Der Sozialausschuss beschloss einstimmig, dem Kreistag zu empfehlen, dem Verein „Integrationslotsen im Landkreis Cloppenburg e. V.“ in den Jahren 2017 und 2018 einen jährlichen Zuschuss als Defizitausgleich für die Personal- und Sachkosten für die Leitung und Koordinierung der Arbeit der Integrationslotsinnen und -lotsen und eines Integrationslotsenbüros in Höhe von bis zu 85.764,02 € sowie die Übernahme von einmaligen Kosten für die Büroausstattung in 2017 in Höhe von bis zu 13.000 € zu bewilligen.
Gleichstellungsbeauftrage Dr.
Neumann trug den Sachverhalt entsprechend der Vorlagen-Nr.: V-SOZ/16/059
vor.
Abschließend verwies sie darauf, dass der Antrag der Integrationslotsen in entscheidenden Bereichen Neuland
betrete (volle Koordinationsstelle/eigene Räumlichkeiten) und schlug vor, dass
der Zuschuss in Form eines Defizitausgleichs zunächst für 2 Jahre bewilligt
werde und nicht wie beantragt auf 3 Jahre.
Auf Frage der Kreistagsabgeordneten Hollah
bestätigte Gleichstellungsbeauftrage Dr. Neumann,
dass es bei den Sprachmittler/innen und den ehrenamtlichen Kräften
Überschneidungen geben würde. Weiter führte sie aus, dass die Kooperation mit
der VHS weiterhin bestehe und sich dadurch viele Synergieeffekte ergeben
würden.
Kreistagsabgeordnete Lüdders bat
um Erläuterung zur Eingruppierung und erforderlichen Qualifikation der
geplanten Koordinatorenstelle.
Gleichstellungsbeauftrage Dr. Neumann verwies darauf, dass eine
Koordinierungsstelle mit der Eingruppierung nach EG 8 geplant sei. Beabsichtigt
sei, zunächst Personal aus den Reihen der Vereinsmitglieder zu gewinnen. Wenn
Personal mit Hochschulabschluss gefunden werde, müsse die Eingruppierung ggf.
höher ausfallen.
Kreistagsabgeordnete G.
Kalvelage bedauerte, dass der I-Lotsenverein das Gebäude der VHS verlasse, da
die VHS und der I-Lotsenverein sehr gut zusammen arbeiten und sich gegenseitig
ergänzen würden. Die räumliche Enge sei aber dramatisch, der Bedarf für eigene
Büroräume sei gegeben.
Kreistagsabgeordnete Klaus
dankte den I-Lotsen für ihren Einsatz. Sie verwies auf die vielen Menschen, die
aus Krisengebieten nach Cloppenburg gekommen seien. Der Bedarf an Begleitung
und Sprachmittlung sei sehr groß. Der I-Lotsenverein sei eine Anlaufstelle für
viele Hilfesuchende und verdiene daher volle Unterstützung.
Kreistagsabgeordneter Riesenbeck
schloss sich dem Dank an die I-Lotsen an. Er befürwortete ebenfalls eine
weitere Zusammenarbeit mit der VHS. Hinsichtlich des Zuschusses bat
Kreistagsabgeordneter Riesenbeck um Auskunft, ob es keine anderweitigen
Zuwendungen gebe (z.B. von Bund und Land) und, ob schon konkrete Büroräume in
Aussicht stünden. Des Weiteren schlug er vor, den Beschluss an die tatsächliche
Miete zu koppeln.
Gleichstellungsbeauftrage Dr.
Neumann entgegnete, dass noch keine konkreten Büroräume in Aussicht stehen
würden. Auf Bundes- und Landeseben gebe es diverse Zuwendungen für
Einzelprojekte und diese würden auch möglichst genutzt. Für die Personal- und
Sachkosten des I-Lotsenvereins gebe es derzeit aber keine Fremdmittel.
Erster Kreisrat Frische meinte,
dass man überlegen könne, die Landespauschale in Höhe von 10.000 € pro
Asylbewerber mit in die Förderung des I-Lotsenvereins einzubeziehen.
