Beschluss: einstimmig beschlossen

Der Schulausschuss beschloss einstimmig dem Kreistag zu empfehlen, die Digitalisierung in den Schulen in Trägerschaft des Landkreises Cloppenburg gemäß der vorliegenden Strategie voranzutreiben und umzusetzen. Finanzmittel sind entsprechend einzuplanen.

 


Herr Kreisrat Meyer trug den Sachverhalt entsprechend der Vorlage V-SCHUL/22/208 vor.

Er betonte, dass der Landkreis das Ziel verfolge, die Schulen bestmöglich auszustatten. Der Digitalisierungsprozess an den Schulen habe sich durch die Corona-Pandemie erheblich beschleunigt. Die Einführung von Homeschooling habe gezeigt, wie wichtig die Digitalisierung für den Schulbetrieb geworden sei.

Der Landkreis Cloppenburg habe bereits digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte angeschafft. Mittlerweile besäßen alle kreiseigenen Schulen des Landkreises Cloppenburg die Grundausstattung mit digitalen Endgeräten.

Nach dem Medienentwicklungsplan sei die Ausstattung an den kreiseigenen Schulen im Landkreis Cloppenburg mit gut bis sehr gut eingestuft worden.

Dennoch besäßen die kreiseigenen Schulen noch nicht die entsprechende Vollausstattung. Daher sei es das Ziel des Landkreises, an allen kreiseigenen Schulen die Vollausstattung mit digitalen Endgeräten zu erreichen.

Die Digitalisierung in den Schulen bringe zudem personelle Herausforderungen mit sich. Insbesondere sei für die Betreuung der kreiseigenen Schulen entsprechendes Personal erforderlich.

Jedoch werde die Digitalisierung vom Land sowie vom Bund finanziell unterstützt. Somit könne auch weiterhin mit finanziellen Förderungen aus den Förderprogrammen der Landes- und Bundesregierung gerechnet werden.

 

Anschließend trugen Frau Halfmann von der Firma Detecon und Herr Melcher von der Firma m2more die Präsentation zum Medienentwicklungsplan 2.0 vor.

Die PowerPoint Präsentation ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.

 

Auf Nachfrage von Herrn Kreistagsabgeordneten Bohmann, ob neben den eingeplanten Haushaltsmitteln noch zusätzliche Kosten für die Digitalisierung hinzukämen, erklärte Herr Melcher, dass alle erforderlichen Kosten in der Finanzplanung berücksichtigt seien.

 

Herr Kreistagsabgeordneter Bohmann fragte, nach welchen Kriterien eine Schule als Pilotschule ausgewählt werde.

 

Herr Melcher erklärte, dass die Landesregierung noch eine einheitliche Regelung zum Einsatz von digitalen Endgeräten in den Schulen treffen müsse. Die Landesregierung führe hierzu Gespräche mit den kommunalen Spitzenverbänden und beabsichtige bis Ende 2023 ein nachhaltiges IT-Modell zu entwickeln (siehe auch Kapitel 7.3.3 des Medienentwicklungsplanes 2.0).

 

Frau Kreisverwaltungsoberrätin Nienaber ergänzte, dass der Landkreis Cloppenburg in der Übergangszeit bis zu einer landesweiten Regelung ein Pilotprojekt für die Schulen ausgeschrieben habe. Hierbei werden die jeweiligen Schulen auf Grundlage eines entsprechenden pädagogischen Konzeptes mit vorhandenen digitalen Endgeräten ausgestattet. Derzeit erfolge hierzu noch eine entsprechende Abfrage bei den Schulen, sodass noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden sei.

 

Bezugnehmend auf die Frage von Herrn Kreistagsabgeordneten Bohmann hinsichtlich der Bereitstellung von Haushaltsmitteln erklärte Frau Kreisverwaltungsoberrätin Nienaber, dass die entsprechenden Haushaltsmittel, so wie sie im Finanzplan abgebildet seien, im Haushalt einzuplanen seien.

