1. Zuschussgewährung an das Postgeschichtliche Museum in Friesoythe
2. Zuschussgewährung an das Kinotechnische Museum in Löningen
Beschlussvorschlag:
Dem
Kreistag wird folgender Beschluss empfohlen:
1.
a) Zur dauerhaften Unterstützung des Postgeschichtlichen
Museums in Friesoythe und vor allem zur
Bewältigung der zukünftig an das Museum gestellten Herausforderungen wird dem
Verein „Postgeschichtliches Museum Friesoythe e.V“ eine institutionelle Förderung i.H.v.
pauschal 2.000 EUR pro Monat, insgesamt also 24.000 EUR pro Jahr, gewährt.
b) Die Förderung des Landkreises wird unter der
Voraussetzung gewährt, dass die Stadt Friesoythe den Verein in Höhe von
mindestens 50 % der Förderhöhe des Landkreises unterstützt. Die Unterstützung
kann auch in Form der Gewährung von Sachleistungen erfolgen.
c) Der Verein
„Postgeschichtliches Museum Friesoythe e.V.“ hat dem Landkreis einen jährlichen
Bericht über seine Aktivitäten abzugeben.
2.
a) Zur dauerhaften Unterstützung des Kinotechnischen
Museums in Löningen und vor allem zur
Bewältigung der zukünftig an das Museum gestellten Herausforderungen wird dem
Verein „Kinotechnische Sammlung Dr. Heinz Dobelmann
e.V“ eine
institutionelle Förderung i.H.v. pauschal 2.000 EUR pro Monat, insgesamt also
24.000 EUR pro Jahr, gewährt.
b) Die Förderung des Landkreises wird unter der
Voraussetzung gewährt, dass die Stadt Löningen den Verein in Höhe von
mindestens 50 % der Förderhöhe des Landkreises unterstützt. Die Unterstützung
kann auch in Form der Gewährung von Sachleistungen erfolgen.
c) Der Verein „Kinotechnische
Sammlung Dr. Heinz Dobelmann e.V.“ hat dem Landkreis einen jährlichen Bericht
über seine Aktivitäten abzugeben.
3. Die Förderung
erfolgt unter der Voraussetzung zur Verfügung stehender Haushaltsmittel.
Sachverhalt:
I. Ausgangslage
Der Landkreis hat bisher stets die Auffassung vertreten, dass neben der
institutionellen Förderung des Museumsdorfes sowie des Moor- und Fehnmuseums
mit überregionaler Ausstrahlungswirkung eine Förderung von „kleineren“ musealen
Einrichtungen wegen der geringeren Ausstrahlungswirkung über die jeweilige
Stadt bzw. Gemeinde hinweg nicht in Betracht kommt. Bezüglich einer
Unterstützung derartiger Einrichtungen ist bisher ausschließlich auf die
Zuständigkeit der jeweiligen Städte und Gemeinden verwiesen worden.
Diese Argumentation sollte auch bei einer zukünftigen Ausrichtung
institutioneller Förderung musealer Institutionen grundsätzlich weiter aufrecht
erhalten bleiben. Auch zukünftig sollten derartige Einrichtungen nur dann mit
Kreismitteln gefördert werden, wenn sie sowohl hinsichtlich ihres Angebotes als
auch hinsichtlich der konzeptionellen Ausrichtung über ein
Alleinstellungsmerkmal und damit über eine regionale oder/ und überregionale
Ausstrahlungswirkung und dadurch auch über ein hohes Potential einer
überregionalen Wahrnehmung verfügen
Diese Voraussetzungen treffen mittlerweile neben den zuvor genannten
Einrichtungen auch auf das Postgeschichtliche Museum in Friesoythe sowie auf
das Kinotechnische Museum (Kinotechnische Sammlung Dr. Heinz Dobelmann e.V.) in
Löningen zu. Deshalb schlägt die Kreisverwaltung bezüglich dieser Einrichtungen
den Einstieg in die institutionelle Förderung vor. Wegen der weiteren
Einzelheiten wird auf die Vorlage V-KUL/18/115 verwiesen.
