Der
Kreistag beschloss mehrheitlich bei 10 Gegenstimmen und 1 Stimmenthaltung
Folgendes:
Die
Haushaltssatzung nebst Haushalts- und Stellenplan für das Haushaltsjahr 2021
und das Investitionsprogramm für die Haushaltsjahre 2022 bis 2024 werden
erlassen mit den sich aus dem Beschluss zur Senkung der Kreisumlage auf 33
Punkte ergebenden Änderungen.
Kreistagsvorsitzender Hackstedt teilte zu Beginn dieses Tagesordnungspunktes mit, dass sich die Fraktionsvorsitzenden über eine Redezeit von 5 Minuten je Abgeordneten einer Gruppe/Fraktion verständig hätten.
Landrat Wimberg
Landrat Wimberg stellte den Haushaltsplanentwurf 2021 anhand der als Anlage 1 beigefügten PowerPoint-Präsentation und der entsprechenden ebenfalls anliegenden Erläuterungen (Anlage 2) vor.
Kreistagsabgeordneter Götting –
Stellungnahme CDU-Fraktion
„Sehr geehrter Herr
Vorsitzender, sehr geehrter Herr Landrat, meine sehr verehrten Damen und
Herren,
gestatten Sie mir
vorab einige kurze Ausführungen zur aktuellen Situation.
Seit nunmehr einem
Jahr befinden wir uns in der wohl schwierigsten Zeit seit dem Ende des 2.
Weltkriegs und den Nachkriegsjahren.
Die Corona-Pandemie stellt uns vor ungeahnte Herausforderungen und konfrontiert
uns mit schwerwiegenden Einschnitten in unser gewohntes Leben.
Die wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und menschlichen Folgen dieser
weltweiten Pandemie zeigen sich in Ansätzen schon jetzt und werden in ihren
vollen Auswirkungen wohl erst in Monaten oder Jahren zu spüren sein.
Versäumen möchte
ich nicht, namens der CDU-Fraktion einen ganz besonderen Dank an alle Menschen
auszusprechen, die sich in dieser Krise in den Krankenhäusern,
Pflegeeinrichtungen und in vielen anderen Bereichen und Berufsfeldern und im
privaten Umfeld für ihre Mitmenschen mit außerordentlich hohem Einsatz
einsetzen – oft bis über die Grenzen ihrer Belastbarkeit hinaus.
Ein Dank gilt auch dem Landrat und der gesamten
Kreisverwaltung für den großen Einsatz im Kampf gegen das Virus und das
Bemühen, die notwendigen Maßnahmen und Einschränkungen begründet und
transparent für die Öffentlichkeit darzustellen. Denn nur so kann die
erforderliche Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern erreicht werden.
Nicht zuletzt möchte
ich auch den Menschen danken, die die getroffenen Maßnahmen und Einschränkungen
solidarisch und verantwortungsbewusst mittragen und so ihren Beitrag zur
Bewältigung der Pandemie leisten.
Unser tiefes
Mitgefühl möchte ich auch den Angehörigen der vielen an oder in Zusammenhang
mit Corona Verstorbenen aussprechen.
Nun zu meinen
Anmerkungen zum Haushalt 2021, – in Kurzform – wie im Vorfeld dieser Sitzung
vereinbart wurde:
Waren wir doch in
den vergangenen Jahren in der komfortablen Situation, Haushaltspläne beraten zu
können, die im Ergebnishaushalt ausgeglichen waren oder ein positives Ergebnis
auswiesen, so müssen wir in diesem Jahr bei dem von der Verwaltung vorgelegten
Haushaltsplanentwurf ein beträchtliches Defizit
zur Kenntnis nehmen.
Im Ergebnishaushalt
kommen wir bei einem Gesamtbetrag der ordentlichen Erträge in Höhe von rund 298
Millionen Euro und einem Gesamtbetrag der ordentlichen Aufwendungen in Höhe von
310,5 Mill. EUR auf einen Fehlbetrag von 12,5 Mill. EUR.
