Beschluss: zurückgestellt

Erster Kreisrat Frische führte aus, dass aufgrund der Auswirkungen des demographischen Wandels (Rückgang der Schülerzahlen), die auch den Landkreis Cloppenburg schon bald treffen würden, zur Erarbeitung von Empfehlungen zur künftigen Ausgestaltung des Berufsbildenden Schulwesens im Landkreis Cloppenburg im Jahr 2010 entsprechend eines Kreistagsbeschlusses ein Arbeitskreis eingesetzt worden sei. Dem Arbeitskreis hätten Fachleute aus allen in Frage kommenden Bereichen, unter anderem auch aus dem Niedersächsischen Kultusministerium, angehört. Der Arbeitskreis habe viermal getagt.

Anschließend stellte Erster Kreisrat Frische die wesentlichen Ergebnisse und Empfehlungen des Arbeitskreises vor und nahm insoweit Bezug auf die Anlage zu Vorlage V-SCHUL/11/033.


Seitens des Vertreters des Kultusministeriums sei dabei der Ausbau der Berufsbildenden Schulen zu Regionalen Kompetenzzentren als richtungsweisend eingestuft worden. Zudem müsse eine qualitativ hochwertige Beschulung Vorrang vor einer wohnortnahen Beschulung genießen.

 

Die demographische Entwicklung - speziell im Südkreis sei der Geburtenrückgang überdurchschnittlich hoch -  und der Veränderungen im Bereich der beruflichen Ausbildung wirke sich auch auf die Außenstelle der BBS am Museumsdorf Cloppenburg in Löningen aus.

Vor fünf Jahren seien dort noch rund 150 Schüler/innen beschult worden. Im laufenden Schuljahr seien es nur noch 42 Schüler/innen.

Die Außenstelle Löningen habe innerhalb Löningens stets eine große Akzeptanz gehabt und habe gute Arbeit geleistet. Überwiegend seien dort in der Vergangenheit Schüler/innen der Höheren Handelsschule beschult worden. Diese Schulform gebe es zwischenzeitlich nicht mehr.

Aus schulfachlicher Sicht erscheine nach Einschätzung der Schulleitung die Verlegung von Schulformen nach Löningen nicht sinnvoll.

 

Letztlich müsse der Schulträger über die Zukunft der Außenstelle Löningen entscheiden.

Kreistagsabgeordneter Willen (CDU) erklärte, dass es für die Stadt Löningen bedauerlich wäre, falls die Außenstelle geschlossen werden würde. Auf Einwendungen und Vorschläge der Stadt Löningen sei seines Wissens vom Schulträger bislang nicht reagiert worden.

 

Erster Kreisrat Frische entgegnete dem. Es habe erst am 7. Dezember 2011 eine ausführliche Erörterung der Sachlage mit der Verwaltungsspitze der Stadt Löningen gegeben.


Der Vertreter der Arbeitgeberverbände, Dr. Hoffschroer, erklärte dazu, dass es vom Kultusministerium für die Schulen Vorgaben zu Mindestschülerzahlen für einzelne Fachklassen gebe, um eine Vollzeitlehrerstelle zu erhalten. Daher sei eine Zersplitterung von Fachbereichen ungünstig.
Im Fall der Außenstelle Löningen sei eine Beschulung durch Fachlehrer nicht mehr mit einem Kollegium vor möglich. Lehrer müssten pendeln, was organisatorisch sehr schwierig sei.

Kreisoberamtsrat Deeken erklärte, dass es sich beim Standort Löningen um eine Außenstelle und nicht um eine eigene Schule handeln würde.

Landrat Eveslage erklärte, dass eine Schließung der Außenstelle Löningen aus Sicht der Löninger eine schmerzliche Sache sei. Es seien aber unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung grundlegende und nachhaltige Weichenstellungen erforderlich.

 

Der Trend gehe dahin, dass es im Schuljahr 2012/2013 in Löningen nur noch eine Klasse geben würde.

Dr. Hoffschroer dankte anschließend dem Landkreis Cloppenburg für die geleistete gute Arbeit. Der Landkreis Cloppenburg sei bislang der einzige Landkreis in ganz Niedersachsen, in dem ein Arbeitskreis zu den Perspektiven der Beruflichen Bildung eingesetzt worden sei.

 

Sodann erklärte der Vorsitzende abschließend, dass in der Sitzung keine Beschlüsse zu fassen seien. Die Thematik der Außenstelle Löningen sei noch weiter in den Fraktionen und in den politischen Gremien zu beraten.