i.d.R. ab 18 Jahren)
können soweit möglich am Projekt teilnehmen.
Die
Zielgruppe des INTEGRA-Projektes setzt sich zum einen aus Vollzeitschülerinnen
und –schülern der BVJ-Klassen, den BEK und den zukünftigen
BES(Berufseinstiegsschule)-Klassen und zum anderen aus Auszubildenden zusammen,
die an 1-2 Tagen die Berufsschule
besuchen bzw. eine schulische Ausbildung absolvieren ( z.B. Sozialassistentinnen
und Sozialassistenten). Diese sollen über INTEGRA die Möglichkeit bekommen in
Form von ergänzenden Lern- und Fördergruppen Unterstützung beispielsweise bei
Lerndefiziten zu erhalten, sofern andere Förderoptionen nicht greifen.
Die Vernetzung mit der beruflichen Praxis, z. B. zu den Betrieben, mit den Bildungsträgern vor Ort, dem Jobcenter und der Berufsberatung der Agentur für Arbeit soll genauso wie die Kooperation mit den Migrationsberatungsstellen und den Migrantenorganisationen, dem Jugendmigrationsdienst und dem Pro-Aktiv-Center (PACE) im Fokus der Arbeit von INTEGRA stehen. Darüber hinaus bildet die Eltern- bzw. Betreuerarbeit einen weiteren Schwerpunkt des Projektes. Detaillierte Inhalte sind der anhängenden „Projektbeschreibung“ als Teil des Antrags des CSW in der Anlage zu entnehmen.
Finanzierung:
Die Durchführung
des Projektes INTEGRA an der BBS am Museumsdorf und der BBS Technik in
Cloppenburg und an der Berufsbildenden Schule in Friesoythe soll durch jeweils
eine 0,5 VZ-Stelle einer pädagogischen Fachkraft, plus 3 Stunden wöchentlich
für die Projektleitung und 2 Betreuungskräfte (Minijob) für zusätzliche Lern-
bzw. Fördergruppen erfolgen. Eine detaillierte Aufstellung der beantragten
Finanzmittel ist ebenfalls dem Antrag des CWS mit Finanzplan im Anhang zu
entnehmen.
Die
beantragten Haushaltsmittel belaufen sich für 2019 auf 34.269 Euro, für 2020
auf 138.914 Euro und für 2021 auf 81.033 Euro.
PSP-Element P1.111200.442900
Anlagenverzeichnis:
1 .Antrag auf
Förderung des Projektes INTEGRA an den berufsbildenden Schulen im Landkreis
Cloppenburg für die Schuljahre 2019 bis 2021“ des CSW vom 06.08.2019
2. INTEGRA. Stand 16.08.2019