Beschluss: einstimmig beschlossen

 

Der Schulausschuss beschloss einstimmig bei 2 Enthaltungen, dem Kreisausschuss zu empfehlen, die Kreisverwaltung zu beauftragen, den Prozess der Implementierung eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements im Landkreis weiter zu verfolgen.

 


Frau Dr. Neumann von der Stabstelle Gleichstellung, Integration und Demografie führte in das Thema entsprechend der Vorlage V-SCHUL/19/150 ein. Dabei stellte sie insbesondere die bisherige Entwicklung und den derzeitigen Stand des datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements im Landkreis Cloppenburg dar. Aktuell hat Landrat Herr Wimberg eine Zielvereinbarung mit der Transferagentur Niedersachsen für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit im Rahmen eines 2. Moduls unterzeichnet.

 

Anschließend referierten Frau Dr. Sexson und Frau van Geel von der Transferagentur Niedersachsen zum datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements (DKBM) (siehe anliegende Power-Point-Präsentation). Dabei stellten Sie zunächst die Transferagentur Niedersachsen vor, deren Projektlaufzeit voraussichtlich bis Ende 2022 laufen wird. Danach erläuterten sie die Kernkomponenten eines DKBM sowie konkrete kommunale Beispiele.

 

Frau Dr. Neumann ergänzte den Vortrag dahingehend, dass nach einer bereits stattgefundenen verwaltungsinternen Analysewerkstatt als nächstes eine verwaltungsinterne Lösungswerkstatt geplant sei. Vorab wolle der Landkreis das Thema dem Schulausschuss vorstellen, um möglichst einen Auftrag dazu erhalten, den Prozess der Implementierung eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements im Landkreis weiter zu verfolgen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Kreistagsabgeordneten Dr. Olivier zu zahlenmäßig nachweisbaren Erfolgen einer DKBM erläuterte Frau Dr. Sexson von der Transferagentur, dass es bisher keine Evaluation gäbe, dafür aber einige positive Rückmeldungen nach der Einführung eines DKBM. Als Beispiel nannte sie das Fachkräftemonitoring aus der Bildungsregion Wesermarsch. In der Bundesinitiative Bildungskette habe sich auch deutlich gezeigt, dass das Übergangsmanagement zwischen den Schulformen mit einem DKBM deutlich besser funktioniere.

 

Herr Kreistagsabgeordneter Dr. Steenken erkundigte sich, wie und in welcher Form die kostenlose Unterstützung durch die Transferagentur Niedersachsen nach der Projektlaufzeit, also nach 2022, funktionieren werde und wie die personellen Ressourcen des Landkreises bei Aufbau eines Bildungsmanagements einzuschätzen seien.

 

Frau van Geel von der Transferagentur Niedersachsen geht davon aus, dass auch ab 2023 eine Option zur kostenfreien Unterstützung bestehen wird, selbst wenn die Transferagentur in der derzeitigen Form nicht fortgeführt würde. Zu den personellen Ressourcen des Landkreises nannte sie als Anhaltspunkte aus den bereits eingerichteten Bildungsregionen bzw. Bildungsbüros einen Bedarf von 2 Personalstellen (1x Monitoring, 1x Bildung) sowie ½ oder 1 Verwaltungskraft.

 

Nach Ansicht von Herrn Kreistagsabgeordneten Dr. Steenken sollten die erforderlichen zusätzlichen Stellen eingerichtet werden, wenn die Verwaltung sich aus der Einrichtung eines DKBM einen für den Bildungsbereich erkennbaren Mehrwert verspreche.

 

Auf Nachfrage von Herrn Kreistagsabgeordneten Middendorf erläuterte Frau Dr. Sexson von der Transferagentur Niedersachsen, dass in den späteren Arbeitskreisen bzw. Steuerungsgruppen keine Beteiligung der Transferagentur mehr erfolgen werde und grundsätzlich auch nicht mehr erforderlich sei. Die Transferagentur unterstützte den Landkreis Cloppenburg nur bei der Schaffung von Strukturen für eine Bildungsregion. Frau van Geel ergänzte, dass die Transferagentur lediglich den Prozess begleite, um längerfristige Lösungen für den Landkreis Cloppenburg zu entwickeln.

 

Herr Kreistagsabgeordneter Riesenbeck teilte mit, dass er insbesondere aufgrund der guten Erfahrungen mit dem DKBM im Landkreis Wesermarsch die Implementierung eines DKBM im Landkreis Cloppenburg unterstütze.

 

Frau Dr. Neumann wies abschließend darauf hin, dass insbesondere die geplante Datenerhebung im Rahmen des DKBM als sehr positiv zu bewerten sei, da nur mit brauchbaren Daten passende und gute Entscheidungen getroffen werden könnten. Für die erforderliche Datenerhebung und für die Schaffung von amtsübergreifenden Strukturen im Bildungsbereich sei in jedem Falle zusätzliches Personal unabdingbar. In welcher Bewertung und Anzahl und mit welchen Stundenkontingent sei jedoch derzeit noch unklar.

 

Herr Kreistagsabgeordneter Dr. Olivier wies darauf hin, dass er einem Personalzuwachs des Landkreises generell sehr kritisch gegenüber stehe, die weitere Planung in Richtung eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements jedoch zunächst einmal befürworte.