 

Auf Nachfrage von Herrn Kreistagsabgeordneten Bohmann, ob der Landkreis Cloppenburg die kreisangehörigen Kommunen an dem Medienentwicklungsplan beteiligt habe, erklärte Frau Nienaber, dass der Landkreis bereits im Rahmen des Medienentwicklungsplanes 2016 eine Umfrage bei den Kommunen gestartet habe. Letztendlich sei von den Kommunen eigenes Personal für die Digitalisierung an den jeweiligen Schulen eingestellt worden, sodass die Zusammenarbeit nicht weiterverfolgt worden sei. Seitdem gebe es keine Anfragen für eine Zusammenarbeit mit dem Landkreis Cloppenburg.

 

Herr Kreistagsabgeordneter Bohmann merkte an, dass der Landkreis versuchen müsse, die Kommunen miteinzubeziehen.

 

Herr Kreistagsabgeordneter Tobias Vaske lobte das Konzept und die geplante Umsetzung des Medienentwicklungsplanes. Er befürwortete den Vorschlag, dass die Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Mietmodells („Get your own device“) mit entsprechenden Endgeräten ausgestattet würden.

 

Auf Nachfrage von Herrn Kreistagsabgeordneten Tobias Vaske, wie die Kostenbeteiligung im Rahmen des Mietmodells aussehe und wie mit Schülerinnen und Schüler umgegangen werde, die eigene Geräte zur Verfügung haben, erklärte Herr Melcher, dass im Rahmen des Mietmodells („Get your own device“) der Schulträger die entsprechenden Endgeräte kaufe und in den Schulbetrieb einbinde. Im Zuge einer Vermietung der Endgeräte könnten die Erziehungsberechtigten dann über entsprechende Elternbeiträge an den Kosten beteiligt werden.

Das Modell „Bring your own device“, nach dem die Anschaffung der digitalen Endgeräte durch die Schülerinnen und Schüler selbst zu erfolgen habe, werde dementgegen nicht empfohlen, da die privaten Endgeräte in das schulische IT-System integriert werden müssten und somit eine umfangreiche Umstellung des schulischen IT-Systems erforderlich sei.

 

Auf Nachfrage von Herrn Kreistagsabgeordneten Tobias Vaske, ob ein Austausch der Schulträger auf Kreisebene im weiteren Prozess vorgesehen sei, erklärte Herr Melcher, dass grundsätzlich empfohlen werde, eine jährliche Revision des Medienentwicklungsplanes vorzunehmen, sodass gegebenenfalls nachgesteuert werden könne.

 

Herr Kreisrat Meyer erklärte, dass ein regelmäßiger Austausch mit den Kommunen existiere. Er erklärte, den Medienentwicklungsplan in der nächsten Besprechung mit den Hauptverwaltungsbeamten zu thematisieren und diese bestmöglich miteinzubinden. 

 

Herr Kreistagsabgeordneter Braun bestätigte, dass ein Austausch zwischen dem Landkreis und den Kommunen bereits in 2016 stattgefunden habe. Die Stadt Friesoythe habe die Zusammenarbeit jedoch abgelehnt, da die Entfernung zum Medienzentrum in Cloppenburg zu groß und somit kein Support in unmittelbarer Nähe möglich gewesen sei. Die Stadt Friesoythe habe jedoch eigenes Personal eingestellt, welches die Schulen nun erfolgreich betreue.

 

Auf Nachfrage von Herrn Kreistagsabgeordneten Braun, ob die Unterstützung durch Fremdfirmen (Outsourcing) bei der Betreuung der jeweiligen Schulen finanziell aufwendiger sei, erklärte Herr Melcher, dass die Betreuung der Schulen in einem Flächenlandkreis wie dem Landkreis Cloppenburg durch das Medienzentrum als zentrale Serviceeinrichtung in Zusammenarbeit mit externen Supportfirmen vor Ort am bestmöglichsten erfolgen könne und gleichzeitig auch kostengünstiger sei, da die Zusammenarbeit durch entsprechende Leistungsverträge geregelt werde, sodass die Bezahlung der externen Firmen je nach Arbeitsaufwand erfolge.

 

Herr Melcher bedankte sich abschließend bei der Kreisverwaltung für die konstruktive Zusammenarbeit.