Sitzung: 14.03.2019 Ausschuss für Planung und Umwelt
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Kreisrat Varnhorn trug zur Anfrage der
Gruppe GRÜNE/UWG vom 01.03.2019 wie folgt vor:
Vorbemerkung:
Gemeinsam von allen Städten, Gemeinden und dem Landkreis unterstützt,
ist im September 2016 ein flächendeckendes Solardachkataster online gegangen.
Hierfür wurden gut 290.000 Dächer im gesamten Landkreisgebiet mit Hilfe von
Daten / Luftaufnahmen des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung
Niedersachsen (LGLN) auf ihr Solarpotential überprüft und über das
Solardachkataster online zur Verfügung gestellt. Mit dem Solardachkataster gibt
es für alle Interessierten einen einfachen Einstieg in das Thema Photovoltaik
und Solarthermie. Anhand der farblich markierten Dachflächen kann jeder
erfahren, ob sein eigenes Dach für Solaranlagen geeignet ist. Durch weitere
Einstellungen gibt es Informationen zur möglichen Größe einer Solaranlage, zu
Finanzierung und Amortisationszeiten, zum Eigenverbrauch, zur Nutzung eines Stromspeichers,
zum potentiellen Gewinn nach 20 Jahren und zu CO2-Einsparmöglichkeiten. Diese
Angaben sind als erste Einschätzung zu verstehen und zeigen Richtwerte. Für
weitere Schritte und Planungen empfiehlt sich der Kontakt zu qualifizierten
Handwerkern und Fachfirmen.
Frage 1: Wann und durch wen ist das
Solardachkataster für den Landkreis Cloppenburg beschlossen worden?
Antwort: Durch die Verantwortlichen der
Städte und Gemeinden des Landkreises Cloppenburg wurde im Jahr 2015 das Projekt
„Erstellung eines gemeinsamen Solardachkatasters für das gesamte Gebiet des
Landkreises Cloppenburg“ vorangetrieben. Auftraggeber des Solardachkatasters
war in 2016 die Gemeinde Emstek. Ein Beschluss zur Teilnahme seitens des
Landkreises Cloppenburg war nicht erforderlich, da der Landkreis nur ideell
beteiligt war.
Frage 2: Wie hoch
waren die Kosten für die Einführung dieses Katasters?
Antwort: Die Sachkosten des
Solardachkatasters lagen insgesamt bei ca. 60.000 Euro. Durch die Sponsoren
EWE, Kreishandwerkerschaft, Landessparkasse zu Oldenburg und der
Münsterländischen Tageszeitung als Medienpartner konnten alle Sachkosten für
die Erstellung des Solardachkatasters, den Kauf der Daten beim LGLN, den Druck
von Werbematerial (Flyer, Banner, Plakate) und die Pflege und das Hosting des
Solardachkatasters bis Ende 2020 komplett finanziert werden.
Frage 3: Fallen laufende Kosten für das
Kataster an? Falls Ja: In welcher Höhe und wer trägt sie? Falls die laufenden
Kosten (teilweise) vom Landkreis getragen werden: Wo finden wir die Position im
Haushalt?
Antwort: Bis Ende 2020 fallen für den
Landkreis Cloppenburg nebst Städten und Gemeinden keine laufenden Kosten an.
Nach 2020 fallen Kosten für Pflege und Hosting von aktuell geschätzt jährlich
ca. 750 Euro an. Ob der Landkreis an diesen Kosten beteiligt wird, ist noch
ungeklärt.
Frage 4: Welche
Erfahrungen wurden bisher mit dem Solardachkataster gemacht?
Antwort: Es gab eine sehr starke Resonanz ab
der Onlineschaltung im September 2016. Bis Ende des Jahres 2018 konnten mit Hilfe
der Klickzahlen über 45.000 eindeutige Besucher festgestellt werden. Ein
eindeutiger Besucher hat nicht nur die Seite angeklickt, sondern hat sich
einige Zeit auf der Seite bewegt. Durchschnittlich gibt es pro Monat ca. 1.500
eindeutige Besucher. Über das Solardachkataster kann jedoch nicht festgestellt
werden, ob Maßnahmen im Anschluss auch tatsächlich umgesetzt werden.
Frage 5: Wie hoch schätzt die Verwaltung
das Potential für Sonnenenergie im Landkreis Cloppenburg ein?
Antwort: Die Verwaltung schätzt das Potential
für Sonnenenergie auch für die Zukunft, (Stichwort Speichertechnologie) sehr
hoch ein. Um dieses Potential zu heben, kann das Solardachkataster ein gutes
Hilfsmittel sein, sofern es dauerhaft beworben und aktualisiert sowie mit
Aktionen, Informationsabenden, Netzwerkarbeit, etc., mit Leben gefüllt wird.
Kreistagsabgeordneter
Wesselmann dankte für die umfassende Information.
Der Ausschuss für Planung und Umwelt nahm die Ausführungen zur Kenntnis.