Beschluss: zur Kenntnis genommen

Einführend erläuterte Herr Kreisrat Meyer, dass es sich bei der Umsetzung des Nahverkehrsplans um eine wichtige Zukunftsaufgabe in den Themenfeldern Mobilität und Klimaschutz handele. Daher habe der Verkehrsausschuss in seiner Sitzung am 12.02.2019 beschlossen, sich regelmäßig über den Fortgang der Umsetzungen des Nahverkehrsplans im Verkehrsausschuss informieren zu lassen.

 

Aufgrund der Vielzahl neuer Mitglieder im Verkehrsausschuss beabsichtige man, den Nahverkehrsplan in einer der nächsten Sitzungen in Gänze vorzustellen.

 

Zur Umsetzung des Nahverkehrsplans sei zunächst eine Priorisierung der Maßnahmen in drei Stufen vorgenommen worden, erläuterte Herr Kreisrat Meyer weiter. Anhand dieser Priorisierung erfolge die Entwicklung der Maßnahmen. Einige besondere Punkte des Nahverkehrsplans wolle er hervorheben.

 

Hierzu gehöre zunächst das Rufbuskonzept moobil+. Um dieses Konzept weiter bekannt zu machen und moobil+ weiter auszubauen und auch in der Fläche zu etablieren, wurde unter großem Einsatz eine Marketingoffensive gestartet. Diese beinhalte u. a., moobil+ vor Ort in den Gemeinden bekannt zu machen und den Bürgern zu erläutern, damit das Konzept von diesen auch angenommen werde. Hierzu werden bei Veranstaltungen in den Gemeinden die Busse vor Ort vorgestellt und können von den Bürgern erprobt werden. Allerdings seien durch die Corona-Pandemie etliche Veranstaltungen ausgefallen.

 

Zudem seien großflächige Werbebanner an vielen exponierten Stellen aufgestellt worden, um den Bekanntheitsgrad zu stärken. Wichtig sei es, das Konzept den Bürgern vor Ort nahezubringen.

 

Darüber hinaus sei frühzeitig eine Verlängerung des Rufbuskonzepts ins Auge zu fassen. Bis zum 30.04.2024 sei das Konzept zwar abgesichert, dennoch müsse bereits jetzt schon eine Verlängerung in den Blick genommen werden, um nahtlos anschließen zu können.

 

Ein weiterer wichtiger Punkt sei der Aufbau eines Haltestellenkatasters erklärte Herr Kreisrat Meyer. In dem Kataster seien sämtliche Haltestellen im Landkreis Cloppenburg erfasst. Durch weitere Daten aus Verkehrserhebungen, die noch eingepflegt werden sollen, könne dann sowohl die Inanspruchnahme als auch der Ausbaubedarf (Zustand) dargestellt werden. Dies sei auch für die Städte und Gemeinden wichtig, da diese für die Ausstattung der Haltestellen zuständig seien.

 

Als weiteren wesentlichen Punkt des Nahverkehrsplans führte Herr Kreisrat Meyer das Linienbündelungskonzept an. Hierbei gehe es darum, attraktive Linienbündel zu entwickeln, die für die Unternehmen auch wirtschaftlich interessant seien. In den Linienbündeln sollen zusammenhängende Linien erfasst werden, deren gemeinsame Vergabe zweckmäßig sei. Neben wirtschaftlich ertragsreichen Linien sollen auch ertragsschwache Linien eingebunden sein. Dadurch solle der Betrieb nicht so stark frequentierter Linien langfristig gesichert werden.

 

Darüber hinaus sei auch die Stärkung des überregionalen Verkehrs im ÖPNV von Bedeutung. Hier sei es bereits gelungen, die Linien 900 und S90 über die Landkreisgrenzen hinaus anzubinden. Durch Einbindung der Haltestelle in Augustfehn werden über diese Linien Anschlussmöglichkeiten an die Bahn und somit an den Fernverkehr gesichert. Dennoch sei die überregionale Anbindung weiterhin in den Blick zu nehmen.

 

Herr Kreistagsabgeordneter Bohmann erkundigte sich, ob bei der Maßnahme M17 noch ein weiterer Versuch zur Einigung mit dem Konzessionär der Linie 380 im Nordkreis erfolgen werde oder diese Lücke nun bleibe. Hierzu habe er keine aktuellen Informationen, teilte Herr Kreisrat Meyer mit. Er schlug vor, die Beantwortung der Anfrage dem Protokoll beizufügen.

 

Ergänzung zum Protokoll:

Die Verhandlungen für die Anschlussmobilität vom SPNV zum ÖPNV sowie die Anerkennung des Niedersachsentarifs liegt in der Verantwortlichkeit der Niedersachsentarif GmbH (NITAG). Diese hat mit den einzelnen Verkehrsunternehmen die Verhandlungen geführt, damit die Einführung der Anschlussmobilität vom SPNV zum ÖPNV sowie die Anerkennung des Niedersachsentarifs flächenmäßig erfolgen können. Die Verhandlungen mit den Verkehrsunternehmern haben noch nicht insgesamt zum Erfolg geführt. Nach Rücksprache mit der NITAG versucht diese nochmals, die Verhandlungen wieder aufzunehmen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Kreistagsabgeordneten Christ seit wann für das Rufbussystem moobil+ die Marketingoffensive gestartet sei und ob es bereits erste Signale hierzu gebe, antwortete Herr Kreisrat Meyer, dass seit dem Sommer 2021 verstärkt Werbung für das System betrieben worden sei. U. a. habe es in den Sommerferien eine kostenfreie Nutzung für Schüler von moobil+ gegeben. Dieses Angebot sei auch gut angenommen worden. Es bestünden Überlegungen, durch gezielte Aktivitäten den Bekanntheitsgrad von moobil+ zu verstärken. Auch die Veranstaltungen mit den Bussen vor Ort in den Gemeinden zeigten schon Wirkung. Insgesamt sei aber Steigerungspotential gegeben. Hier müsse man besser werden und das System noch stärker bewerben.

 

Zur weiteren Frage von Herrn Kreistagsabgeordneten Christ hinsichtlich der Priorisierung der Maßnahmen, insbesondere zur Maßnahme M 7, auf die seines Erachtens mehr Wert gelegt werden solle, teilte Herr Kreisrat Meyer mit, dass die Beantwortung im Protokoll erfolgen werde, da ihm hierzu keine genauen Angaben vorlägen.

 

Ergänzung zum Protokoll:

Bei der Maßnahme M 7 soll grundsätzlich der Bedarf aus den Erkenntnissen der Testphase des Rufbussystems ermittelt werden. Allerdings sollte zunächst ein funktionierendes Grundsystem im ÖPNV vorhanden sein, um dieses erweitern zu können.

Das Rufbussystem befindet sich noch in der Projektphase und ist bis zum 31.03.2024 beschlossen worden. Solange dieses Projekt noch nicht verstetigt werden kann, ist kein funktionierendes Grundsystem im ÖPNV vorhanden. Daher hat die Maßnahme M07 noch keine höhere Priorisierung.

 

Herr Kreistagsabgeordneter Holthaus merkte an, dass der Bekanntheitsgrad von moobil+ gesteigert worden sei. Dies müsse noch verstärkt werden. Insbesondere die Handhabung des Rufbussystems sei den Bürgern, vor allen älteren Menschen, nicht geläufig und bedürfe besonderer Aufklärung.

 

Auch der Vorsitzender, Herr Kreistagsabgeordneter Kolde, sprach sich dafür aus, das Rufbussystem weiter voranzubringen.