Sitzung: 20.06.2017 Ausschuss für Planung und Umwelt
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: V-PLA/17/170
Hierzu stellte Herr Gerhard Niemann von der EWE Vertriebs GmbH den
Energiebericht vor. Der Bericht beinhalte die energetische Überprüfung von 25
Gebäuden des Landkreises Cloppenburg und sei als Bindeglied zum
Energiemanagement zu verstehen. Der Bericht analysiere die Energieverbräuche
der kreiseigenen Gebäude in den vergangenen 6 Jahren, bewerte die
Energieeffizienz der Gebäude, vergleiche sie mit anderen Gebäuden, ermittle
Energieeinsparpotentiale und erstelle ein Ranking der Gebäuden, die
weitergehend untersucht werden sollten.
Betrachtet worden seien die Faktoren Strom, Wärme und Wasser.
Insgesamt sei eine leichte Reduzierung des Stromverbrauchs und eine
Verringerung der Stromkosten festzustellen. Im Bereich der Heizenergie sei
dagegen der Verbrauch leicht angestiegen. Der Erdgasverbrauch belaufe sich auf
79% des Gesamtenergieverbrauchs mit 9,9 Mio. kWh. Der Stromverbrauch betrage
17% des gesamten Verbrauchs und liege bei 2,2 Mio. kWh. Ca. 75% der Heizenergie
werde dabei in Schulen verbraucht.
Er erklärte, der Energiebericht enthalte zudem eine Nutzwertanalyse der
Gebäude, bei der die Werte der einzelnen Gebäude mit den Vergleichskennwerten
des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung mit
Durchschnittsgebäuden mit etwa der selben Nutzung verglichen worden seien. Herr
Niemann gab auf Rückfrage zu bedenken, dass ein Vergleich über die
Vergleichskennwerte nicht absolut möglich sei, sondern nur eine Annäherung
erlaube, da die Intensität der Nutzung der Gebäude oder auch das Baujahr oder
bei Schulen die Schülerzahlen nicht erfasst würden. Insgesamt sei aber
festzuhalten, dass bei den Gebäuden 30 % der Kennwerte oberhalb des
bundesweiten Vergleichs liegen würden, 70% lägen unterhalb.
In einer weitergehenden Untersuchung sei dann für die Gebäude eine
Potentialabschätzung durchgeführt worden auf der Basis der Vergleichskennwerte.
Insgesamt sehe die EWE im Bereich der Wärme ein Einsparpotential von 23.000
€/Jahr, beim Strom von 18.000 €/Jahr und beim Wasser von 2.500 €/Jahr.
Kreistagsabgeordneter Wesselmann erkundigte sich, warum man den
Vergleichskennwert auf Bundesebene anstrebe und nicht bessere Energiewerte.
Hierauf entgegneter Herr Niemann, dass dies lediglich eine Arbeitsgröße
sei. Es sei immer sinnvoll, noch bessere Werte anzustreben, da die
Vergleichskennwerte des Bundes keinen besonderen hohen energetischen Standard
wiederspiegeln.
Abschließend erklärte er, weitergehende Empfehlung an den Landkreis sei,
zunächst eine Begehung der Liegenschaften mit einem Energieberater
durchzuführen, um evtl. offensichtliche Mängel und Auffälligkeiten z. B. im
Nutzerverhalten zu beheben. Darüber hinaus sei eine energetische Schulung der
Hausmeister sinnvoll.
Kreistagsabgeordneter Arkenau verwies auf den hohen Verbrauch des
Turmes.
Hierzu erläuterte Landrat Johann Wimberg, dass dieses Gebäude mit dem
Baujahr 1965 deutlich älter als das übrige Kreishaus sei und in vielerlei
Hinsicht dort Sanierungsbedarf bestehe. Hier bestünden Überlegungen, wegen der
Unterbringung der Verwaltung eine umfassende Sanierung oder sogar einen Neubau
an dieser Stelle zu realisieren. Damit würden sich die zuständigen Gremien des
Kreistages noch zu befassen haben. Er schlug vor, zunächst die Gebäude mit den
höchsten Überschreitungen zu betrachten und zu analysieren.
Hierzu erläuterte Herr Dipl. Ing. Sandker, Energieberater im Schulamt
des Landkreises, dass der hohe Wasserverbrauch in der Kreismusikschule im
Rahmen der Untersuchung aufgefallen sei. Grund könnten hierfür die deutlich
gestiegenen Schülerzahlen seit Neubesetzung der Leiterstelle sein. Dies werde
man untersuchen. Er verwies darauf, dass der Energiebericht Ist-Zahlen
enthalte. Was weiter geschehen solle, könne Thema eines Klimakonzeptes sein.
Zum Gebäude der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) wies er darauf hin, dass
dort gerade saniert werde.
Kreisrat Varnhorn erläuterte, dass z. B. Ursache eines Anstiegs auch
eine höhere Ausnutzung durch die Beschulung der Flüchtlinge im Landkreis bei
einigen Gebäuden sein könne.
Kreistagsabgeordneter Ahrens gab zu bedenken, dass bei möglichen
Maßnahmen auch einbezogen werden solle, welches Einsparungspotential sich
letztendlich ergebe.
Die Präsentation von Herrn Niemann ist dem Protokoll beigefügt.
Der Ausschuss für Planung und Umwelt nahm die Ausführungen zur Kenntnis.