Beschlussvorschlag:
Dem Kreistag wird folgende Beschlussfassung empfohlen:
Der Umbau und die Erweiterung der Feuerwehrtechnischen Zentrale ( FTZ ) soll wie von der Hochbauabteilung des Landkreises Cloppenburg vorgeschlagen in den Haushaltsjahren 2016 und 2017 mit einem Kostenaufwand in Höhe von 1.833.000,00 € durchgeführt werden.
Sachverhalt:
Historie:
Die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ ) wurde in den Jahren 1985 /1986 neu gebaut. Zu dieser Zeit war die FTZ mit zwei Personen besetzt. Im Landkreis Cloppenburg gab es 21 Freiwillige Feuerwehren und 1 Werkfeuerwehr mit ca. 700 Feuerwehrleuten. Der Ausbildungsbetrieb beschränkte sich auf die 4 Lehrgangsarten Grund-, Maschinisten-, Sprechfunker- und Atemschutzgeräteträgerlehrgang. Es gab ein Kreisbrandmeisterbüro und ein kleines Büro für den Leiter (Kreisschirrmeister ) der FTZ im Werkstattbereich.
Im Laufe der vergangenen 30 Jahre hat sich die Gesamtsituation des Dienst- und Ausbildungsbetriebes gravierend verändert. Mittlerweile sind neben dem Kreisschirrmeister und seinem Vertreter weitere 4 Mitarbeiter in den einzelnen Bereichen für den geordneten Dienst- und Ausbildungsbetrieb zuständig, dies sind:
- Leiter Atemschutzwerkstatt (stellv. Kreisschirrmeister ),
- Mitarbeiter Atemschutzwerkstatt,
- Mitarbeiter Kfz-Werkstatt,
- Mitarbeiter Funkwerkstatt,
- Mitarbeiter Schlauchwäsche.
In Abstimmung mit den Städten und Gemeinden wurden Schlauch- und Atemschutzpools eingerichtet, um die ehrenamtliche Arbeit zu entlasten und Geräte und Material kostengünstig zentral in der FTZ zu verwalten. Die Zahl der Feuerwehren ist gleich geblieben, jedoch die Zahl der Feuerwehrleute ist auf rd. 950 gestiegen.
Der Ausbildungsbetrieb wurde über die Jahre erheblich ausgeweitet. Zu den ursprünglich 4 Lehrgangsarten sind inzwischen weitere 8 hinzu gekommen (u.a. patientengerechte Rettung, psychische Belastung von Einsatzkräften, Atemschutznotfalltraining, erweiterte Truppmannausbildung 1 und 2, Chemiekalienschutzanzugträger usw. ).
Die fortlaufenden Veränderungen und Ausweitungen im Feuerwehrbereich veranlassten den Landkreis Cloppenburg dazu, im Jahre 2001 eine neue Fahrzeughalle mit Räumlichkeiten für die Jugendfeuerwehren zu bauen und im Jahre 2008 /2009 die Schlauchpflegeanlage mit Waschstraße zu ersetzen und einen Schlauchtrockenturm zu errichten, der gleichzeitig als Feuerwehrübungsturm genutzt werden kann.
Aktuelle Situation:
Die längst überfällige Erweiterung der FTZ wird allein schon dadurch offensichtlich, wenn man sich z.B. die Auslastung durch Ausbildung, Übungen, Besprechungen und Versammlungen im abgelaufenen Jahr 2015 ansieht:
- 54 Ausbildungslehrgänge (1- bis 6-Tages-Veranstaltungen) mit 1.072 Teilnehmern an 101 Tagen,
- Besprechungen, Übungen und Versammlungen an 70 Tagen.
Viele Räumlichkeiten der FTZ entsprechen nach 30 Jahren nicht mehr den heutigen räumlichen und technischen Anforderungen bzw. fehlen ganz. Hier seien beispielhaft angeführt:
- die Atemschutzwerkstatt entspricht schon seit langem nicht mehr den technischen Normen und Sicherheitsanforderungen. Vordringlich ist die Atemschutzwerkstatt nach den derzeitigen technischen Voraussetzungen räumlich in einen sogenannten „Schwarzbereich“ und „Weißbereich“ zu trennen.
