(1) Sanierung, Modernisierung und Erweiterung der Sportschule Lastrup
(2) Sanierung des baukulturellen Erbes im Museumsdorf Cloppenburg unter Berücksichtigung energetischer und inklusiver Belange
Beschlussvorschlag:
Beschlussvorschlag
zu 1):
Der Kreisausschuss
empfiehlt dem Kreistag zu beschließen, dass bei einer Förderzusage die
beabsichtigte Maßnahme im vorgesehenen Umfang umgesetzt wird.
Die erforderlichen
Mittel sind im Haushalt einzuplanen.
Beschlussvorschlag
zu 2):
Der Kreisausschuss
empfiehlt dem Kreistag zu beschließen, dass bei einer Förderzusage die
beabsichtigte Maßnahme im vorgesehenen Umfang bezuschusst wird.
Die erforderlichen
Mittel sind im Haushalt einzuplanen.
Sach- und Rechtslage:
Das Bundesministerium
des Innern, für Bau und Heimat (BMI) hat im Rahmen des Bundesprogramms
„Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ einen
neuen Projektaufruf veröffentlicht.
Mit einem Budget in Höhe von 100 Mio. Euro
sollen bundesweit ca. 102 Projekte gefördert werden.
Antragsberechtigt sind ausschließlich Kommunen
(auch bei Objekten, die sich in Privat-, Kirchen- oder Landeseigentum
befinden).
Als Sonderfallregelung können Landkreise als
Antragsteller auftreten, wenn die soziale Infrastruktur im Eigentum des
Landkreises ist, der Antrag im Einvernehmen mit der zuständigen Gemeinde
(Sportschule die Gemeinde Lastrup) gestellt wird und mit deren Stadtentwicklung
konform geht.
Gefördert werden die bauliche Sanierung und
der Ausbau von Einrichtungen der sozialen Infrastruktur (konzeptionelle,
investitionsvorbereitende und investive Kosten). Der Schwerpunkt liegt dabei
allerdings insbesondere auf Sportstätten, bspw. öffentlich genutzte Sportplätze
einschließlich baulicher Nebenanlagen, Turnhallen, Schwimmbäder sowie
Freibäder.
Der Fördersatz
beträgt i. d. R. max. 45% bzw. bei Haushaltsnotlage der Kommune max. 90%.
Zu (1):
Der Landkreis
Cloppenburg beabsichtigt die Gebäude der Sportschule
Lastrup für den KreisSportBund Cloppenburg baulich, energetisch und
strukturell zu entwickeln. Das Grundstück steht im Eigentum des Landkreises und
wird dem KreisSportBund kostenlos unbegrenzt zur Verfügung gestellt. Die
Sportschule wird seit 50 Jahren in Lastrup betrieben. Auf einer Fläche von
sieben Hektar mit Natur- und Kunstrasenplatz, umlaufender Tartanbahn und
Leichtathletikanlagen sowie einem Mehrgenerationen-Fitnessparcour bietet sie
optimale Bedingungen für Vereine, Verbände, Sportler und Anwohner.
Die Gebäude
beinhalten Veranstaltungs-, Lehr- und Aufenthaltsräume, einen Speisesaal, einen
Küchenbereich, Büro- und Verwaltungsräume sowie 36 Räume für 88 Betten. Für die
Sanierung sind Ersatzbauten vorgesehen. Die Küche verfügt über keine gedämmte
Sohle, nur unzureichende Bodenabläufe, die dringend aus hygienischen Gründen
erforderlich sind, zudem ist die lichte Höhe zu niedrig für Entlüftungsanlagen.
Die Außenwände sind ohne Isolierung. Eng verbunden mit dem Küchenbereich ist
der Speisesaal. Mehrbettzimmer werden in EZ/DZ umgebaut, zwei
Gemeinschaftsduschen sollen aufgelöst werden. Der Verwaltungstrakt ist in der
alten Hausmeisterwohnung untergebracht und von den Räumlichkeiten für den Zweck
ungeeignet. Aus wirtschaftlichen Gründen ist in diesen Bereichen eine Sanierung
nicht mehr sinnvoll.
Die
Ersatzneubaufläche beträgt insgesamt 900 qm, davon für Küche/Speisesaal 390 qm
für Verwaltungsräume 240 qm und ein Bettentrakt mit 26 Betten (davon 12
zusätzliche Betten) mit 270 qm. Der Einbau eines Aufzugs ist mit eingeplant.
Zur Sanierung gehören Veranstaltungs- und Lehrräume zudem die Integration eines
kleinen Cafés mit insgesamt 450 qm. Für die Sanierung ist ein
Architektenwettbewerb ausgelobt worden.
Die Bauaufgabe
steht im Kontext weiterer Planungen mit der Sanierung eines weiteren
Bettentrakts nach 2022, einer neuen Sporthalle, die für die Kommune und die
Region weitere Kapazitäten schafft und vorhandene Schulsporthallen entlastet.
