Beschlussvorschlag:
Der Schulausschuss
empfiehlt dem Kreistag zu beschließen, derzeit keine neue Interessensbekundung
für die Einrichtung eines RZI im Landkreis Cloppenburg gegenüber der
Landesschulbehörde abzugeben.
Sachverhalt:
Mit Schreiben vom 11.06.2018 beantragt die SPD
Kreistagsfraktion die Einrichtung
eines Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentrums Inklusive Schule (RZI)“ im Landkreis Cloppenburg. Das
Schreiben ist als Anlage dieser Vorlage
beigefügt.
Der Landkreis
Cloppenburg hat bereits am 03.01.2017 der Landesschulbehörde die
Interessensbekundung zur Einrichtung einer Planungsgruppe als Vorbereitung auf
das RZI mitgeteilt.
Die
Landesschulbehörde hat diesen Schritt der Einrichtung einer Planungsgruppe als
notwendige Voraussetzung zur Erhebung der regionalen Ausprägungen, der
Praxis-Erfahrungen und der Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten zur
Erarbeitung von Vorschlägen zur Einrichtung des RZI vorgesehen.
Die dann
eingerichtete Planungsgruppe Cloppenburg bestand aus:
-
Marianne
Wesselmann, Förderschulrektorin, Albert Schweitzer Schule, Clp
-
Silke
Engelhardt, Förderschulkonrektorin, Albert Schweitzer Schule, Clp
-
Kai
Kuszak, Förderschulrektor, Soeste-Schule-Barßel,
-
Anja
Böckmann, Direktorstellvertreterin, OBS Anne-Frank-Schule, Molbergen
- Christin Brinkmann,
Lehrerin,Grundschule St. Andreas,
-
Neidhard
Varnhorn, Schuldezernent Landkreis Cloppenburg
-
Melanie
Esters, Schulbezirkspersonalrätin
-
Arwid
Romey, Kreiselternratsvorsitzender
-
Hemen
Hussein, Kreisschülerratssprecher
-
Mark
Rayner-Lorentzen, Dezernent der Landesschulbehörde Außenstelle Oldenburg
Die Leitung der
Planungsgruppe sollte auf Wunsch des Kultusministeriums in „pädagogischer Hand“
liegen, bei einer Person, die in besonderem Maße vor Ort Kenntnisse und
Erfahrungen in der Umsetzung der Inklusion erworben hat.
Frau M. Wesselmann
hat diese Position dann im Auftrage der Landesschulbehörde übernommen.
Wie aus der
Zusammensetzung ersichtlich, konnten bewusst Sichtweisen unterschiedlicher
Interessensgruppen aus den Regionen des Landkreises Cloppenburg
Berücksichtigung finden.
Die Planungsgruppe
tagte am 29.11.2017, 18.12.2017; 15.01.2018; 12.02.2018; 26.02.2018;
12.03.2018; 09.04.2018; 07.05.2018 und 23.05.2018 im Lehrerzimmer der Albert
Schweitzer Schule in Cloppenburg, jeweils von 15.30 Uhr – 18.00 Uhr.
Unterstützt und
begleitet wurde die Arbeit durch den Fachbereich Inklusive Bildung der
Landesschulbehörde Osnabrück, vertreten durch Herrn Rath-Groneick bzw. Herrn
Lange.
Die Arbeit der
Planungsgruppe fand auf der Grundlage des Eckpunkte-Papiers für die Einrichtung
des RZI des Kultusministeriums statt und hatte folgende Aufgabenstellungen zu
bearbeiten:
-
Bestandsaufnahme
aller Daten zur schulischen Inklusion im Landkreis Cloppenburg
-
Entscheidung
über den individuellen Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung (Inhalte und
Verfahren)
-
Verteilung
der flexiblen Personalressourcen
-
Entwicklung
von regionalen Inklusionskonzepten
Die Situationen in
den Landkreisen sind äußerst unterschiedlich und lassen diese Bestandsaufnahme
besonders sinnvoll erscheinen.