Wohlgemerkt: Dieses Defizit ist
kalkuliert mit einem unveränderten Kreisumlagesatz von 34 Punkten.
Auf der
Ertragsseite fallen vor allem die reduzierten Erträge der Zuweisungen für
Kreisaufgaben (1,6 Mill.) und die fehlenden Finanzerträge durch den Wegfall der
Einmalzahlung der EWE ins Auge.
Im Finanzhaushalt
sind Auszahlungen für Investitionstätigkeiten von rund 64 Mill. EUR und
Einzahlungen von rund 25 Mill. EUR veranschlagt.
Der größte Anteil
der Investitionstätigkeit ist für umfangreiche Neubau- und
Erweiterungsmaßnahmen sowie für Modernisierungen im Bereich der Schulen
vorgesehen. Dazu zählt auch die Bereitstellung von Finanzmitteln für den Bau
des Lebensmitteltechnikums.
Des Weiteren werden
wieder beträchtliche Mittel für den Ausbau der
Kreisstraßen und des Radwegenetzes sowie für den weiteren
Breitbandausbau in den Haushalt eingestellt.
Die zweckgebundenen
Rücklagen des Landkreises belaufen sich auf 52 Mill. EUR. Der Bestand an
liquiden Mitteln beträgt 45 Mill. EUR. Zur Finanzierung der Investitionen sind
2021 keine Darlehensaufnahmen erforderlich. Zur Vermeidung einer Kreditaufnahme
werden zunächst die liquiden Mittel verbraucht.
Die CDU-Fraktion
trägt die im Haushaltsentwurf vorgeschlagenen Investitionen und die
Finanzierung der Investitionstätigkeit mit.
Dazu sei noch angemerkt, weil es allzu leicht übersehen wird:
Alle Investitionen werden nicht im „luftleeren Raum“ sondern in unseren Städten
und Gemeinden getätigt; sie kommen allen Städten und Gemeinden des Landkreises
zugute. Der Landkreis übernimmt hier überörtliche Aufgaben. Die von ihm getätigten
Investitionen tragen wesentlich zur Stärkung der Infrastruktur und zur
Entwicklung der einzelnen Kommunen und des Landkreises in seiner Gesamtheit
bei.
Nun noch zur
Kreisumlage:
Im Haushaltsjahr
2020 ist der Hebesatz für die Kreisumlage auf unseren Antrag hin um 2 Punkte
auf 34 Punkte reduziert worden. Seinerzeit hat die CDU signalisiert, die
Kreisumlage im Haushalt 2021 um einen weiteren Punkt zu senken, wenn die
finanzielle Situation des Landkreises dies zulässt.
Ein Minus von 12,5
Mill. EUR im Ergebnishaushalt erlaubt eigentlich keine weitere Senkung der
Kreisumlage. Wir halten es jedoch nach Gewichtung aller Aspekte noch für
vertretbar, eine Senkung der Kreisumlage um einen Punkt auf dann 33 Punkte
vorzunehmen. Diese haben wir auch in einem Antrag zur heutigen Sitzung
begründet. Über diesen Antrag bitte ich, vor Beschlussfassung des Haushalts
abstimmen zu lassen.
Damit kommen wir
den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, deren Haushalte auch
pandemiebedingt belastet sind, entgegen und entlasten sie um weitere rund 2,1
Mill. EUR.
Weitergehende
Forderungen nach einer Reduzierung der Kreisumlage, wie sie von anderen Gruppen
oder Fraktionen gestellt werden, halten wir für unseriös und populistisch.
Für sehr
befremdlich halten wir die Forderung der
Vertreter des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes des Landkreises nach
einer Senkung der KU um 4 Prozentpunkte. Im Jahr 2019 hatte man sich von dieser
Seite einverstanden erklärt, die KU für 3 Jahre auf 36 Punkte einzufrieren und
in diesem Zeitraum keine weiteren Kreisumlagediskussionen zu eröffnen.
