Der Vorsitzende nahm Bezug auf die Vorlage (V-SCHUL/12/050) zu diesem Tagesordnungspunkt.

 

Anschließend stellte Prof. Dr. Bölsker vom Bischöflich Münsterschen Offizialat Vechta (BMO) die in Verbindung mit der Umsetzung neuer Schulkonzepte beabsichtigten Baumaßnahmen vor.

 

Das BMO habe bereits an anderen Standorten (Wilhelmshaven, Oldenburg und Vechta) das integrative pädagogische Konzept „Projekt: Schule“ erfolgreich umgesetzt. Nachdem die Hauptschule und die Realschule der Marienschule inzwischen zu einer Oberschule verschmolzen worden seien, solle das „Projekt: Schule“ nunmehr auch in Cloppenburg an nur noch einem Standort umgesetzt werden. Das „Projekt: Schule“ beinhalte als gebundene Ganztagsschule neue Formen der Unterrichtsorganisation. Teil des Gesamtpakets sei die Errichtung eines Multifunktionsgebäudes mit Mensa- und Aulabereich. Bislang verfügten die Schulen (Gymnasium und Oberschule) über keine Aula. Für größere Veranstaltungen hätte in der Vergangenheit daher jeweils nach behelfsmäßigen Lösungen gesucht werden müssen.

 

Kreistagsabgeordnete Dr. Kannen (GRÜNE) erklärte, dass die Pläne des BMO konzeptionell durchdacht seien. Die Architektur sei ansprechend. Es sei gut, dass die alten Bestandsgebäude und der frühere Kindergarten genutzt werden sollten sowie die Anbindung einer Bushaltestelle erfolgen solle. Insgesamt handele es sich bei den Planungen des BMO um eine runde Sache.

 

Kreistagsabgeordneter Meyer erklärte, dass eine Bezuschussung der beabsichtigten Baummaßnahmen durch den Landkreis Cloppenburg sich entsprechend der Schulträgerschaft grundsätzlich auf den gymnasialen Anteil zu beschränken habe und fragte in diesem Zusammenhang nach der Höhe des gymnasialen Nutzungsanteils am geplanten Multifunktionsgebäude.

 

Prof. Dr. Bölsker erklärte dazu, dass die Mensa vorwiegend für die Schüler/innen der Marienschule (Oberschule), für die ein Verpflichtungsmittagessen vorgesehen sei, gedacht sei. Im Gymnasialbereich solle den Schüler/innen freigestellt werden, ob - und falls ja - wo gegessen würde. Für Schüler/innen im Gymnasialbereich würden eigene Räumlichkeiten zur Essenseinnahme im Gebäude des Gymnasiums vorgehalten. Ein genauer gymnasialer Anteil bezüglich der Mensanutzung sei nur schwer prognostizierbar. Er gehe gegenwärtig davon aus, dass der Anteil der Oberschule rund 2/3 betragen würde. Die Aulanutzung würde gleichberechtigt durch die Oberschule und das Gymnasium erfolgen. Hier würde der gymnasiale Anteil höher liegen als im Mensabereich. Bezüglich der beabsichtigten Nutzung der Aula durch das Gymnasium legte das BMO eine Aufstellung vor (siehe Anlage).

 

Landrat Eveslage führte sodann aus, dass der Landkreis Cloppenburg Schulträger von 4 öffentlichen  Gymnasien im Landkreis Cloppenburg sei. Die Liebfrauenschule stehe als 4-zügiges Gymnasium in kirchlicher Trägerschaft. Der Landkreis Cloppenburg habe als Träger der Gymnasien die Liebfrauenschule bei baulichen Investitionen in der Vergangenheit wie eine kreiseigene Schule behandelt. Ohne die Liebfrauenschule hätte der Landkreis Cloppenburg, um dem Bedarf gerecht werden zu können, ein weiteres Gymnasium bauen müssen. Die Kreisverwaltung werde prüfen, inwieweit die Pläne des BMO den Erfordernissen eines 4-zügigen Gymnasiums und den schulbaulichen Richtlinien des Landes Niedersachsen entsprechen würden. Zudem müsse mit der Stadt Cloppenburg als Träger der Schulen im Sekundarbereich I hinsichtlich einer Aufteilung der Kosten zwischen dem Gymnasialbereich und dem Sekundarbereich I ein Schlüssel abgestimmt werden. Das Vorliegen entsprechender Ergebnisse sei abzuwarten. Mit den Ergebnissen habe sich der Schulausschuss dann zu gegebener Zeit zu befassen.

 

Kreistagsabgeordneter Schute (CDU-Fraktion) bat anschließend um weitere Informationen zur beabsichtigten Sanierung der „Juliaetage“ der Liebfrauenschule (siehe Ziffer 5.2 des Antragsschreibens des BMO vom 09.10.2012), für die ein großer Kostenanteil von 350.000,00 Euro  veranschlagt sei.

Herr Mählmann (BMO) erklärte dazu, dass sich vormals in der „Juliaetage“ die Klausur der Schwestern befunden habe. Dieser Bereich sei stark sanierungsbedürftig und solle künftig als Archiv genutzt werden.

 

Kreistagsabgeordneter Meyer (SPD-Fraktion) fragte nach, ob für die Bauvorhaben auch Mittel aus der Kreisschulbaukasse eingeplant seien.

 

Kreisoberamtsrat Deeken führte dazu aus, dass zunächst ein konkreter Zuschussbetrag ermittelt werden müsse. Erst dann könnten entsprechende Mittel in der Kreisschulbaukasse veranschlagt und später an den Landkreis Cloppenburg als Zuschuss ausgezahlt werden.

Erster Kreisrat Frische ergänzte, dass vor einer Bezuschussung aus der Kreisschulbaukasse jeweils die schulische Notwendigkeit von Baumaßnahmen festgestellt werden müsse.

 

Abschließend erklärte der Vorsitzende, dass der Antrag des BMO zunächst in den Fraktionen weiter beraten werden solle. Zu gegebener Zeit sei der Antrag erneut im Schulausschuss zu behandeln.