Beschlussvorschlag:
Dem Kreistag wird empfohlen zu beschließen, die kommunalen Mittel in Höhe von 28.990,84 EUR für das Projekt „Fit & Fun mit Fußball - Das 3 F Präventionsprogramm“, vorbehaltlich der Fördermittelzusage des Landes Niedersachsen, in den Jahren 2019-2020, zur Verfügung zu stellen.
Sachverhalt:
Kurzfassung des
Projektvorhabens:
Mit diesem Präventionsprogramm für Männer ab dem
45. Lebensjahr wollen wir wieder mehr Bewegung in den Alltag dieser schwer
erreichbaren Zielgruppe (Männer > 45 Jahre mit arterieller Hypertonie)
bringen. Das Fußballtrainingsprogramm soll langfristig zu einer Verminderung
von Risikofaktoren für Herz-, Kreislauferkrankungen, Schlaganfall und Demenz
führen. Da ein niedriger sozialer Status in direktem Verhältnis zu den
Risikofaktoren steht und eine vorzeitige Sterblichkeit bedingt, wollen wir auch
versuchen an diese Zielgruppe (Männer > 45 Jahre mit arterieller Hypertonie;
sozial isolierte oder ältere Männer) heranzukommen. Um diese hohen Ziele
erreichen zu können, fließen sowohl verhaltenspräventive als auch
verhältnispräventive Aspekte in das Programm ein. Aufgrund der Popularität des
Fußballs können, so glauben wir, noch mehr Männer der o.g. Zielgruppe erreicht
werden, als es mit anderen Maßnahmen oder Sportarten bisher gelungen ist. Ein
weiterer Aspekt ist der, dass die Männer dieser Generation i.d.R. in ihrer
Kindheit und/oder Jugend schon positive Erfahrungen mit dem Gruppensport
Fußball sammeln durften, und genau daran möchten wir anknüpfen. Mit diesem
Programm wollen wir dem bekannten Problem, dass durch die meisten
Präventionsprogramme Gruppen erreicht werden, die ohnehin schon bessere
Gesundheitschancen haben, entgegenwirken. Zunächst müssen die Teilnehmer in
Form von Öffentlichkeitsarbeit und Informationsveranstaltungen gewonnen werden
(Teilhabe / Bürgerbeteiligung / med. Zentren). Die Männer werden nach
erfolgreicher medizinischer Basisuntersuchung in regionale Teams eingeteilt und
in Workshops hinsichtlich gesundheitsfördernder Aspekte (Gesunde Ernährung,
gesundheitsförderndes Verhalten etc.) aufgeklärt. Ist dies erfolgt, werden die
Fußballteams engmaschig ärztlich, physiotherapeutisch und von professionellen Fußballtrainern
auf Kleinfeldanlagen begleitet. Das "reine" Fußballtraining wird
durch zielgruppengerechte Funktionstrainingseinheiten und weiteren Übungen
ergänzt. Dies soll die Verletzungsgefahr deutlich reduzieren, denn der Erhalt
und der Ausbau der Gesundheit stehen bei diesem Präventionsprogramm im Fokus.
Die gewonnenen Aspekte aus dem Programm sollen in eine spezielle
Trainerausbildung einfließen (DFB). Zudem soll dieses Programm dazu dienen,
regionale Strategien zu entwickeln, wie die o.g. Zielgruppe erreicht werden
kann (Übertragbarkeit auf andere Regionen). Denkbar sind auch Mentorenprogramme
für andere Vereine, um die Idee weiter fortzuführen und das Angebotsspektrum
innerhalb der Vereine zu erweitern (strukturelle Verbesserung).
Der gesamte Prozess wird
von einer Kontrollgruppe begleitet und wissenschaftlich evaluiert werden.
Zielgruppe des Projekts:
Zwingende
Kriterien für die Teilnehmer am beschriebenen Programm sind:
1)
Patienten mit arterieller Hypertonie (behandelt, unbehandelt)
2)
Die Diagnose muss durch eine vor Beginn durchgeführte 24
Stunden-Langzeitblutdruckmessung gesichert werden oder durch Befunde des
Hausarztes belegt sein.
3)
Männer im Alter > 45 Jahre, die seit 5 Jahren keinen regelmäßigen
Sport betrieben haben.
4)
Fachärztliche Eingangsuntersuchung bestanden
Auch die soziale Lage (Arbeitslos, Armut,
psychische Erkrankung, soziale Isolation etc.) spielt eine Rolle. Diese noch
schwieriger zu erreichende Zielgruppe wollen wir ebenfalls in das Programm mit
aufnehmen. Ziel ist es, diesen Männern Teilhabe an sportlichen Aktivitäten zu
ermöglichen. Zur Teilnahme bewegen wollen wir diese Personen, indem wir
dezentrale Informationsveranstaltungen (Jobcenter, Tafeln,
Gemeindepsychiatrisches Zentrum etc.) durchführen. Das Präventionsangebot soll
auch diese Zielgruppe ansprechen, weil das Angebot kostenlos ist
(Vereinsbeiträge, Trainingsbekleidung etc. werden übernommen).
Die o.g. Kriterien müssen
aber alle Teilnehmer erfüllen.
Finanzierung des Projekts:
Um die Finanzierung des Vorhabens zu gewährleisten
wurden Fördermittel in Höhe von 80.000 EUR seitens der Gesundheitsregion des
Landkreises Cloppenburg über die „Richtlinie
über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Gesundheitsregionen in
Niedersachsen (Richtlinie Gesundheitsregion) - RdErl. d. MS vom 20.11.2017-Nds.
MBI. Nr. 47/2017, S. 1570-1571“ beantragt. Weitere 80.000 EUR kommen vom
DFB, das St.-Josefs Hospital stellt 57.825 EUR und über lokale Sponsoren wurden
43.092,56 EUR akquiriert.
Um die Finanzierung des Projekts sicherzustellen ist somit noch ein
Eigenanteil des Landkreises Cloppenburg in Höhe von 10 % der Gesamtkosten
vorgesehen. Der Eigenanteil des Landkreises beläuft sich auf 28.990,84 EUR.
Eine genaue Kostenaufstellung ist dem Finanzierungsplan zu entnehmen.
Finanzierung:
Die Mittel sind nicht im Haushalt eingeplant.
Anlagenverzeichnis:
Finanzierungsplan