Die Anzahl der Geräte und Sicherheitsprüfungen haben sich im Laufe der Zeit vervielfacht. Um den Anforderungen gerecht zu werden, wird die Atemschutzwerkstatt inzwischen von zwei Mitarbeitern betreut. Hierfür stehen ein Hauptarbeitsplatz mit den entsprechenden Prüfeinrichtungen und ein technisch abgespeckter Nebenarbeitsplatz zur Verfügung. Aus Sicherheitsgründen sind zwei komplett eingerichtete Arbeitsplätze erforderlich.
- der Schulungsbereich und die kleine Küche waren ursprünglich für die Ausbildung und Betreuung von 10 bis 14 Personen gedacht. Für Ausbildungslehrgänge mit jeweils 24 Personen, größere Versammlungen und Betreuungsmöglichkeiten (Frühstück, Mittagsverpflegung) hierfür sind entsprechend größere Räumlichkeiten zu schaffen.
- Büros und Besprechungsmöglichkeiten fehlen für den Kreisbrandmeister und den Kreisausbildungsleiter mit den rd. 30 Kreisausbildern.
- an einem Sozialraum für die Mitarbeiter der FTZ für Frühstücks- und Mittagspausen fehlt es bis heute.
Planung:
Eine Erweiterung der FTZ in der Fläche durch einen Anbau ist aufgrund der noch vorhandenen Grundstückfläche nicht mehr möglich. Die nach dem Neubau des Krisenzentrums verbliebenen Freiflächen sind als Übungsgelände für die Kreisausbildung der Freiwilligen Feuerwehren vorzuhalten.
Die Hochbauabteilung des Schulamtes hat inzwischen abschließend geprüft, dass die Statik des Gebäudeteils entlang der Straße Hohe Tannen den Bau einer weiteren Etage zulässt und die Genehmigung durch die Stadt Cloppenburg erteilt werden kann. Dadurch wird es möglich, im Erdgeschoss die Bereiche der Atemschutzwerkstatt und der Sanitär- und Umkleideräume den heutigen Erfordernissen anzupassen und die erforderlichen Ausbildungs-/Lehrsäle, Küche, Büros und Besprechungsräume im Obergeschoss neu einzurichten.
Die Hochbauabteilung wird die vorgesehenen Planungen, die zeitliche Abwicklung und die geplanten Baukosten vorstellen.
Finanzierung:
- Der Umbau und die Erweiterung der FTZ erfordern
nach der Kostenermittlung der Hochbauabteilung
Baukosten in Höhe von 1.665.000,00 €
Diese Kosten beinhalten eine Kostensteigerung von
4,5 % (Kostenerhöhung 2. Quartal 2014 bis voraus-
sichtlich November 2016 von 75.000,00 € ).
- Die Kosten für die nutzungsspezifischen Anlagen
der Atemschutzwerkstatt einschließlich einer Atem-
luftversorgung und eines Atemluftüberwachungs-
systems sowie des Küchen-Ausgabebereiches
betragen pauschal 168.000,00 €
- Gesamtkosten 1.833.000,00 €
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Die Kosten für die Möblierung der Lehrsäle und Büros sind in den Baukosten nicht enthalten; sie werden im Haushaltsplan 2017 gesondert veranschlagt.
PSP-Element (Produkt):
Haushalt 2016:
- I1.100310.500 – Erweiterung der FTZ 842.000,00
€
- Verpflichtungsermächtigung für 2017 843.000,00 €
Haushalt 2017:
- I1.100310.500 – Erweiterung der FTZ 843.000,00
€
Die in den Haushaltsjahren 2016 und 2017 vorgesehenen Baukosten von
insgesamt
1.685.000,00 € basieren auf Berechnungen der Hochbauabteilung aus dem
2. Quartal 2014. Die aktuelle Kostenermittlung ergibt Baukosten von insgesamt
1.833.000,00 €.
Für die Mehrkosten von 148.000,00 € müsste im Haushaltsplan 2017 der
Haushaltsansatz von 843.000,00 € auf 991.000,00 € erhöht werden.