Beschlussvorschlag:
Der Schulausschuss empfiehlt dem Kreisausschuss, die Kreisverwaltung zu beauftragen, den Prozess der Implementierung eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements im Landkreis weiter zu verfolgen.
Sachverhalt:
Das Thema datenbasiertes kommunales Bildungsmanagement
(DKBM) war bereits im Jahr 2009 Beratungsgegenstand im Schulausschuss des
Landkreises (Vorlagen Nr. Schul-09-10). Mit der damaligen Bewerbung für das
Bundesprogramm „Lernen vor Ort“ (LvO) sollte die konzeptionelle Grundlage für
den Aufbau eines DKBM im Landkreis Cloppenburg gelegt werden. Das Konzept „Neue
Bildungschancen für den jüngsten Landkreis in Deutschland“, eine von bundesweit
150 eingereichten Skizzen, wurde im März 2009 positiv bewertet und der
Landkreis zur Antragstellung aufgefordert. Das Konzept wurde leider in der
letzten Antragsrunde nicht berücksichtigt.
Vor diesem Hintergrund gerieten bereits damals die
gestalterischen Möglichkeiten eines datenbasierten kommunalen
Bildungsmanagements ins Blickfeld. Die strategische Planung von Bildung,
insbesondere von Zu- und Übergängen wird als Bestandteil der kommunalen
Daseinsvorsorge verstanden. Die Sicherstellung des Zugangs zu Bildung für alle
Altersgruppen ist ein Teilaspekt des „Lebenslangen Lernens“ und wird als
Querschnittsaufgabe betrachtet. Das datenbasierte kommunale Bildungsmanagement
dient als methodischer Ansatz und Instrument um die kommunale
Bildungslandschaft mit ihren vielfältigen Akteuren und Zuständigkeiten aktiv
und zielorientiert gestalten zu können.
Im November 2015 schloss der Landkreis Cloppenburg
eine Kooperationsvereinbarung mit der Transferagentur Niedersachsen, die als eine von 9
Transferagenturen bundesweit Kommunen bei der Sondierung, Entwicklung und ggf.
der Implementierung eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements
unterstützt. In diesem 1. Modul erstellte die Transferagentur eine Ist-Stand-Analyse
für den Landkreis Cloppenburg zum Thema „Integration durch Bildung -
Darstellung von Steuerungsprozessen und Vernetzungsstrukturen im Themenfeld
Bildungszugänge für Menschen mit Migrationshintergrund zur (Weiter-)Entwicklung
des datenbasierten Bildungsmanagements“. Die besondere Situation zum damaligen
Zeitpunkt erforderte einen fokussierten Umgang mit den Gegebenheiten. Im
Vordergrund stand der möglichst zügige Zugang für Neuzugewanderte zu Sprach-
bzw. Bildungsangeboten. Diesbezüglich stimmte vor allem die
Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte die komplexen Zugangsvoraussetzungen,
Sprachlernangebote und unterschiedlichen Fördervoraussetzungen aufeinander ab.
Das Thema datenbasiertes kommunales
Bildungsmanagement hat in vielen Kommunen niedersachsen- und auch bundesweit in
den letzten 10 Jahren erheblich an Relevanz gewonnen. Die komplexen
Herausforderungen im Bildungsbereich haben verstärkt den Blick auf neue
Lösungsansätze mit zielgerichteter Wirkung gelenkt, die im Bereich des
Bildungsmanagements (Steuern, Planen, Handeln) und des Bildungsmonitorings
(Wissensbasis, Grundlage für transparente Entscheidungen) liegen. Daher hat die
Kreisverwaltung sich zu Beginn des Jahres dazu entschieden, den Prozess mit der
Transferagentur Niedersachsen weiter zu führen und die Überlegungen zum Thema
DBKM weiter zu entwickeln.
Aktuell hat Landrat Johann Wimberg eine Zielvereinbarung mit der Transferagentur Niedersachsen für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit im Rahmen eines 2. Moduls unterzeichnet. Dem voraus gegangen ist im Januar 2019 eine verwaltungsinterne Analysewerkstatt, in der dem zuständigen Dezernent, AmtsleiterInnen und MitarbeiterInnen aus unterschiedlichen Ämtern und Stabstellen die Grundlagen des DKBM anhand von Beispielen aus vergleichbaren Kommunen erläutert und veranschaulicht wurden. Gegenstand der Zielvereinbarung für das 2. Modul ist die Begleitung eines möglichen Implementierungsprozesses des DBKM durch die Transferagentur unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Ist-Stand-Analyse (Modul 1). Der mögliche Implementierungsprozess bezieht sich auf das Handlungsfeld: Strategische Grundausrichtung und Möglichkeiten der strukturellen Gestaltung eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements im Landkreis Cloppenburg. Die Begleitung durch die Transferagentur ist für den Landkreis kostenneutral.
Nach der Einführung der Verwaltung in das Thema DBKM sollte sich nun auch der Schulausschuss inhaltlich mit diesem Thema befassen und richtungsgebend eine Entscheidung fällen, ob das Thema DBKM und eine eventuelle Implementierung im Landkreis Cloppenburg weiter verfolgt werden soll. Dazu wird die Transferagentur Niedersachsen im Ausschuss referieren.