Abschließend möchte
ich mich - auch im Namen meiner Fraktionskolleginnen und –kollegen - beim
Landrat und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Kreisverwaltung für
die geleistete Arbeit bedanken.
Bedanken möchte ich mich auch bei Frau Honscha
sowie bei Herrn Wetzstein und seinem Team für die gute Vorbereitung des
Haushaltsplanes 2021 und für die fachkundige und stets kompetente Beratung.
Die CDU-Fraktion wird - bei Zustimmung zu
unserem Antrag zur Senkung der Kreisumlage um einen Prozentpunkt - der
vorliegenden Haushaltssatzung mit Haushaltsplan und Stellenplan nebst allen
Anlagen für das Haushaltsjahr 2021 zustimmen, damit der erfolgreiche Kurs
unseres Landkreises zugunsten seiner Städte und Gemeinden und aller Bürgerinnen
und Bürger fortgesetzt werden kann.“
Kreistagsabgeordneter
Riesenbeck – Stellungnahme SPD-Fraktion
„Sehr geehrter Herr
Vorsitzender,
sehr geehrter Herr
Landrat,
sehr geehrte Damen
und Herren,
zunächst möchte ich
mich bei meiner Fraktion bedanken, die mir das Vertrauen schenkt, die Position
der SPD – Kreistagsfraktion zum Haushalt 2021 hier vorzustellen.
Ein weiterer Dank
gilt Frau Honscha und Herrn Wetzstein, die unsere Haushaltsplanberatungen
begleitet und alle unsere Fragen geduldig beantwortet haben.
Bevor ich nun auf
den von der Kreisverwaltung vorgelegten Haushalt eingehe, der ja einen Ausblick
auf die kurz- und mittelfristige finanzielle Entwicklung unseres Landkreises
gibt, will ich kurz einen Blick auf die Vergangenheit werfen.
Als ich 2006
erstmals Mitglied des Kreistages wurde, betrug unser Schuldenstand zum
Jahresende über 78 Millionen EUR. Zum Jahresende 2020 geht die Verwaltung von
einem Schuldenstand von 11,5 Millionen EUR aus. Ein Schuldenabbau von fast 67
Millionen EUR - eine unglaubliche Leistung, die landesweit und vermutlich auch
bundesweit ihres Gleichen sucht.
Aber zu welchem
Preis?
Die Entwicklung der
Finanzen der kreisangehörigen Gemeinden sieht längst nicht so rosig aus. Zwar
konnten unsere Kommunen auch ihre Schuldenlast reduzieren, aber nicht annähernd
in dem Maße, wie der Landkreis den Schuldenabbau vorantreiben konnte.
Damit aber nicht
genug:
Nicht nur, dass das
Schuldenkonto fast ausgeglichen ist – zudem es gibt ja auch noch erhebliche
Rückstellungen.
Als größte Rücklage
ist hier der Betrag von 25,7 Millionen EUR für die Rekultivierung unserer
Mülldeponien zu nennen. Das ist auch gut so, denn die Bürgerinnen und Bürger
hätten vermutlich wenig Verständnis für eine hohe, einmalige Gebührenerhebung,
wenn hier eine große Maßnahme ansteht.
Dass die
Kreisschulbaukasse aber Ende 2020 einen Bestand von fast 17 Millionen aufweist,
ist nicht zu verstehen. Während der Landkreis Probleme haben wird dieses Geld
ohne Strafzinsen zu verwahren, mussten einige Kommunen Darlehen aufnehmen, um
ihre Beiträge für die Kreisschulbaukasse zu finanzieren.
Der Landkreis hat
aber auch noch deutlich über 10 Millionen EUR Erstattungen für die
Grundstückskäufe und Auslagen der
Planungskosten für die E233 zu erwarten.
Allein diese
Position macht den Landkreis quasi schuldenfrei.
Meine Damen und
Herren,
rückblickend lässt
sich also feststellen, dass sich der Landkreis Cloppenburg zum Jahresende 2020
trotz der pandemiebedingten Ausnahmesituation eine hervorragende Basis für die
Zukunft geschaffen hat.
Wie sieht denn nun
der Haushaltsentwurf der Kreisverwaltung angesichts dieser hervorragenden
Ausgangssituation aus?
Es sollen 64,5
Millionen EUR investiert werden. Fast doppelt so viel wie in 2017!
Es ist gut und
richtig, wenn der Staat in Zeiten drohender Rezession, und davon müssen wir
leider in naher Zukunft ausgehen, antizyklisch reagiert und verstärkt
investiert.
Besonders die
Investitionen in unsere Schulen in Höhe von 17,5 Millionen EUR und die 3
Millionen EUR für den Krippen- und Kindergartenbau sind bestens angelegtes
Steuergeld.
Wir geben viel Geld
für die Errichtung und den Erhalt unserer Schulen aus. Die Schulen unseres
Landkreises sind deshalb auch in einem sehr guten Zustand. Leider hat sich aber
besonders in den letzten 12 Monaten gezeigt, dass es bei der digitalen
Infrastruktur und Ausstattung noch erheblichen und unverzüglichen Nachholbedarf
gibt.
Sehr geehrte Damen
und Herren,
Investitionen in
Höhe von 64,5 Millionen EUR für das Jahr 2021 sind mehr als ambitioniert.
Nun, wir konnten in
den vergangenen 5 Jahren jeweils nur durchschnittlich 28 Millionen EUR für
unsere Investitionen ausgeben, im Schnitt 11 Millionen EUR also etwa ein
Drittel weniger als geplant.
Es ist also mehr
als wahrscheinlich, dass bei der enormen Summe von 64,5 Millionen EUR deutlich
mehr als nur 11 Millionen nicht kassenwirksam werden. Aus den Erfahrungen der
letzten Jahre könnten es 15, sogar fast 20 Millionen EUR weniger als
veranschlagt sein!
Lassen Sie mich
noch einen kurzen Ausblick auf die mittelfristigen Planungen machen:
Auch wenn die
Gesundheitspolitik von Bund und Land eher größere und zentrale Krankenhäuser
bevorzugt, halten wir es für enorm wichtig, an den 3 Krankenhausstandorten in
unserem Kreis festzuhalten. Das mag nicht unbedingt die wirtschaftlichste
Struktur sein, aber als Flächenlandkreis ist eine wohnortnahe Versorgung
lebenswichtig für unsere Bürgerinnen und Bürger. Hier werden vermutlich
dauerhaft erhebliche Kosten auf uns zukommen. Und es ist wichtig die
Standortkommunen solidarisch bei den finanziellen Belastungen zu unterstützen.
Die Erfahrungen die
Wirtschaft und Verwaltung mit dem Homeoffice in Coronazeiten gemacht haben,
geben Anlass, die Planungen für die Kreishauserweiterung neu zu überdenken. Ein
neues Raumkonzept, das die Möglichkeiten des Homeoffice berücksichtigt, könnte
zu deutlichen Einsparungen führen.
Nach der jüngsten
Entscheidung des Verkehrsausschusses, die Verbreiterungspläne der K153 von
Cloppenburg nach Resthausen, nicht umzusetzen, habe ich die Hoffnung, dass der
Kreistag seine Straßenplanungen insgesamt noch einmal kritisch unter die Lupe
nimmt. Die agrarindustrielle Produktion von Pflanzen und Lebensmitteln wird
immer größere Maschinen und Transportmittel einsetzen. Es müssen nicht alle
Kreisstraßen den Begegnungsverkehr an allen Stellen ermöglichen. Der Verbrauch
an Flächen, Naturräumen und finanziellen Ressourcen hierfür steht in keinem
Verhältnis zum Nutzen für die Allgemeinheit.
Sehr geehrte Damen
und Herren,
es ist
grundsätzlich richtig, die Berechnungen für Haushaltsplanungen konservativ und
verhalten vorzunehmen.
Aber der hier zur
Abstimmung stehende Kreishaushalt 2021 ist für uns nur akzeptabel, wenn die
Kreisumlage auf 30% festgesetzt wird.
Diese 4 % bedeuten
etwa 8,4 Millionen EUR weniger Einnahmen für den Kreishaushalt.
Wie eben
ausgeführt, wird der Landkreis, im Gegensatz zu den meisten unserer Gemeinden,
die wieder Kredite im 2 stelligen Millionenbereich aufnehmen müssen, seine
Schulden trotzdem weiter abbauen können.
Für meine Fraktion ist Solidarität ein wesentlicher Bestandteil unseres
politischen Handelns.
Wir erleben alle
gerade schwierige Zeiten. Nur gemeinsam werden wir das meistern. Und es kann
doch nicht sein, dass die CDU im Kreistag die wirtschaftliche Situation unserer
Städte und Gemeinden so völlig außer Acht lässt.
Wir nehmen das
Anliegen der Bürgermeister unserer Kommunen aus ihrem Schreiben vom 6. Januar
diesen Jahres sehr ernst.
Das Verhältnis von
Kreis und Kommunen muss doch von einem gegenseitigen Geben und Nehmen geprägt
sein.
Dieser Haushalt hat
aber nichts mit diesem Grundprinzip und mit Solidarität zu tun.
Deshalb wird die
Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands diesem Haushalt seine
Zustimmung verweigern.
Vielen Dank!“
Kreistagsabgeordnete Dr. Kannen –
Stellungnahme Gruppe GRÜNE/UWG
„Am 08.01.2021
haben wir einen umfangreichen Fragenkatalog zum Haushalt eingereicht, der von
Herrn Wetzstein vor unserer Videokonferenz zum Haushalt am 26.1.2021
ausführlich beantwortet wurde. Vielen Dank dafür. Danach haben wir unsere
Anträge zum Haushalt formuliert, die seit Ende Januar allen
Kreistagsmitgliedern bekannt sind: Wir wollen zur Bewältigung der
Corona-Pandemie 3 Millionen EUR in den Haushalt stellen, die Kreisumlage um 4
Punkte senken und die Planungen zum Ausbau der E 233 einstellen. Wir stellen
hier unsere Anträge zur Abstimmung.
Weitere Projekte
aus dem Haushalt lehnen wir ab, wie das Lebensmitteltechnikum, das
kulturanthorpologische Institut und die Stiftungsprofessur, den Ausbau der K
300, die zweite B 4 Stelle im Stellenplan, die Zuschüsse für Kunstrasenplätze
und die Einstellung des Projektes „Koordinierung Bildungsangebote für Neuzugewanderte“.
Wir begrüßen die finanzielle Förderung des Frauen- und Kinderhauses, die
Streichung des Schießstandes in Ahlhorn und das Fahrradparkhaus beim Kreishaus.
Unserer Meinung
nach wird der Haushalt den Herausforderungen für eine Zukunftsentwicklung des
Landkreises nicht gerecht. Der Klimaschutz, die Begrenzung des
Flächenverbrauchs, die Verkehrs- und Agrarwende und der soziale Zusammenhalt in
Zeiten der Pandemie hätten in den Fachausschüssen diskutiert werden sollen, um
mit entsprechenden Projekten die Zukunftsaufgaben für den Landkreis im Haushalt
abzusichern. Stattdessen gab es in keiner Fachausschusssitzung eine
Auseinandersetzung mit den Projekten im Haushalt und möglichen
Zukunftsprojekten. Es gab schlichtweg keine Haushaltsplanberatungen. Im Kreisausschuss,
wo noch die Positionen der Fraktionen zum Haushalt ausgetauscht hätten werden
können, dauerte der Tagesordnungspunkt „Haushalt 2021“ keine 5 Minuten. So sind
wir jetzt hier ohne Haushaltsplanberatung und Beschlussempfehlung. Immerhin gab
es aufgrund meines Drängens und Nervens zwei Arbeitskreissitzungen, die sich
mit der Auswahl der wesentlichen Produkte des Haushalts und seinen Zielen und
Kennzahlen beschäftigte.
Haushaltsplanberatungen
sind die Königsdisziplin eines jeden Parlaments. Der Cloppenburger Kreistag
zeigt sich in dieser Disziplin als unbeweglich, machtsatt und verbraucht. Das
muss sich ändern. Im September gibt es dazu die Möglichkeit.“
Sodann stellte sie
die Anträge zum Haushalt 2021 vom 28.01.2021 zur Abstimmung.
Kreistagsabgeordneter Mutlu – Stellungnahme
FDP-Tabeling Gruppe
Der Kreistagsabgeordnete Mutlu hat seine Haushaltsrede nicht bei der Kreisverwaltung eingereicht, so dass hier anhand der Presseberichterstattung seine Stellungnahe wie folgt wiedergegeben wird:
Zur Kreisumlage sprach er von „sehr viel Spielraum“, aber da man die Zukunft nicht kenne, sei die geplante Senkung um einen Punkt ausreichend. Insgesamt könne man heute noch nicht die langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie absehen.
Kreistagsabgeordneter
Fetzer – Stellungnahme AfD
„Sehr geehrter Herr Vorsitzender, Herr Landrat, liebe Kreistagskolleginnen und
Kreistagskollegen und Vertreter der Presse.
Herr Hackstedt hat sich viel Mühe mit der Darstellung des Haushaltsplanes für 2021 gemacht – dafür auch von unserer Seite „Herzlichen Dank“.
Hinter uns liegt ein besonderes Jahr.
Die Herausforderungen durch den zur Pandemie erklärten Coronavirus haben auch tief in die Arbeit des Kreistages und der Kreisverwaltung eingegriffen. Bei dieser Gelegenheit sprechen wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landkreises, der Verwaltung, der Technik (die IT) und der städtischen Betriebe unseren besonderen Dank aus.
So mancher Unternehmer und ihre Mitarbeiter sind in Sorge um ihre Existenzen – wir wünschen allen, dass sie diese Krise gesundheitlich und wirtschaftlich überstehen mögen.
Die Glaskugel hat leider keiner. Wir fahren momentan auf Sicht und wissen nicht was noch kommen mag. Es wird wohl ein gewaltiger Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen zu erwarten sein, der das Planen nicht leichter machen wird.
Die AfD Fraktion wird dem Haushaltsentwurf zustimmen.
Herzlichen Dank.“
Kreistagsvorsitzender Hackstedt ließ sodann über die Änderungsanträge zum Haushalt abstimmen.
I. Der Kreistag lehnte mehrheitlich bei 12
Gegenstimmen die gleichlautenden Anträge der SPD-Fraktion vom 04.03.2021 und
der Gruppe GRÜNE/UWG vom 28.01.2021 auf Senkung der Kreisumlage auf 30 Punkte
ab.
II. Der Kreistag stimmte
mehrheitlich bei 10 Gegenstimmen und 2
Stimmenthaltungen dem Antrag der
CDU-Fraktion vom 04.03.2021 auf
Senkung der Kreisumlage auf 33 Punkte
zu.
III. Weitere Anträge
der Gruppe GRÜNE/UWG vom 28.01.2021:
zu 1. Der Kreistag lehnte mehrheitlich bei 3 Gegenstimmen und 1
Stimmenthaltung den Antrag zu 1.
ab.
zu 3. Der Kreistag lehnte mehrheitlich bei 3 Gegenstimmen und 1
Stimmenthaltung den Antrag zu 3.
ab.
Im Anschluss daran ließ
Kreistagsvorsitzender Hackstedt über den Haushalt 2021 abstimmen.