Sachverhalt:
Die Gruppe GRÜNE/UWG stellte mit Datum vom 18.01.2019 einen
Antrag gem. § 56 NKomVG zur Umsetzung des Nahverkehrsplans 2018. Dieser Antrag
wurde von der Verwaltung für den Verkehrsausschuss am 12.02.2019 beantwortet.
Mit Beschlussfassung des Verkehrsausschusses vom 12.02.2019 soll nun über die
Umsetzung des Nahverkehrsplanes regelmäßig berichtet werden. Die Verwaltung
berichtet wie folgt:
1.
Was ist der aktuelle Stand bei der Umsetzung
des vom Kreistag in seiner Sitzung am 19.6.2018 beschlossenen Nahverkehrsplans?
Im Nahverkehrsplan wurde im Kapitel 6 ein
Maßnahmenplan für den Optimierungsprozess des ÖPNV festgelegt. Die Maßnahmen
wurden in drei unterschiedliche Prioritätsstufen eingeordnet. Nachfolgend wird
zu den unterschiedlichen Maßnahmen anhand der Prioritätsstufen Stellung
genommen:
Maßnahmen nach Priorität 1:
M5 Umsetzung des Rufbuskonzeptes
Das Vergabeverfahren zur Ausschreibung des
Rufbussystems ist beendet. Das Linienbündel Nord wurde an das
Verkehrsunternehmen Nienaber aus Sedelsberg vergeben. Das Linienbündel West
wurde an die Bietergemeinschaft Kohorst/ Wilmering vergeben. Das Linienbündel
Ost wurde an das Verkehrsunternehmen Schomaker aus Lohne vergeben.
Am 07.05.2019 gab es im Kreishaus
Cloppenburg eine erste Besprechung mit den Verkehrsunternehmen um die weiteren
Arbeitsschritte zu besprechen.
Derzeit ist der Start zum 01.04.2020 nach
jetzigem Projektstand gewährleistet.
M11 Verknüpfung mit dem Fernbusverkehr
Es wurde in Zusammenarbeit mit dem
Verkehrsunternehmen FlixBus eine neue Fernbuslinie sowie zwei neue Haltestellen
in Löningen und Cloppenburg eingerichtet. Die Fernbuslinie fährt u.a. die
Städte Bremen, Hamburg, Berlin, Dresden und Prag an.
M12 Verbesserung der Verbindungs- und
Erschließungsqualität
Im Zuge der Realisierung des Rufbussystems wird eine Verbesserung der
Erschließungs- und Verbindungsqualität erreicht.
Das Konzept für die Erweiterung der Linien 900 und S90 wurde mit den
verschiedenen Aufgabenträgern abgestimmt und der Antrag auf Fahrplanänderung
liegt bei der Landesnahverkehrsgesellschaft vor. Der Antrag befindet sich
derzeit im Beteiligungsverfahren.
M13 Aufbau eines Haltestellenkatasters
Die Erstellung eines Haltestellenkatasters erfolgte durch die Fa. GVS
aus Hannover. Die Software für das HIS-System wird auch zukünftig kompatibel für
ein landesweites Haltestellenkataster sein. Es muss noch eine zweite Schulung
für die Software erfolgen, sodass eine Auswertung der Feldarbeit durchgeführt
werden kann.
M14 Auflegen eines Haltestellenprogramms
Derzeit werden auf Antrag der Städte und Gemeinden Baumaßnahmen bei
Haltestellen durch die eigene Förderrichtlinie des Landkreises finanziell
unterstützt.
Eine Überprüfung, ob die Positivliste barrierefreier Haltestellenausbau
(Anlage 1 des Nahverkehrsplanes) bereits durch die Städte und Gemeinden erfüllt
worden ist, muss noch erfolgen.
M16 Aufbau einer Mobilitätsplattform für alle ÖPNV-Angebote
Im Rahmen der Umsetzung des Rufbuskonzepts wird eine
Online-Mobilitätsplattform aufgebaut, über die sowohl die elektronische
Fahrplanauskunft als auch das Mobilitätsleitsystem für die Rufbusse erreicht
werden kann. Gemeinsam mit den im Landkreis aktiven Verkehrsunternehmen ist zu
prüfen, inwiefern diese Plattform mittelfristig auch als Plattform für alle
anderen ÖPNV-Angebote im Landkreis dienen kann.