Bedarfe der
Gruppen zu Fortbildungen und Angebote sind differenzierter und anspruchsvoller
geworden. Qualität und Nachfrage können zurzeit bei den Veranstaltungen nicht
befriedigt werden, da räumliche, technische und energetische Defizite an der
Gebäudesubstanz altersbedingt vorhanden sind.
Funktional
besteht Handlungsbedarf beim Küchenbereich, da dieser nicht mehr heutigen
Betriebsabläufen und -anforderungen entspricht. Hier ist technisch, räumlich und
aus wirtschaftlichen Gründen eine Neuerrichtung notwendig.
Die
Sportschule bietet in 36 Zimmern 88 Betten an. Da es Vierbettzimmer und
Gemeinschaftsduschen gibt, die nicht mehr zeitgemäß sind, ist ein Umbau
erforderlich. Die Umwandlung in EZ/DZ bedeutet eine Reduzierung der Bettenzahl.
Der Ausgleich und eine weitere Aufstockung um 12 Betten auf insgesamt 100
Betten erfordert eine bauliche Erweiterung. Die Belegungszahlen und
Untersuchungen zeigen, dass eine Anzahl von 88 Betten mit der vorhandenen Aufteilung
ungünstig und nicht wirtschaftlich sind.
Für den
Lehrbereich werden andere Zuschnitte und Flexibilität benötigt. Das zusätzliche
Angebot eines Cafes/Aufenthaltsbereiches soll ebenfalls berücksichtigt werden.
In 2016 wurde
der Ortskern Lastrup in das Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und
Ortsteilzentren" aufgenommen. Die Sportschule Lastrup konnte nicht in den
Geltungsbereich des Sanierungsgebietes aufgenommen werden, weil sie nicht im
Ortskern von Lastrup liegt. Die Gemeinde hat seit jeher bei ihrer
Bauleitplanung und ihrer gesamten städtebaulichen Entwicklung stets die
Interessen der Sportschule berücksichtigt und ihre Vertreterinnen und Vertreter
bei den Verfahren beteiligt und sie in die Prozesse eingebunden, soweit die
Interessen der Sportschule ansatzweise berührt waren. Die Gemeinde Lastrup hat
die Sportschule in den vergangenen Jahren darüber hinaus in finanzieller
Hinsicht bei Baumaßnahmen in erheblichem Umfange unterstützt.
Zudem ist die Sportschule in den Zielen der
Entwicklungsplanung der LEADER-Region Hasetal berücksichtigt worden.
Der Landkreis Cloppenburg hat zur Fördermaßnahme:
Sanierung Kommunaler Einrichtungen
im Förderbereich: Projektaufruf 2018 SJK III am 30. bzw.
31.08.2018 einen Antrag auf Förderung der Maßnahmen durch Bundesmittel an das
Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung Deichmanns Aue 31 – 37 53179
Bonn gestellt.
Die Gemeinde Lastrup hat ihr Einvernehmen
zum Antragsverfahren hergestellt.
Der Antrag nebst
weiteren Unterlagen ist als Anlage I
dieser Vorlage beigefügt.
Wie aus dem Antrag
u. a. entnommen werden kann, sind für das Förderprojekt Kosten in Höhe von 3,1 Mio. EUR vorgesehen.
Auf diese Summe
wird ein Betrag in Höhe von 1.395.000
EUR aus Bundesmitteln beantragt, sodass 1.705.000 EUR vom Landkreis getragen werden müssten.
Die erforderlichen
Mittel wurden zur Haushaltsplanung 2019 angemeldet.
Zu (2):
Das 1936 eröffnete Museumsdorf Cloppenburg –
Niedersächsisches Freilichtmuseum ist mit über 280.000 BesucherInnen nicht nur
eines der meistbesuchten Museen in Norddeutschland, sondern besitzt als
ältestes wissenschaftlich geleitetes Freilichtmuseum Deutschlands – sowohl was
seine bauliche Anlage als auch die hier geleistete didaktische Vermittlungsarbeit
anbelangt – Vorbildfunktion für alle anderen Einrichtungen dieser Art. Fast 60
ins Museum versetzte historische Gebäude – vom Herrenhaus über mehrere
Bauernhöfe, Windmühlen, Werkstätten, Kirche und Schule bis hin zum
Landarbeiterhaus – zeichnen das ländliche Alltagsleben der letzten 300 Jahre
auf eine derart anschauliche und lebendige Weise nach, dass das Museum als
niedrigschwelliges, inklusives Bildungs- und Freizeitangebot breite
Bevölkerungsschichten in Hinsicht auf Alter, Geschlecht sowie deren soziale,
nationale und ethnische Herkunft anspricht. Indem das Museumsdorf das
historische Gewordensein unserer Gegenwart z.B. anhand historischer
Migrationsprozesse leicht nachvollziehbar macht und seine BesucherInnen mit
entsprechenden Angeboten dazu anregt, darüber miteinander ins Gespräch zu
kommen, leistet es einen wichtigen Beitrag zu Heimatverständnis und
Integration. Es hält hierfür verschiedenste zielgruppenorientierte, auch
partizipatorische Vermittlungsformate vor, die vom eigenen besonders
qualifiziertem Personal betreut werden. Hervorzuheben sind die sehr
erfolgreichen museumspädagogischen Aktivprogramme für SchülerInnen aller
Schulformen und über lange Zeit gepflegten Kooperationen.