Die Situation im
Landkreis Cloppenburg ist deshalb eine besondere, weil es verteilt im
Landkreisgebiet 4 öffentliche Förderschulen gibt, die auch langfristig bestehen
bleiben, weil sie Förderschwerpunkte umfassen, die Bestandsschutz genießen
(Förderschwerpunkte Sprache und/oder Emotional-Soziale Entwicklung und/oder
Geistige Entwicklung).
Die
Förderschulleitungen arbeiten in enger Abstimmung innerhalb des Netzwerkes
öffentlicher Förderschulen, Landkreis Cloppenburg sowie mit dem Dezernat
Außenstelle Oldenburg (Herr Rayner-Lorentzen).
Die für das RZI
vorgesehenen Aufgabenstellungen wurden in der Planungsgruppe ausführlich
erarbeitet und in ihrem Abschlussbericht dargestellt.
In der
Auseinandersetzung mit den Themenbereichen wurde deutlich, dass die genannten
Aufgaben sinnvoll und notwendig sind.
Im Zentrum der
Arbeit des RZI steht die Beratung von Lehrkräften und Eltern.
Bislang werden
diese Aufgaben in Abstimmung und Genehmigung durch das Dezernat der
Landesschulbehörde über die Förderschulleitungen und die Mobilen Dienste der
Förderschule Barßel ausgefüllt.
Von den
Förderschulen liegen darüber hinaus bereits langjährig Konzepte zur Umsetzung
der Inklusion und zur Unterstützung der inklusiven Schulen.
In Absprache mit
dem Dezernat der Landesschulbehörde werden die personellen Ressourcen unter
Berücksichtigung der Situationen an den Schulen jährlich möglichst optimal
verteilt. Dazu sind Kenntnisse über die schulische Situation wichtig und
notwendig. Aus diesem Grunde bestehen enge Kooperationen mit den Schulleitungen
der allgemeinen Schulen, deren Wünsche und Anliegen in die Planung einbezogen
werden.
In Anbetracht der
Tatsache, dass zu diesem Zeitpunkt keine Bewerbung um die RZI-Leitung für den
Landkreis Cloppenburg bekannt ist, haben die Förderschulleitungen sich in
Absprache mit dem Dezernat dazu bereiterklärt, sich auch weiterhin den
Aufgabenbereichen zu widmen, um die Umsetzung der Inklusion in unserer Region
sicherzustellen.
Wenn der Landkreis
als Schulträger auf dem Hintergrund dieser Situation zum gegenwärtigen
Zeitpunkt seine Interessensbekundung bzgl. eines RZI zurückgezogen hat, so kann
dies in den kommenden Jahren gegebenenfalls anders eingeschätzt werden.
Die Tatsache, dass
nach wie vor Eltern die Förderschule als optimalen Lernraum für ihr Kind
wählen, ist nach Informationen der Förderschulleitungen den besonderen
Rahmenbedingungen geschuldet, die Eltern als unabdingbar für den Lernerfolg
ihres Kindes sehen.
Alle Bestrebungen
der Inklusion sollten nicht einer positiven Beurteilung durch den
Landesrechnungshof, sondern des Lernerfolges dienen. Der Weg dorthin ist, wie
für alle anderen Kinder im Sekundarbereich, äußerst unterschiedlich und
spiegelt sich im gegliederten Schulsystem wider. Der Landkreis Cloppenburg als
Schulträger unterstützt bewusst mit der Weiterführung der Förderschule Lernen
die Wahlfreiheit auch für die Eltern der Kinder mit sonderpädagogischem
Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen.
Anlagenverzeichnis:
Antrag der SPD-Kreistagsfraktion vom 11.06.2018 auf Einrichtung eines „Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentrums Inklusive Schule (RZI)“ im Landkreis Cloppenburg