Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Der Kreistag beschoss mehrheitlich bei 12 Gegenstimmen auf der Basis des in der Vorlage dargestellten Konzeptes und der der Vorlage beigefügten Kooperationsvereinbarung und unter der Voraussetzung der vorherigen Beratung über die Satzung des Vereins das Institut für Kulturanthropologie des Oldenburger Münsterlandes mit zu gründen. Zur Finanzierung des An-Instituts stellt der Landkreis finanzielle Mittel von jährlich bis zu 170.000,00 EUR zur Verfügung.

 

 

 


Kreistagsabgeordnete Wichmann, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Freizeit, trug den Sachverhalt gemäß Vorlage V-KUL/18/110 vor und stellte auch die lebhafte Debatte in der Sitzung des Fachausschusses dar.

 

Kreistagsabgeordneter Meyer, Vorsitzender der SPD-Fraktion, teilte mit, die SPD-Fraktion würde dieser Einrichtung nicht zustimmen. 170.000,00 EUR jährlich sei sehr viel Geld und die Gründung eines kulturanthropologischen Instituts sei nicht die Hauptaufgabe des Landkreises Cloppenburg. Ferner sehe er durch dieses Vorhaben keine Imageverbesserung für den Landkreis Cloppenburg. Außerdem sei die Gründung dieses Instituts ohne den Landkreis Vechta vorgesehen. Dieser solle sich auch beteiligen. Er sehe außerdem keine kulturwissenschaftlichen Defizite im Landkreis Cloppenburg, zumal es im dörflichen Bereich auch die Heimatvereine gäbe. Bei der Planung des Instituts für Kulturanthropologie sei der Heimatbund des Oldenburger Münsterlandes nicht mit eingebunden worden.

 

Kreistagsabgeordneter von Klitzing, Die Linke, teilte mit, für den Landkreis Cloppenburg sei nach Außen ein schlechtes Image festgestellt worden. Diese Vorlage sei nicht sinnig für eine positive Außendarstellung. Um diese zu erreichen, sollte seiner Meinung nach die Tierdichte reduziert werden.

 

Kreistagsabgeordnete Dr. Kannen, Vorsitzende der Gruppe GRÜNE/UWG, schloss sich ihren Vorrednern an. Kultur lebe von Vielfalt, Dynamik und Gemeinschaft. Es läge an uns, dies zu vermitteln. Sie führte weiter an, dass der Landkreis Cloppenburg sich finanziell binde. Die Idee eines solchen Programms empfand sie als in Ordnung. Nur die Rolle des Landkreises Cloppenburg dabei sei ihr nicht ganz klar. Die Unterbringung des Instituts in dem alten Eingangsgebäude des Museumsdorfes an der Museumsstraße könne auch nicht ohne Kosten umgesetzt werden. Auch diese Finanzierung sei ihr nicht ganz klar. Sie sähe keinen Grund, sich als Landkreis Cloppenburg an dem Projekt zu beteiligen.

 

Kreistagsabgeordneter Götting, Vorsitzender der CDU-Fraktion, teilte mit, in diesem neuen Institut eine Chance zu sehen, die Universität Vechta nach Cloppenburg zu holen. Die Kosten der Unterbringung würde das Museumsdorf tragen. Die CDU-Fraktion würde diesen Antrag unterstützen.

 

Kreistagsabgeordneter Bohnstengel erklärte, dass in der Vorlage eine finanzielle Unterstützung in Höhe von jährlich bis zu 170.000,00 EUR stehe. Man wisse, dass Kosten in der Regel stiegen und er vermute Folgekosten. Das Vorhaben, die Universität Vechta in Cloppenburg anzusiedeln, rechtfertige nicht den hier zu diskutierenden Zuschuss. Eine wissenschaftlich-kulturelle Aufarbeitung würde nur Eliten ansprechen. Diese könnten sich schon jetzt informieren, und zwar auch ohne Ansiedelung der Universität Vechta in Cloppenburg. Eine Imageverbesserung innerhalb des Verbundes Oldenburger Münsterland sei bereits erfolgt; sie fruchte nur noch nicht. Dies sei dann auch wohl so für dieses Projekt zu erwarten, so dass er keine Zustimmung geben könne.

 

 

Landrat Wimberg erklärte, dass die Kulturanthropologie eine Kultur- und Sozialwissenschaft sei. In der Fachausschusssitzung sei das Vorhaben ausführlich erklärt worden. Ziel sei es, flächendeckend Fuß zu fassen. Das Museumsdorf Cloppenburg erfahre durch die Ansiedelung des Instituts für Kulturanthropologie eine besondere Aufwertung, die dem Landkreis und der Region zu Gute komme. Der Landkreis Cloppenburg sei kein Wissenschaftsstandort. Mit diesem Projekt schaffe man einen Anfang aber dieser Weg sei noch nicht zu Ende. Weitere Fachbereiche sollen nach Möglichkeit hier angesiedelt werden. Dadurch stärke man die Stärken und stelle die Schwächen ab. Sodann wies er darauf hin, dass die Arbeit des Heimatbundes nicht in Frage gestellt werden würde. Das alte Eingangs-gebäude des Museumsdorfes an der Museumsstraße würde mit Hilfe des Museumsdorfes renoviert werden.

Weitere Schwerpunkte im wissenschaftlichen Bereich könnten gesetzt werden. Die Ansiedlung des kulturanthropologischen Instituts sei dabei kein Hindernis. Auch andere Standorte hätten Interesse an der Ansiedlung des An-Instituts. Das Projekt könne immer wieder auf den Prüfstand gestellt werden. Dem Landkreis Vechta würde das Konzept nochmals angeboten werden und er könne sich dann entscheiden, doch dabei zu sein. Er würde sich freuen, wenn der Landkreis Vechta sich diesem Vorhaben anschließe. Doch davon könne der Fortschritt des Landkreises Cloppenburg nicht abhängig gemacht werden.

 

Kreistagsabgeordneter Cloppenburg merkte an, er empfinde die hier zu diskutierende Vorlage als ansprechend. Er halte das Projekt auch für sinnvoll und der Empfehlung sollte gefolgt werden.