Herr Heppner von der Polizeiinspektion Cloppenburg / Vechta stellte den Verkehrsunfallbericht 2020 anhand der in der Anlage zu TOP 10 beigefügten Präsentation vor.

 

Insbesondere ging er auf die 10 Unfälle mit den 11 getöteten Personen ein und erläuterte diese ausführlich. Die häufigste Unfallursache bei tödlichen Verkehrsunfällen sei die unangepasste Geschwindigkeit, gefolgt von den Ursachen Überholen und Vorfahrt/Abstand.

 

Da die unangepasste Geschwindigkeit weiterhin einen so hohen Anteil am Unfallgeschehen habe sei es weiterhin wichtig, Geschwindigkeitsüberwachungen durchzuführen, auch um Unfallhäufungsstellen zu entzerren.

 

Bei den Unfällen mit Schwerverletzten betonte Herr Heppner, dass insbesondere die Risikogruppe der jungen Erwachsenen betroffen sei. Als Unfallursache sei zunehmend der Einfluss von Alkohol zu verzeichnen. Dies sei die zweithäufigste Ursache. Es sei ferner festgestellt worden, dass ein immer höheres Niveau (Promillezahlen) bestehe.

 

Herr Heppner wies besonders bei den Unfällen mit Leichtverletzten auf den hohen Anteil der Verkehrsbeteiligung der Radfahrer und Pedelec-Fahrer hin. Diese Unfälle ereignen sich insbesondere innerhalb der Ortsdurchfahrt. Zwar sei die Anzahl der Unfälle mit Radfahrern in den letzten Jahren gesunken, der Anteil der Unfälle mit Pedelec-Fahrern sei in dieser Zeit jedoch angestiegen. Als Risikogruppe habe sich insbesondere die ältere Generation herausgestellt.

 

Zu den Baumunfällen konnte Herr Heppner anführen, dass keine besonders gefährliche Strecken bzw. Streckenabschnitte zu verzeichnen seien. Es handele sich um punktuelle Unfälle.

 

Herr Kreistagsabgeordneter Prof. Dr. Olivier merkte an, dass auch Radfahrer sich häufig nicht an die Verkehrsregeln halten würden. Älteren Menschen seien zudem nicht immer für das Fahren mit einem Pedelec geeignet bzw. könnten damit nicht umgehen. Keine Unfälle mehr seien das Ziel, was jedoch nur mit hohem Aufwand umsetzbar sei. Er erkundigte sich bei Herrn Heppner nach den Möglichkeiten zur Unfallvermeidung und nach seiner Beurteilung zu Schutzstreifen für Radfahrer.

 

Zu den Schutzstreifen erläutere Herr Heppner, dass diese geeignet seien, wenn eine ausreichende Breite vorliege. In Cloppenburg sei z. B. der Schutzstreifen an der Emsteker Straße unzureichend. Studien hätten ergeben, dass der Kfz.-Verkehr dem Radfahrer nur so viel Platz lasse, wie durch den Streifen vorgegeben. Daher rücke man bei der Verkehrsplanung hiervon ab und spreche sich für Piktogramme auf der Fahrbahn aus. Dies sei beispielsweise in Dinklage oder in der Stadt Vechta (Bahnhofstraße) so erfolgt.

 

Das Fehlverhalten vieler Radfahrer konnte Herr Heppner bestätigen. Bei den Unfällen würden viele Komponenten zusammenspielen. Dass man keine Unfälle mehr hätte, werde man nicht erreichen, da einige Unfälle einfach nicht erklärbar seien.

 

Frau Kreistagsabgeordnete Hollah erkundigte sich nach Radfahrunfällen (Vorfahrtmissachtung) an Kreisstraßen und bat um Auskunft, ob bei Unfallfolgen ein Unterschied bestehe, wenn ein Helm getragen werde.

 

Vorfahrtunfälle mit Radfahrern geschehen größtenteils innerhalb der geschlossenen Ortschaft, da hier mehr Verkehr stattfinde, erklärte Herr Heppner. Außerhalb der geschlossenen Ortschaft wären Unfälle mit Radfahrern zu verzeichnen, aber kaum bei Abbiegevorgängen.

 

Zum Helm tragen gebe es keine gesicherte Statistik, teilte Herr Heppner mit. Diese Angaben seien bisher freiwillig gemacht worden. Zukünftig solle dies geändert werden. Er sei der Meinung, dass ein Helm schütze. Zunehmend ältere Menschen würden sich für das Helm tragen entscheiden.