Daher kann eine Prüfung erst nach Start der Testphase für das
Rufbussystem erfolgen.
M20 Aufbau einer Mobilitätszentrale
Die Mobilitätszentrale für den Landkreis
Cloppenburg wird im Erdgeschoss des Gebäudes „Pingel Anton 23“ in Cloppenburg
eingerichtet. Beim Betrieb wird eine enge Zusammenarbeit mit dem Landkreis
Vechta angestrebt. Eine gemeinsame Nutzung der Software für das
Mobilitätsleitsystem bietet sinnvolle Synergieeffekte. Die Mobilitätszentrale
wird mit eigenem Personal vom Landkreis betrieben. Zudem wurde bei der
Landesnahverkehrsgesellschaft ein Förderantrag für die Mobilitätszentrale
eingereicht. Der Förderzeitraum beginnt am 01.07.2019 und endet am 30.06.2022.
Ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn wurde bereits erteilt.
Es ist geplant den Betrieb im Januar 2020
aufzunehmen, um den Start des Rufbussytems im April vorzubereiten.
Maßnahmen nach Priorität 2:
M1 Prüfung der internen Leistungsfähigkeit
Eine zusätzliche Stelle wurde zum 01.06.2019
im Bereich des ÖPNV geschaffen und diese wird zum 01.06.2019 besetzt.
M2 Beteiligung
Derzeit sind keine Beteiligungsverfahren
geplant.
M3 Beobachtung der Nachfrageentwicklung
Eine Fahrgasterhebung zur Überprüfung der
Nachfragekapazität im ÖPNV wurde im Jahr 2016 und 2017 durchgeführt. Die
Ergebnisse dienen u.a. als Parameter für eine Optimierung des ÖPNVs und werden alle fünf Jahre
durchgeführt. Eine erneute Fahrgasterhebung wird im Kalenderjahr 2020
beauftragt.
M4 Prüfung zur Entwicklung von
Regionallinien
Wie bereits oben erwähnt wird derzeit in
enger Zusammenarbeit mit dem Landkreis Vechta geprüft, ob Potential vorhanden
ist, eine neue Buslinie zwischen Cloppenburg und Vechta einzurichten.
Die Erweiterung soll neue
Anschlussmöglichkeiten nach Oldenburg und Bremen garantieren.
Des Weiteren wurden die Linien 900A und die
Linie 918 für die weitere Anbindung nach Oldenburg eingerichtet.
M7 Prüfung von
Abend-, Freizeit-, und Wochenendverkehren
Der Bedarf soll aus den Erkenntnissen der
Testphase des Rufbussystems ermittelt werden. Zudem muss erst ein
funktionierendes Grundsystem im ÖPNV vorhanden sein, um dieses erweitern zu
können.
M8 Fahrradmitnahme im ÖPNV ermöglichen
Die Fahrradmitnahme soll beim Rufbussystem
ermöglicht werden und wird tariflich garantiert. Eine weitere Prüfung, ob eine
Fahrradmitnahme im ÖPNV gewährleistet ist, ist noch erforderlich.
M9 Prüfung zur Weiterentwicklung von Bike +
Ride
Hier gibt es noch keine Ergebnisse.
M10 Prüfung zur Weiterentwicklung von Park +
Ride
Hier gibt es noch keine Ergebnisse
M17 Erkundung
Vertriebskooperation und Anschlusstarif mit der NITAG
Die Verkehrsgemeinschaft
Cloppenburg hat mit der NITAG einen Kooperationsvertrag geschlossen. Der
Niedersachsentarif wird seit dem Dezember 2018 im Landkreis Cloppenburg von
Seiten der Verkehrsunternehmen anerkannt.
Eine Lücke für die
Anerkennung befindet sich jedoch auf der Linie 380 im nördlichen Gebiet des
Landkreises. Hier konnte die NITAG keine Einigung mit dem Konzessionär
erzielen, da der geforderte Ausgleichsbetrag zu hoch war.
M18 Erkundung
Vertriebskooperation mit den Regionalbuslinien
Eine Erkundung für
die Vertriebskooperation kann erst nach Durchführung der Vergabe für die
Verkehrsleistung des Rufbussystems durchgeführt werden.
