Betreff
Bundesförderprogramm Sanierung kommunaler Einrichtungen im Bereich Sport, Jugend und Kultur
(1) Sanierung, Modernisierung und Erweiterung der Sportschule Lastrup
(2) Sanierung des baukulturellen Erbes im Museumsdorf Cloppenburg unter Berücksichtigung energetischer und inklusiver Belange
Vorlage
V-KA/18/480
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Beschlussvorschlag zu 1):

 

Der Kreisausschuss empfiehlt dem Kreistag zu beschließen, dass bei einer Förderzusage die beabsichtigte Maßnahme im vorgesehenen Umfang umgesetzt wird.

Die erforderlichen Mittel sind im Haushalt einzuplanen.

 

 

Beschlussvorschlag zu 2):

 

Der Kreisausschuss empfiehlt dem Kreistag zu beschließen, dass bei einer Förderzusage die beabsichtigte Maßnahme im vorgesehenen Umfang bezuschusst wird.

Die erforderlichen Mittel sind im Haushalt einzuplanen.

 

 

 

 

 


Sach- und Rechtslage:

 

Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) hat im Rahmen des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ einen neuen Projektaufruf veröffentlicht.

Mit einem Budget in Höhe von 100 Mio. Euro sollen bundesweit ca. 102 Projekte gefördert werden.

Antragsberechtigt sind ausschließlich Kommunen (auch bei Objekten, die sich in Privat-, Kirchen- oder Landeseigentum befinden).

 

Als Sonderfallregelung können Landkreise als Antragsteller auftreten, wenn die soziale Infrastruktur im Eigentum des Landkreises ist, der Antrag im Einvernehmen mit der zuständigen Gemeinde (Sportschule die Gemeinde Lastrup) gestellt wird und mit deren Stadtentwicklung konform geht.

 

Gefördert werden die bauliche Sanierung und der Ausbau von Einrichtungen der sozialen Infrastruktur (konzeptionelle, investitionsvorbereitende und investive Kosten). Der Schwerpunkt liegt dabei allerdings insbesondere auf Sportstätten, bspw. öffentlich genutzte Sportplätze einschließlich baulicher Nebenanlagen, Turnhallen, Schwimmbäder sowie Freibäder.

Der Fördersatz beträgt i. d. R. max. 45% bzw. bei Haushaltsnotlage der Kommune max. 90%.

 

Zu (1):

 

Der Landkreis Cloppenburg beabsichtigt die Gebäude der Sportschule Lastrup für den KreisSportBund Cloppenburg baulich, energetisch und strukturell zu entwickeln. Das Grundstück steht im Eigentum des Landkreises und wird dem KreisSportBund kostenlos unbegrenzt zur Verfügung gestellt. Die Sportschule wird seit 50 Jahren in Lastrup betrieben. Auf einer Fläche von sieben Hektar mit Natur- und Kunstrasenplatz, umlaufender Tartanbahn und Leichtathletikanlagen sowie einem Mehrgenerationen-Fitnessparcour bietet sie optimale Bedingungen für Vereine, Verbände, Sportler und Anwohner.

Die Gebäude beinhalten Veranstaltungs-, Lehr- und Aufenthaltsräume, einen Speisesaal, einen Küchenbereich, Büro- und Verwaltungsräume sowie 36 Räume für 88 Betten. Für die Sanierung sind Ersatzbauten vorgesehen. Die Küche verfügt über keine gedämmte Sohle, nur unzureichende Bodenabläufe, die dringend aus hygienischen Gründen erforderlich sind, zudem ist die lichte Höhe zu niedrig für Entlüftungsanlagen. Die Außenwände sind ohne Isolierung. Eng verbunden mit dem Küchenbereich ist der Speisesaal. Mehrbettzimmer werden in EZ/DZ umgebaut, zwei Gemeinschaftsduschen sollen aufgelöst werden. Der Verwaltungstrakt ist in der alten Hausmeisterwohnung untergebracht und von den Räumlichkeiten für den Zweck ungeeignet. Aus wirtschaftlichen Gründen ist in diesen Bereichen eine Sanierung nicht mehr sinnvoll.

Die Ersatzneubaufläche beträgt insgesamt 900 qm, davon für Küche/Speisesaal 390 qm für Verwaltungsräume 240 qm und ein Bettentrakt mit 26 Betten (davon 12 zusätzliche Betten) mit 270 qm. Der Einbau eines Aufzugs ist mit eingeplant. Zur Sanierung gehören Veranstaltungs- und Lehrräume zudem die Integration eines kleinen Cafés mit insgesamt 450 qm. Für die Sanierung ist ein Architektenwettbewerb ausgelobt worden.

