Medizinalrat Dr. Götte erläuterte das Präventionsangebot „Klick Clack“ des Gesundheitsamtes (siehe Anlagen 1 und 2 ).

Auf Fragen der Kreistagsabgeordneten Loots und Riesenbeck erläuterte Medizinalrat Dr. Götte, dass das Angebot freiwillig, vertraulich, aufsuchend, für die Familien kostenlos und damit niedrigschwellig sei. Dieses Angebot sei vom Gesundheitsamt bereits vor einigen Monaten auf den Weg gebracht worden. Mit allen auf Kreisebene vorhandenen Akteuren aus dem medizinischen Bereich und der Jugendhilfe sowie den Familienhebammen und den Schwangerschaftsberatungsstellen sei Kontakt aufgenommen worden. Für die Zukunft werde eine noch engere Vernetzung angestrebt. Alle Stellen, wo Familien auflaufen könnten, seien informiert worden, auch die Ärzte und Kliniken.

Gleichstellungsbeauftragte Dr. Neumann ergänzte, dass die Vorstellung bei den verschiedenen Institutionen stets eine positive Resonanz ergeben hätte. Nunmehr sei eine Lücke in der Prävention der bis 3-jährigen geschlossen. Das Angebot, das Beratungsgespräch im häuslichen Bereich durchzuführen, werde zu dem eher angenommen, als der Vorschlag, zum Gesundheitsamt zu gehen.

Auf Frage des Kreistagsabgeordneten Schwarte verwies Medizinalrat Dr. Götte darauf, dass es im Landkreis Emsland sowie in der Stadt Oldenburg vergleichbare Präventionsmaßnahmen gäbe. Dort seien gute Erfahrungen mit diesem Angebot gemacht worden.

Beratendes Mitglied Hoffmann bat um Auskunft, worin die Vorteile dieser Maßnahme gegenüber der Tätigkeit der Hausärzte liegen würden. Medizinalrat Dr. Götte erläuterte, dass die Familien zu Hause aufgesucht würden, also das gesamte häusliche Umfeld einbezogen und das Beratungsgespräch ohne Zeitdruck durchgeführt werden könne. Nach der  Beratung der Familien erfolge zudem eine Kontrolle der Umsetzung.

Kreistagsabgeordnete Meyer fragte, wer diese Aufgabe dem Gesundheitsamt übertragen habe und wie die Finanzierung aussehe.

Medizinalrat Dr. Götte erläuterte, dass es sich um eine gesetzliche Pflichtaufgabe des Gesundheitsamtes im Rahmen der Gesundheitsprävention handele. Nach § 4 des Nds. Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst habe das Gesundheitsamt präventive und gesundheitsfördernde Maßnahmen zu veranlassen, zu unterstützen und zu koordinieren oder sie auch selbst durchzuführen. 

Erster Kreisrat Frische ergänzte, dass die Personal- und Sachkosten im Kreishaushalt veranschlagt seien. Das Gesundheitsamt habe, so Erster Kreisrat Frische weiter, vor dem Problem gestanden, dass es in den Familien immer häufiger Defizite gebe und dies zunehmend auch für Kinder bis zum 3. Lebensjahr gelte. Er verwies in diesem Zusammenhang auf nicht selten versäumte Schutzimpfungen oder Vorsorgeuntersuchungen für Kinder. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Probleme habe sich die Kreisverwaltung entschlossen, mit dieser Maßnahme die notwendigen Hilfen frühzeitig und effektiv anzubieten.

Kreistagsabgeordneter Loots äußerte, dass dieses Präventionsangebot eine wichtige und sinnvolle Aufgabe erfülle, die sich in der Zukunft sicherlich auszahle.

Kreistagsabgeordnete Meyer vertrat abschließend die Auffassung, dass ein gesellschaftliches Versäumnis vorliege, wenn Familien über solche Maßnahmen angehalten werden müssten, für die Erhaltung der Gesundheit ihrer Kinder Sorge zu tragen. Hier seien bereits die Schulen gefordert. Langfristig sei die Gesellschaft insgesamt für dieses Thema zu sensibilisieren.