M19 Erkundung
ÖPNV-Anschlussfahrten
Ein neues Konzept für die Linien 900 und S90
wurde bereits eingereicht. Die Erweiterung soll neue Anschlussmöglichkeiten
nach Oldenburg und Bremen garantieren. Bei der Umsetzung muss dann mit dem ZVBN
ein Übergangstarif vereinbart werden, damit nur eine Fahrkarte gelöst werden
muss.
Bei der Linie 918 befindet sich das
Verkehrsunternehmen noch in Verhandlungen mit dem ZVBN, um einen Übergangstarif
zu schaffen, damit eine Weiterfahrt mit der Linie 280 mit derselben Fahrkarte
möglich ist.
M21 Weiterentwicklung des Störfallszenarios
Über den Inhalt des Störfallszenarios wird
anlässlich der jüngsten Ereignisse in der nächsten VGC Versammlung beraten
werden, um eine einheitliche Vorgehensweise bei einem Störfall zu vereinbaren.
M22 Optimierung der Prozesse zur
Organisation des Schulverkehrs
Hierzu gibt es noch keine Ergebnisse.
M25 Einführung eines
Qualitätsmangementsystems
Bei Beschwerden über die Fahrtleistung im
ÖPNV wird eine schnelle Aufklärung des Sachverhaltes angestrebt und
zielgerichtet eine Lösung gefunden. Bei Inbetriebnahme der Mobilitätszentrale
wird die Qualität der Fahrtleistung transparenter, weil diese mit eigenem
Personal betrieben wird. Von da an kann das Qualitätsmangementsystem noch
effizienter gestaltet werden.
M26 Auswertung des Linienbündelungskonzeptes
Siehe Antwort 3
Maßnahmen nach Priorität 3:
M6 Reaktivierung der Bahnstrecken
Hier gibt es noch keine Ergebnisse.
M15 Vereinheitlichung der Fahrgastinformation
Nach Rücksprache mit den Verkehrsunternehmen werden neue
Haltestellenschilder mit neuen Fahrplanaushängen aufgestellt. Hierbei soll es
nur einen Fahrplan pro Haltestelle geben. Dieser soll über alle betreffenden
Linien an der Haltestelle informieren. Die Verkehrsunternehmen werden das
Konzept in Kürze dem Landkreis vorstellen.
M23 Monitoring von Beförderungs- und
Wartezeiten
Die Beförderungs- und Wartezeiten werden
stichprobenartig bei Kontrollen vor Ort überprüft. Eine Prüfung erfolgt auch
bei neu einzurichtenden Linien sowie bei beantragten Fahrplanänderungen.
M24 Prüfung zur Koordination von
gestaffelten Schulzeiten mit dem ÖPNV Angebot
Hier liegen noch keine Ergebnisse vor.
2.
Welche Liniengenehmigungen, die den
Landkreis Cloppenburg berühren, laufen in den Jahren 2019 und 2020 an welchem
Datum jeweils aus?
Linie 910 zum 31.05.2019 (zukünftiger
Konzessionär steht bereits fest)
Linie 905 zum 31.05.2019 (zukünftiger
Konzessionär steht noch nicht fest, da gegen den Konzessionsbescheid von der
LNVG Klage eingereicht worden ist)
Linie 900A zum 31.05.2019 (die
Verkehrsleistung wird zukünftig von der Linie 918 übernommen)
Linie 915 zum 30.06.2020
Linie 936 zum 31.10.2020
Linie 965 zum 31.12.2020
Linie 916 zum 31.07.2019 (die
Verkehrsleistung wird im Frühjahr ausgeschrieben)
Linie 913 zum 31.07.2019 (die
Verkehrsleistung wird im Frühjahr ausgeschrieben)
Linie 911 zum 31.07.2019 (die
Verkehrsleistung wird im Frühjahr ausgeschrieben)
Linie 908 zum 31.07.2019 (die
Verkehrsleistung wird im Frühjahr ausgeschrieben)
Linie 918 zum 31.07.2020
3.
Was ist der aktuelle Stand hinsichtlich des
Linienbündelungskonzeptes?
Die Beraterfirma befindet sich immer noch in
der Feinkonzepterstellung.
4.
Welches Enddatum ist für anstehende neue
Genehmigungen auslaufender Liniengenehmigungen, die den Landkreis Cloppenburg
berühren, vorgesehen?
Die Enddaten der auslaufenden Genehmigungen hängen von den jeweiligen
Linienbündeln ab, denen sie angehören. Die Enddaten können benannt werden, wenn
das Linienbündelungskonzept vorliegt.