Der
Sozialausschuss beschloss einstimmig, dem Kreistag zu empfehlen, für die
Durchführung von Sprachkursen für erwachsene Asylbewerber und Flüchtlinge im
Haushalt 2016 einen Betrag in Höhe von 200.000 € einzustellen.
Kreisoberamtsrätin
Schröder trug den Sachverhalt entsprechend der Vorlagen-Nr.: V-SOZ/15/54 vor.
Kreisoberamtsrätin
Schröder erinnerte daran, dass der
Kreistag für 2015 eine Summe von 100.000 € für Sprachkurse für erwachsene
Asylbewerber/Flüchtlinge bereitgestellt habe. Nach einer Ausschreibung sei dem
Kath. Bildungswerk der Auftrag für die Durchführung erteilt worden.
In den Kursen
(Einführungs- und Fortsetzungskurse) würden grundlegende Sprachkenntnisse
vermittelt, um sich im Alltag zurechtzufinden. Obwohl die Teilnahme freiwillig
sei, würden die Kurse sehr gut angenommen und seien durchweg mit 10-12 Personen
belegt. Die Sozialämter berichteten mittlerweile von positiven Erfahrungen. In
der letzten Sitzung hatte das Bildungswerk zu den Sprachkursen berichtet.
Kreisoberamtsrätin
Schröder führte weiter aus, dass es nach den Berichten des Bildungswerkes keine
Konkurrenzen zu ehrenamtlichen Kursen gebe.
Angesichts der stark
gestiegenen Zuzugszahlen werde angeregt, die Kurse auch in 2016 fortzusetzen
und die Mittel hierfür zu verdoppeln. Bisher seien die Kurse auf 580 Teilnehmer
ausgerichtet.
Im Hinblick auf die
benötigte Vorlaufzeit und Pflicht zur Ausschreibung schlug Kreisoberamtsrätin
Schröder vor, die Bereitstellung der Mittel in Höhe von 200.000 € im Haushalt
2016 zu beschließen. Auf dieser Basis würde die Verwaltung dann damit beginnen,
die Ausschreibung vorzubereiten.
Sie sicherte zu, die
vom Land angekündigten Mittel zur Sprachförderung in die weiteren Planungen
einzubeziehen. Wie die Konditionen seien und wann die Mittel zur Verfügung
stehen würden, sei noch nicht bekannt.
Kreistagsabgeordnete
Stärk machte nochmals deutlich, dass mit diesen Sprachkursen erste
Grundkenntnisse der deutschen Sprache vermittelt würden. Dies helfe den
einerseits en Flüchtlingen im täglichen Umgang mit ihrer neuen Umgebung und
andererseits allen deutschen Einrichtungen, wie Schulen, Ärzten, Behörden usw. Gut finde sie, dass auch Flüchtlinge vom Balkan einbezogen
würden. Kreistagsabgeordnete Stärk schlug vor, der Beschlussempfehlung der
Vorlage zu folgen.
Kreistagsabgeordneter
Riesenbeck schloss sich der positiven Bewertung der zurzeit laufenden
Sprachkurse an und betonte die frühzeitigen Integrationsangebote.
Gleichstellungsbeauftragte
Dr. Neumann fragte nach dem Anteil der Frauen bei den Teilnehmern. Sie
befürchtete, dass Asylbewerberinnen aus kulturellen Gründen oder wegen der
Kinderbetreuung nicht an den Kursen teilnehmen würden. Sie schlug vor, dies zu
evaluieren und künftig über eine Kinderbetreuung nachzudenken.
Kreisoberamtsrätin
Schröder verwies darauf, dass die Teilnahme freiwillig sei. Die Einplanung
einer Kinderbetreuung in das Konzept sei zu überlegen. Die Erhebung der Daten
hinsichtlich des Anteiles von Frauen und Männern sei kein Problem.
Erster Kreisrat
Frische ergänzte, dass hinsichtlich der Organisation der Kinderbetreuung das
Jugendamt einbezogen werden könne. Er sagte zu, dass eine Lösung für die
Kinderbetreuung gesucht werden müsse, wenn dies ein Problem sei.
Kreistagsabgeordneter
J. Kalvelage fragte, ob es Synergieeffekte zur ehrenamtlichen
Integrationsarbeit gebe. Er betonte das Erfordernis der nachhaltigen
Integration unter Einbeziehung der Ehrenamtler.
Kreisoberamtsrätin
Schröder erläuterte, dass angesichts der begrenzten Stundenzahl der derzeitigen
Kurse keine überzogenen Erwartungen an die Integrationserfolge gestellt werden
dürften. Es gehe hier um eine erste Orientierung im neuen Umfeld und
Kennenlernen der grundlegenden Strukturen. Dabei würden muttersprachliche
Lehrkräfte je nach Verfügbarkeit einbezogen. Die Abstimmung mit den
ehrenamtlichen Kräften erfolge und habe bislang keinen Stress verursacht.
Der
Vorsitzende, Kreistagsabgeordneter Möller, stellte den Beschlussvorschlag der
Kreistagsabgeordneten Stärk zur Abstimmung.