 

Die Bauaufgabe steht im Kontext weiterer Planungen mit der Sanierung eines weiteren Bettentrakts nach 2022, einer neuen Sporthalle, die für die Kommune und die Region weitere Kapazitäten schafft und vorhandene Schulsporthallen entlastet.

 

Bedarfe der Gruppen zu Fortbildungen und Angebote sind differenzierter und anspruchsvoller geworden. Qualität und Nachfrage können zurzeit bei den Veranstaltungen nicht befriedigt werden, da räumliche, technische und energetische Defizite an der Gebäudesubstanz altersbedingt vorhanden sind.

Funktional besteht Handlungsbedarf beim Küchenbereich, da dieser nicht mehr heutigen Betriebsabläufen und -anforderungen entspricht. Hier ist technisch, räumlich und aus wirtschaftlichen Gründen eine Neuerrichtung notwendig.

Die Sportschule bietet in 36 Zimmern 88 Betten an. Da es Vierbettzimmer und Gemeinschaftsduschen gibt, die nicht mehr zeitgemäß sind, ist ein Umbau erforderlich. Die Umwandlung in EZ/DZ bedeutet eine Reduzierung der Bettenzahl. Der Ausgleich und eine weitere Aufstockung um 12 Betten auf insgesamt 100 Betten erfordert eine bauliche Erweiterung. Die Belegungszahlen und Untersuchungen zeigen, dass eine Anzahl von 88 Betten mit der vorhandenen Aufteilung ungünstig und nicht wirtschaftlich sind.

Für den Lehrbereich werden andere Zuschnitte und Flexibilität benötigt. Das zusätzliche Angebot eines Cafes/Aufenthaltsbereiches soll ebenfalls berücksichtigt werden.

In 2016 wurde der Ortskern Lastrup in das Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" aufgenommen. Die Sportschule Lastrup konnte nicht in den Geltungsbereich des Sanierungsgebietes aufgenommen werden, weil sie nicht im Ortskern von Lastrup liegt. Die Gemeinde hat seit jeher bei ihrer Bauleitplanung und ihrer gesamten städtebaulichen Entwicklung stets die Interessen der Sportschule berücksichtigt und ihre Vertreterinnen und Vertreter bei den Verfahren beteiligt und sie in die Prozesse eingebunden, soweit die Interessen der Sportschule ansatzweise berührt waren. Die Gemeinde Lastrup hat die Sportschule in den vergangenen Jahren darüber hinaus in finanzieller Hinsicht bei Baumaßnahmen in erheblichem Umfange unterstützt.

Zudem ist die Sportschule in den Zielen der Entwicklungsplanung der LEADER-Region Hasetal berücksichtigt worden.

 

Der Landkreis Cloppenburg hat zur Fördermaßnahme: Sanierung Kommunaler Einrichtungen  im Förderbereich: Projektaufruf 2018 SJK III am 30. bzw. 31.08.2018 einen Antrag auf Förderung der Maßnahmen durch Bundesmittel an das Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung Deichmanns Aue 31 – 37 53179 Bonn gestellt.

Die Gemeinde Lastrup hat ihr Einvernehmen zum Antragsverfahren hergestellt.

 

Der Antrag nebst weiteren Unterlagen ist als Anlage I dieser Vorlage beigefügt.

Wie aus dem Antrag u. a. entnommen werden kann, sind für das Förderprojekt Kosten in Höhe von 3,1 Mio. EUR vorgesehen.

Auf diese Summe wird ein Betrag in Höhe von 1.395.000 EUR aus Bundesmitteln beantragt, sodass 1.705.000 EUR vom Landkreis getragen werden müssten.

Die erforderlichen Mittel wurden zur Haushaltsplanung 2019 angemeldet.

 

 

 

Zu (2):

 

Das 1936 eröffnete Museumsdorf Cloppenburg – Niedersächsisches Freilichtmuseum ist mit über 280.000 BesucherInnen nicht nur eines der meistbesuchten Museen in Norddeutschland, sondern besitzt als ältestes wissenschaftlich geleitetes Freilichtmuseum Deutschlands – sowohl was seine bauliche Anlage als auch die hier geleistete didaktische Vermittlungsarbeit anbelangt – Vorbildfunktion für alle anderen Einrichtungen dieser Art. Fast 60 ins Museum versetzte historische Gebäude – vom Herrenhaus über mehrere Bauernhöfe, Windmühlen, Werkstätten, Kirche und Schule bis hin zum Landarbeiterhaus – zeichnen das ländliche Alltagsleben der letzten 300 Jahre auf eine derart anschauliche und lebendige Weise nach, dass das Museum als niedrigschwelliges, inklusives Bildungs- und Freizeitangebot breite Bevölkerungsschichten in Hinsicht auf Alter, Geschlecht sowie deren soziale, nationale und ethnische Herkunft anspricht. Indem das Museumsdorf das historische Gewordensein unserer Gegenwart z.B. anhand historischer Migrationsprozesse leicht nachvollziehbar macht und seine BesucherInnen mit entsprechenden Angeboten dazu anregt, darüber miteinander ins Gespräch zu kommen, leistet es einen wichtigen Beitrag zu Heimatverständnis und Integration. Es hält hierfür verschiedenste zielgruppenorientierte, auch partizipatorische Vermittlungsformate vor, die vom eigenen besonders qualifiziertem Personal betreut werden. Hervorzuheben sind die sehr erfolgreichen museumspädagogischen Aktivprogramme für SchülerInnen aller Schulformen und über lange Zeit gepflegten Kooperationen.