1. Postgeschichtliches Museum
in Friesoythe
Das Postgeschichtliche Museum in Friesoythe wurde im Jahr 1988 von den
Herren Schrader und Letzel gegründet und kann somit mittlerweile bereits auf
ein 30 jähriges Bestehen zurückblicken. Träger des Museums ist der Verein
„Postgeschichtliches Museum Friesoythe e.V.“
Während das Museum zunächst auf einer Fläche von 16 qm im Obergeschoss
des ehemaligen Postamts Friesoythe untergebracht war, befindet es sich seit dem
Jahr 2004 im ehemaligen Rathaus „Stadtmitte“. Auf über 300 qm
Ausstellungsfläche wird dem Besucher ein Querschnitt der Post- und
Telekommunikationsgeschichte vom 18. Jahrhundert bis in die heutige Zeit
gezeigt. Die Ausstellung umfasst rund 1.000 Exponate. Ferner werden wechselnde
Sonderausstellungen zu aktuellen zeitgeschichtlichen Themen aufbereitet und
präsentiert.
Die
Räumlichkeiten in Friesoythe werden dem Verein von der Stadt Friesoythe
kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ansonsten finanziert sich der Verein aus
Eintrittsgeldern, Führungen und Mitgliedsbeiträgen. Der Verein hat in den
vergangenen 30 Jahren seines Bestehens mit diesen sehr übersichtlichen
Bordmitteln erstaunliche Arbeit geleistet, die auf nicht sehr viele Schultern
verteilt ist. Darüber hinaus sind für Fortbildungen und sonstige erforderliche
Aufwendungen zur Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des Museums z.T.
erhebliche finanzielle Eigenmittel der Vorstandsmitglieder aufgebracht worden.
Der
Verein möchte sich nunmehr den zukünftigen Herausforderungen stellen, die mit
der Führung an ein den modernen Anforderungen aufgestelltes Museum einhergehen.
Zunächst
soll die Digitalisierung der Exponate und der Sammlungsstücke bis zum Jahr 2022
angegangen werden. Dieses Projekt wird zu 90 % vom Land sowie der VR-Stiftung
gefördert.
Auf
dem Gebiet der Forschung möchte der Verein auf der Basis der vorhandenen und
möglicherweise zu erweiternden Sammlung bisher nicht betrachtete Bereiche der
museumspädagogischen Arbeit erkunden, aufarbeiten und für die weitere Arbeit
und Verwendung im Museum nutzbar machen. Außerdem soll die museumspädagogische
Arbeit des Vereins insgesamt ausgeweitet werden.
Eine
Intensivierung der Zusammenarbeit mit den regionalen musealen Akteuren
(„Museumsstraße Oldenburger Münsterland“) inklusive der Einbeziehung der
touristischen Verbände und Akteure in die museumspädagogische Arbeit (Anbindung
an die Stadtführung Friesoythe, Museumseisenbahn, Zweckverband Erholungsgebiet
Thülsfelder Talsperre, Erholungsgebiet Barßel-Saterland, etc.) ist zudem
beabsichtigt.
Ebenso
möchte das Museum dem Museumsverband beitreten, um sich auf Verbandsebene auch
mit anderen überregionalen Einrichtungen über die Arbeit und Fortentwicklung
des Museums austauschen zu können und um weitere Zusammenarbeiten auf diesem
Gebiet zu generieren.
Schließlich
ist die Zertifizierung des Museums geplant, dessen Vorbereitung erhebliche
personelle und finanzielle Mittel binden wird.
In
einem persönlichen Gespräch mit Vertretern des Vereins im Mai des Jahres wurde
schnell klar, dass die vielen sehr guten Ideen zur Fortentwicklung des Museums
mit den wenigen finanziellen und personellen Mitteln des Vereins alleine nicht
zu bewerkstelligen sind.
Der
Verein wünscht sich deshalb eine institutionelle Förderung durch den Landkreis,
um hiermit z.B. eine Stelle im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes und/ oder
ggfls. Aushilfskräfte finanzieren zu können.
Die
Stadt Friesoythe leistet bereits einen erheblichen finanziellen Anteil durch
die kostenfreie Bereitstellung der Räumlichkeiten.
Die
Kreisverwaltung hält zur dauerhaften Unterstützung des Postgeschichtlichen
Museums und vor allem zur erfolgreichen Bewältigung der zukünftig an das Museum
gestellten Herausforderungen eine institutionelle Förderung des Museums i.H.v.
pauschal 2.000 EUR pro Monat, insgesamt also 24.000 EUR pro Jahr für
gerechtfertigt und angemessen.