Unverzichtbare
Vermittlungsmedien des Museums sind seine Gebäude. Die Sanierung der
jahrzehntealten und deshalb in baulicher und energetischer sowie in Hinsicht
auf die Barrierefreiheit Defizite aufweisenden Gebäude stellt die wertvolle
Integrationsarbeit des Museumsdorfes für die nächsten Generationen sicher. Das
Projekt zielt darauf, das hohe Integrationspotenzial des Museumsdorfes durch
bauliche Sanierungsmaßnahmen nachhaltig zukunftsfest zu machen.
Sanierung Museumsdorf |
||||||||
|
|
|
2019 |
2020 |
2021 |
2022 |
Gesamt |
|
Dachsanierung (ca. 35 Gebäude) |
45.850 |
183.400 |
504.350 |
183.400 |
917.000 |
|||
Planungskosten (Ansatz 10 %) |
4.600 |
18.200 |
50.000 |
18.200 |
91.000 |
|||
Fassadensanierung (ca. 44 Gebäude) |
60.750 |
243.000 |
668.250 |
243.000 |
1.215.000 |
|||
Planungskosten (Ansatz 10 %) |
6.000 |
24.200 |
66.600 |
24.200 |
121.000 |
|||
Innensanierung (ca. 31 Gebäude) |
30.300 |
121.200 |
333.300 |
121.200 |
606.000 |
|||
Planungskosten (Ansatz 10 %) |
3.000 |
12.000 |
33.000 |
12.000 |
60.000 |
|||
Sanierung von 3 Ausstellungs- und Vermittlungsgebäuden |
45.000 |
180.000 |
495.000 |
180.000 |
900.000 |
|||
Planungskosten (Ansatz 10 %) |
4.500 |
18.000 |
49.500 |
18.000 |
90.000 |
|||
Gesamtsumme |
200.000 |
800.000 |
2.200.000 |
800.000 |
4.000.000 |
|||
Anteil an Gesamtsumme |
5,00% |
20,00% |
55,00% |
20,00% |
100,00% |
|||
Darstellung der Gesamtfinanzierung
inkl. der Kofinanzierung durch die Kommunen |
||||||||
Die Verteilung der Mittel auf die
jeweiligen Haushaltsjahre ist wie folgt vorgesehen: |
||||||||
2019 |
2020 |
2021 |
2022 |
|||||
5% |
20% |
55% |
20% |
|||||
Finanzierungsplan |
||||||||
|
|
|
2019 |
2020 |
2021 |
2022 |
Gesamt |
|
Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (45 %) |
90.000 |
360.000 |
990.000 |
360.000 |
1.800.000 |
|||
Eigenmittel Museumsdorf (5 %) |
10.000 |
40.000 |
110.000 |
40.000 |
200.000 |
|||
Drittmittel Museumsträger (50 %) |
100.000 |
400.000 |
1.100.000 |
400.000 |
2.000.000 |
|||
|
|
|
200.000 |
800.000 |
2.200.000 |
800.000 |
4.000.000 |
|
|
|
|||||||
Aufteilungsschlüssel der Drittmittel
durch Museumsträger |
|
|||||||
|
Land Niedersachsen (80 %) |
80.000 |
320.000 |
880.000 |
320.000 |
1.600.000 |
||
|
Kommunen (20 %) |
20.000 |
80.000 |
220.000 |
80.000 |
400.000 |
||
|
Landkreis Cloppenburg (72 %) |
14.400 |
57.600 |
158.400 |
57.600 |
288.000 |
||
|
Stadt Cloppenburg (20 %) |
4.000 |
16.000 |
44.000 |
16.000 |
80.000 |
||
|
|
Landkreis Vechta (8 %) |
1.600 |
6.400 |
17.600 |
6.400 |
32.000 |
|
Vom Landkreis Cloppenburg wären demnach
insgesamt 288.000 EUR als Zuschuss
zu übernehmen.
Die Stadt
Cloppenburg hat zur Fördermaßnahme: Sanierung Kommunaler
Einrichtungen im Förderbereich:
Projektaufruf 2018 SJK III am 31.08.2018 einen Antrag auf Förderung der
Maßnahmen durch Bundesmittel an das Bundesinstitut für Bau-, Stadt und
Raumforschung Deichmanns Aue 31 – 37 53179 Bonn gestellt.
Der Antrag nebst weiteren Unterlagen ist als Anlage II dieser Vorlage beigefügt.
Die erforderlichen Mittel wurden zur Haushaltsplanung 2019 angemeldet.
Finanzierung:
Zu 1)
PSP-Element
(Produkt)
I1.400112.500
Zu 2)
PSP-Element
(Produkt)
P1
251000