Unverzichtbare Vermittlungsmedien des Museums sind seine Gebäude. Die Sanierung der jahrzehntealten und deshalb in baulicher und energetischer sowie in Hinsicht auf die Barrierefreiheit Defizite aufweisenden Gebäude stellt die wertvolle Integrationsarbeit des Museumsdorfes für die nächsten Generationen sicher. Das Projekt zielt darauf, das hohe Integrationspotenzial des Museumsdorfes durch bauliche Sanierungsmaßnahmen nachhaltig zukunftsfest zu machen.

 

Sanierung Museumsdorf

 

 

 

2019

2020

2021

2022

Gesamt

Dachsanierung (ca. 35 Gebäude)

45.850

183.400

504.350

183.400

917.000

Planungskosten (Ansatz 10 %)

4.600

18.200

50.000

18.200

91.000

Fassadensanierung (ca. 44 Gebäude)

60.750

243.000

668.250

243.000

1.215.000

Planungskosten (Ansatz 10 %)

6.000

24.200

66.600

24.200

121.000

Innensanierung (ca. 31 Gebäude)

30.300

121.200

333.300

121.200

606.000

Planungskosten (Ansatz 10 %)

3.000

12.000

33.000

12.000

60.000

Sanierung von 3 Ausstellungs- und Vermittlungsgebäuden

45.000

180.000

495.000

180.000

900.000

Planungskosten (Ansatz 10 %)

4.500

18.000

49.500

18.000

90.000

Gesamtsumme

200.000

800.000

2.200.000

800.000

4.000.000

Anteil an Gesamtsumme

5,00%

20,00%

55,00%

20,00%

100,00%

 

Darstellung der Gesamtfinanzierung inkl. der Kofinanzierung durch die Kommunen

 

Die Verteilung der Mittel auf die jeweiligen Haushaltsjahre ist wie folgt vorgesehen:

2019

2020

2021

2022

5%

20%

55%

20%

Finanzierungsplan

 

 

 

2019

2020

2021

2022

Gesamt

Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (45 %)

90.000

360.000

990.000

360.000

1.800.000

Eigenmittel Museumsdorf (5 %)

10.000

40.000

110.000

40.000

200.000

Drittmittel Museumsträger (50 %)

100.000

400.000

1.100.000

400.000

2.000.000

 

 

 

200.000

800.000

2.200.000

800.000

4.000.000

 

 

Aufteilungsschlüssel der Drittmittel durch Museumsträger

 

 

Land Niedersachsen (80 %)

80.000

320.000

880.000

320.000

1.600.000

 

Kommunen (20 %)

20.000

80.000

220.000

80.000

400.000

 

Landkreis Cloppenburg (72 %)

14.400

57.600

158.400

57.600

288.000

 

Stadt Cloppenburg (20 %)

4.000

16.000

44.000

16.000

80.000

 

 

Landkreis Vechta (8 %)

1.600

6.400

17.600

6.400

32.000

Vom Landkreis Cloppenburg wären demnach insgesamt 288.000 EUR als Zuschuss zu übernehmen.

Die Stadt Cloppenburg hat zur Fördermaßnahme: Sanierung Kommunaler Einrichtungen  im Förderbereich: Projektaufruf 2018 SJK III am 31.08.2018 einen Antrag auf Förderung der Maßnahmen durch Bundesmittel an das Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung Deichmanns Aue 31 – 37 53179 Bonn gestellt.

Der Antrag nebst weiteren Unterlagen ist als Anlage II dieser Vorlage beigefügt.

 

Die erforderlichen Mittel wurden zur Haushaltsplanung 2019 angemeldet.

 

 

 

 

 


Finanzierung:

 

Zu 1)

PSP-Element (Produkt)

I1.400112.500

 

 

Zu 2)

PSP-Element (Produkt)

P1 251000