Beschluss: mehrheitlich abgelehnt

Abstimmung: Ja: 8, Nein: 11, Enthaltungen: 3

Der Schulausschuss beschloss mit 8 Ja – Stimmen, 11 Nein – Stimmen und 3 Enthaltungen, dem Kreisausschuss zu empfehlen, den Antrag der SPD – Fraktion, mit den Kommunen ein Finanzierungsmodell für die Weiterführung des Modellprojekts „AQB-Klassen zur erweiterten Berufsorientierung“ an der Heinrich – von – Oytha – Schule in Friesoythe und anderen Hauptschulen zu entwickeln, abzulehnen.

 


Kreisoberamtsrat Deeken trug den Sachverhalt lt. Vorlage – Nr. V-SCHUL/10/19 vor.

 

Kreistagsabgeordneter Bohnstengel teilte mit, dass die sogenannten AQB – Klassen zum Ziel hätten, die Abschlussquote zu erhöhen und die Berufsfähigkeit zu steigern.

Das Projekt sei vor 2 Jahren vom Land Niedersachsen und der Bundesagentur für Arbeit angestoßen worden. Nunmehr stelle das Land seine Förderung in Höhe von 50 Prozent jedoch ein, so dass das Projekt zum Jahresende eingestellt werden müsse.

Die AQB – Klasse in Friesoythe arbeite nach Aussagen aller Beteiligten sehr erfolgreich. Auch seien die Schülerinnen und Schüler dieser Klasse, die vor dieser Maßnahme häufiger polizeilich auffällig geworden seien, seit der Teilnahme an dieser Maßnahme deutlich weniger auffällig. Somit werde mit diesem Konzept erfolgreich präventiv gearbeitet.

Viele Schüler der AQB – Klasse hätten schon Ausbildungsplätze oder setzten ihre Schulausbildung fort, um höhere Abschlüsse zu erreichen. Diese Schüler hätten insgesamt durch die Teilnahme in den Berufsstarterklassen gute Berufsaussichten.

Die Landkreise Ammerland und Vechta würden beispielsweise die Finanzierung von 6 bzw. 2 Berufsstarterklassen an verschiedenen Schulen übernehmen. Diesem Beispiel müsse auch der Landkreis Cloppenburg mit bisher 1 Klasse mit 18 Schülerinnen und Schüler folgen.

 

Kreistagsabgeordneter Götting erklärte, dass sich die CDU – Fraktion im Kreistag sehr intensiv mit dem vorliegenden Antrag beschäftigt habe.

Der Landkreis Cloppenburg beteilige sich in der Berufsorientierung bereits an verschiedenen Projekten, wie beispielsweise an der Koordinierungsstelle „Region des Lernens“ sowie beim Pro Aktiv Center.

In den zurückliegenden Haushaltsberatungen seien alle freiwilligen Leistungen auf dem Prüfstand gestellt worden. Bei einer eventuellen Genehmigung des Antrages der SPD – Fraktion im Kreistag würden neue freiwillige Leistungen in Höhe von 24.000,00 € pro Jahr fällig. Auch vor dem Hintergrund, dass der Landkreis nicht Schulträger der Hauptschulen sei, könne die CDU – Fraktion im Kreistag dem Antrag nicht zustimmen.

 

Kreistagsabgeordnete Lüdders unterstützte den vorliegenden Antrag der SPD -Fraktion im Kreistag. Die Haushaltssicherung sei zwar wichtig, ihres Erachtens könnten jedoch auch andere Projekte gestrichen werden. 

 

Der Vertreter der Lehrer der Allgemeinbildenden Schulen, Herr Gronemeyer, erklärte, dass er das Konzept der AQB – Klassen nicht kenne und er sich deshalb frage, ob dieses Konzept auch mit dem neuen Erlass für die Hauptschulen vereinbar sei. Das Pro Aktiv Center arbeite trotzt Mittelkürzung sehr erfolgreich. Vielleicht könne die AQB – Klasse auf dieser „Schiene“ weiter geführt werden.

 

Kreistagsabgeordneter Bohnstengel wies abschließend darauf hin, dass er das Haushaltssicherungskonzept auch als notwendig erachte. Die Verschuldung des Landkreises sei sehr hoch. Es stelle sich für ihn jedoch die Frage, ob die Politik es verantworten könne, dass die Kinder, die keine AQB – Klasse mehr besuchen könnten, Hartz 4 – Empfänger würden. Dies führe seines Erachtens zu noch höheren Kosten und Problemen vor Ort.

 

Anschließend ließ stellvertretender Ausschussvorsitzender Dr. Stuke über den Antrag der SPD – Fraktion, mit den Kommunen ein Finanzierungsmodell für die Weiterführung des Modellprojekts „AQB-Klassen zur erweiterten Berufsorientierung“ an der Heinrich – von – Oytha – Schule in Friesoythe und anderen Hauptschulen zu entwickeln, abstimmen.