Landrat Wimberg zeigte sich
überzeugt, dass die Aufgabe der Unterstützung und Integration der vielen
Flüchtlinge nicht in ein bis zwei Jahren erledigt sei. Die weitere Entwicklung
müsse daher beobachtet werden. Mit der jetzigen Bewilligung des Zuschussantrages
werde dem I-Lotsenverein die Möglichkeit gegeben, unter neuen Bedingungen „an
die Arbeit zu gehen“.
In 2018 müsse dann eine neue
Entscheidung getroffen werden.
Kreistagsabgeordnete Hollah dankte dem I-Lotsenverein für die geleistete Arbeit. Mit dem massiven
Zustrom der Flüchtlinge habe der Verein eine erhebliche Steigerung seiner
Aufgaben erfahren. Die Bewilligung des Zuschusses sei auch ein Zeichen an die
ehrenamtlichen Kräfte, dass sie nicht allein gelassen würden. Der Einsatz der
I-Lotsen dürfe aber nicht dazu führen, dass sich die Flüchtlinge dem Erlernen
der deutschen Sprache entziehen.
Mit der Bewilligung des
Zuschusses sei die Hoffnung verbunden, so Kreistagsabgeordnete Hollah weiter, dass eine enge Zusammenarbeit und
Vernetzung mit allen Städten und Gemeinden fortgesetzt werde und ein reger
Austausch auf allen Ebenen stattfinde. Sie schlage vor, dem Antrag auf
Zuschussbewilligung stattzugeben.
Kreistagsabgeordneter Poppe
bescheinigte dem I-Lotsenverein ebenfalls gute Arbeit geleistet zu haben und
verwies darauf, dass durch den Familiennachzug die Integration sicherlich noch
viele Jahre ein wichtiges Thema sein werde. Er schlug vor, zu überlegen, welche
weiteren Einrichtungen und ehrenamtlichen Vereine einbezogen werden könnten.
Gleichstellungsbeauftrage Dr.
Neumann verwies darauf, dass es mit dem „Netzwerk Integration“ seit vielen
Jahren ein Forum für alle Einrichtungen zum Thema der Integration im Landkreis
gebe.
Beratendes Mitglied Fangmann
merkte an, dass auch andere Stellen die ehrenamtliche Integrationsarbeit
unterstützen würden, z.B. das Deutsche Rote Kreuz oder das Caritas-Sozialwerk.
Für die Stellenbesetzung beim I-Lotsenverein wünsche er sich eine/n
Sozialarbeiter/in, weil dies vorteilhafter sei.
Auf die Frage des beratenden
Mitgliedes Fangmann zum Honorar für die Sprachmittler/innen erläuterte
Gleichstellungsbeauftrage Dr. Neumann, dass ein umfassendes kostenfreies
Angebot nicht möglich sei. Wenn professionelle Stellen und Behörden die
Sprachmittler anfordern würden, sei weiterhin ein Honorar von 15 € pro Stunde
zu zahlen.
Kreistagsabgeordnete Klaus
schloss sich den Überlegungen des Kreistagsabgeordneten Poppe an und
bemängelte, dass Informationsmöglichkeiten für Hilfebedürftige fehlten, wo sie
Hilfe erhalten könnten. Sie verwies auf das Beispiel der Stadt Cloppenburg.
Dort sei eine Internetseite mit einer Datenbank eingerichtet worden, die eine
Auflistungen der Beratungsstellen enthalte.
Kreistagsabgeordnete Lüdders
erläuterte, dass Beratungsarbeit von vielen Stellen geleistet werde. Das
„Netzwerk Integration“ beschränke sich nicht auf die die regelmäßigen Tagungen.
Die Mitglieder des Netzwerkes würden auch zwischenzeitlich intensiv
zusammenarbeiten.
Vorsitzender Möller stellt fest,
dass keine weiteren Wortmeldungen vorlagen und stellte den Antrag der Kreistagsabgeordneten Hollah zur Abstimmung.
Abstimmungsergebnis:
Ja: |
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Nein: |
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Enthaltung: |
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