2. Kinotechnisches Museum in Löningen
Der Verein „Kinotechnische Sammlung Dr. Heinz Dobelmann e.V.“ in Löningen wurde 2010 gegründet. Er übernahm die Aufgabe zum Erhalt und zur Pflege der umfangreichen kinotechnischen Sammlung des im Jahre 1996 verstorbenen Löninger Arztes Dr. Heinz Dobelmann.
Im Jahr 2013 gelang es dem Verein, in dem ehemaligen Textilhaus Brinker
Präsentationsräumlichkeiten in zentraler Innenstadtlage von Löningen zu finden,
um dort seit nunmehr über fünf Jahren die einzigartige kinotechnische Sammlung
erfolgreich der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Damit leistet der Verein
gemeinsam mit der Stadt Löningen und privaten Sponsoren einen erheblichen
Beitrag zur Förderung von Kunst und Kultur in der Region.
Die Einnahmeseite des Vereins ist gemessen an der bisher
hervorgebrachten Leistung des Aufbaus und des Betriebes des (im Nachfolgenden
genannten) Kinotechnischen Museums eher gering, die Mitgliederzahl des Vereins
ist überschaubar, damit verteilt sich die erstaunliche Arbeit des Vereins auf
nicht allzu viele Schultern.
Der
Verein möchte sich mit dem Kinotechnischen Museum den zukünftigen
Herausforderungen stellen, die mit der Führung an ein den modernen
Anforderungen aufgestelltes Museum einhergehen.
Hierzu
soll zunächst die Inventarisierung der Sammlung mit externer Unterstützung
durch einen ausgewiesenen Fachmann erfolgen. Dieses Projekt wird mit Mitteln
aus dem Niedersächsischen Wissenschaftsministerium unterstützt und soll bis zum
Ende des Jahres 2018 abgeschlossen sein.
Darauf
aufbauend soll – in Zusammenarbeit mit dem Museumsverband – ein museumspädagogisches
Konzept für die weitere zukunftsweisende Ausrichtung des Museums erstellt
werden.
Ziel
des Vereins ist die Zertifizierung des Museums, dessen Vorbereitung erhebliche
personelle und finanzielle Mittel binden wird. Zu diesem Zweck soll zunächst ein
Rahmenplan – ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Museumsverband – erarbeitet
werden.
Eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit mit den regionalen musealen Akteuren inklusive der Einbeziehung der touristischen Verbände und Akteure in die museumspädagogische Arbeit ist zudem beabsichtigt. Die bereits guten touristischen Erfahrungen mit dem Zweckverband Hasetal sind dafür eine wertvolle Grundlage.
In
einem persönlichen Gespräch mit Vertretern des Vereins im Mai des Jahres wurde
schnell klar, dass die vielen sehr guten Ideen zur Fortentwicklung des Museums
mit den wenigen finanziellen und personellen Mitteln des Vereins alleine nicht
zu bewerkstelligen sind.
Der
Verein wünscht sich deshalb eine institutionelle Förderung durch den Landkreis,
um hiermit z.B. die o.g. laufenden Projekte finanzieren und ggfls. die
ehrenamtliche Arbeit durch Einstellung einer Aushilfskraft hauptamtlich und
nachhaltig unterstützen zu können.
Die
Stadt Löningen leistet bereits einen erheblichen finanziellen Anteil durch die
Übernahme der Kosten der Räumlichkeiten in Höhe von derzeit 20.000 EUR.
Die
Kreisverwaltung hält zur dauerhaften Unterstützung des Kinotechnischen Museums
und vor allem zur erfolgreichen Bewältigung der zukünftig an das Museum
gestellten Herausforderungen eine institutionelle Förderung des Museums i.H.v.
pauschal 2.000 EUR pro Monat, insgesamt also 24.000 EUR pro Jahr für
gerechtfertigt und angemessen.
Finanzierung:
Die institutionellen Förderungen des
Postgeschichtlichen Museums in Friesoythe und des Kinotechnischen Museums in
Löningen in Höhe von jeweils jährlich 24.000 EUR werden in den Haushalt 2019
eingeplant.
Anlagenverzeichnis: