Sitzung: 27.02.2020 Ausschuss für Planung und Umwelt
Beschluss: einstimmig beschlossen
Vorlage: V-PLA/20/277
Anschließend wurde dem Kreistag einstimmig bei einer
Enthaltung folgende Beschlussfassung empfohlen:
Bei allen zukünftigen Auslobungen und Planungswettbewerben ist das Bewertungskriterium „Energieeffizienz und Energieversorgung durch erneuerbare Energien“ mit 30% als Richtwert zu berücksichtigen. In einem vom Entwurfsverfasser einzureichenden Erläuterungsbericht mit Angaben zu wesentlichen Baumaterialien, Konstruktion, betriebstechnischen Einrichtungen, etc., sowie einem Energiekonzept und der Wirtschaftlichkeit des Entwurfs ist die Erfüllung des vorgestellten Bewertungskriteriums aus einer Lebenszyklusperspektive nachzuweisen. Bei den vom Kreistag beschlossenen Neubauprojekten an den Schulen sowie den Planungen für die Kreishauserweiterung ist das vorgestellte Bewertungskriterium bereits anzuwenden.
Kreistagsabgeordneter Dirk Vaske erläuterte
den vorliegenden Antrag der CDU- Fraktion vom 16.11.2020 „Energieeffizienz und
Energieversorgung durch erneuerbare Energien“. Dieses Bewertungskriterium solle
zunächst mit 30 % bei zukünftigen Neubauten berücksichtigt werden. Auch bei der
bereits laufenden Planung des Kreishausanbaus und der Erweiterung der BBS Technik
solle es einfließen.
Leitender Kreisverwaltungsdirektor Meyer
verwies auf die Stellungnahme der Verwaltung dazu und ergänzte, zukünftig solle
nicht nur die Errichtung, sondern auch die gesamte Nutzungsdauer von Gebäuden
unter diesem Gesichtspunkt in den Wettbewerb mit einbezogen werden.
Kreistagsabgeordnete Dr. Kannen befürwortete
den Ansatz, erklärte aber, grundsätzlich müsse mehr erreicht werden. Ziel müsse
auch bei diesen öffentlichen Gebäuden das Null-Energiehaus sein.
Sie beantrage daher, dass über den Antrag der
CDU- Fraktion hinaus Neubauten grundsätzlich als Null-Energiegebäude geplant
werden sollten.
Leitender Kreisverwaltungsdirektor Meyer
entgegnete, dies könne die Verwaltung nicht empfehlen, da die
Wirtschaftlichkeit und die Funktionalität der Gebäude nicht vollständig in den
Hintergrund gerückt werden dürften.
Kreistagsabgeordneter Vaske sprach sich für
seine Fraktion gegen diese Erweiterung des Antrages aus.
Dem schloss sich Kreistagsabgeordneter Arkenau
an. Die Nutzung öffentlicher Gebäude sei völlig anders als bei privaten
Gebäuden, wo man z. B. genau darauf achten könne, dass Türen und Fenster nur in
notwendigem Maße geöffnet würden. Die Erweiterung um die Vorgabe
„Null-Energiehaus“ sei nicht zielführend.
Der Antrag der Kreistagsabgeordneten Dr. Kannen, bei allen
zukünftigen Auslobungen und Planungswettbewerben für Neubauten das
Bewertungskriterium „Null-Energiehaus“ mit aufzunehmen, wurde in der folgenden
Abstimmung bei einer Ja- Stimme und 17 Nein-Stimmen mehrheitlich abgelehnt.