Ein Einwohner führt aus, dass eine Beschwerde des NABU bezüglich der Bruterfolge im Vogelschutzgebiet im Landkreis Cloppenburg vorliege. Diese seien zu gering, reichen nicht aus und verschlechtern sich jedes Jahr. Im Bereich Krummhörn und am Dümmer lobe der zuständige Landkreis Prämien für Jäger im Rahmen des Prädatorenmanagements aus und fördere den Gelege- und Kükenschutz. Er stellt die Frage, warum der Landkreis Cloppenburg nichts Vergleichbares anbiete.

 

Kreisrat Meyer erklärt, dass sich im Raddetal das Gelege- und Kükenschutzprogramm bereits sehr erfolgreich etabliert habe. Es werden entsprechende Prämien für die Kennzeichnung von Gelegen und die damit verbundenen Bewirtschaftungseinschränkungen ausgezahlt. Das durch den Landkreis Cloppenburg betriebene Prädatorenmanagement beinhalte die Anschaffung von Fallen und deren Ausgabe an die örtliche Jägerschaft. Insgesamt habe sich der Wiesenvogelschutz im Gebiet etabliert. Für die beabsichtigten Verbesserungen in den Schutzgebieten sei der Zweckverband ökologische Station Raddetäler gebildet worden. Er fordert die Zuhörer auf, Verbesserungsvorschläge in den gegründeten Beirat zu geben, dies sei schließlich Kern der Arbeit im Beirat.

 

In einer weiteren Wortmeldung stellt ein Einwohner heraus, dass die Förderung und der Bau eines Stationsgebäudes aus seiner Sicht für die Umweltbildung durchaus in Ordnung seien, es allerdings dem Erhaltungszustand der Wiesenvögel nicht helfe. Der Sinn dieses Gebäudes sei zu hinterfragen, da die Betreuer der Gebietskulisse doch die Landbewirtschafter seien. Mit diesen dürfe man es sich nicht verderben. Er sehe zudem den Standort des Gebäudes innerhalb des Schutzgebietes kritisch. Einem Landwirt sei der Bau von Gebäuden im Schutzgebiet schließlich nicht erlaubt. Er bat um Auskunft, ob dies durch den Ausschuss auch so gesehen werde.

 

Kreisverwaltungsoberrat Meiners erläutert, dass der Landkreis am geplanten Standort ein Stationsgebäude errichten dürfe, da hier eine besondere Situation vorliege. Das Personal der ökologischen Station solle vor Ort in der Kulisse präsent sein um dem Bildungsauftrag gerecht zu werden und der Bevölkerung als Ansprechpartner vor Ort zu Verfügung zu stehen. Die Betreuung der Schutzgebiete gestalte sich vor Ort deutlich leichter und sei intensiver. Hierzu tragen kurze Wege bei. Bei Festsetzung der Schutzgebietsverordnung sei bereits an die Errichtung eines solchen Stationsgebäudes gedacht worden. Hiernach sei es am geplanten Ort zulässig. Im Übrigen dürfe den Landwirten der Aspekt der Privilegierung, beispielsweise für für landwirtschaftliche Bauvorhaben im Außenbereich, nicht fremd sein. Daher könne er die Kritik am geplanten Standort nicht nachvollziehen. Das Stationsgebäude trage dazu bei, die Situation in den Schutzgebieten zu verbessern. Außerdem werden auch weitere Anstrengungen unternommen um entsprechende Erfolge zu erzielen. Kreisverwaltungsoberrat Meiners verweist hierbei auf diverse Flächenankäufe mit anschließender Entwicklung und Herrichtung der Flächen. Diese Arbeit sei deutlich erfolgreicher, wenn sie vor Ort geleistet wird als aus Cloppenburg.