Beschluss: zur Kenntnis genommen

Herr PHK Heppner stellte anhand der in der Anlage 1 zu TOP 8 beigefügten Präsentation den Verkehrsunfallbericht 2017 der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta vor.

 

Herr PHK Heppner führte aus, dass die Anzahl der Verletzten zum Vorjahr um 15 % gestiegen sei. Bei den Unfällen insgesamt sei ein leichter Anstieg um 8 % zum Vorjahr zu verzeichnen. Aber gleichzeitig sei auch die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge um 3 % angestiegen. Ca. jedes 30. Fahrzeug sei im Landkreis Cloppenburg an einem Unfall beteiligt.

 

Im Jahre 2017 habe es 11 Verkehrstote im Landkreis Cloppenburg gegeben, teilte Herr PHK Heppner mit. Diese Unfälle verteilen sich auf das gesamte Landkreisgebiet; Ballungen von Unfällen gebe es nicht. Ferner habe es keinen Baumunfall mit Todesfolge gegeben.

 

Hinsichtlich der Unfallursache sei die Anzahl der Wildunfälle am höchsten. Im Vergleich zum Vorjahr sei in 2017 wieder eine Steigerung erfolgt. Hierbei handele es sich um ein schwieriges Thema, für das es keine Patenlösung gebe, sagte Herr PHK Heppner.

 

Auf Nachfrage von Herrn Kreistagsabgeordneten Hackstedt teilte Herr PHK Heppner mit, dass in der Statistik keine Unterscheidung zwischen Kraftfahrzeugen aus dem Landkreis Cloppenburg und auswärtigen Kraftfahrzeugen gemacht werde.

 

Bei der Art der Verkehrsbeteiligung liege der größte Anteil bei den PKWs. Allerdings bestehe auch ein hoher Anteil an Unfällen mit Schwerlastfahrzeugen, da der Schwerverkehr, insbesondere auf den im Landkreis Cloppenburg vorhandenen Bundesstraßen, stark zugenommen habe. Bei der Beteiligung mit Radfahrern sei auffällig, dass aufgrund der Unfallauswirkungen vermehrt Unfallhäufungsstellen entstehen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Kreistagsabgeordneter Prof. Dr. Olivier, ob bezüglich des Verschuldens eine statistische Auswertung möglich sei, teilte Herr PHK Heppner mit, dass aufgrund der verschiedenen Sichtweisen (z. B. Haftungsrecht) die Zahlen nicht belastbar und schwer auszuwerten seien.

 

Herr Kreistagsabgeordneter Bothe erkundigte sich danach, welche Altersschichten bei den Radfahrunfällen betroffen seien bzw. ob bestimmte Altersschichten besonders betroffen seien.

 

Es seien alle Altersschichten betroffen, erklärte Herr PHK Heppner. Auffälligkeiten seien nicht bekannt. Bei den Pedelec-Unfällen seien allerdings eher Senioren beteiligt. Herr Wach ergänzte die Ausführungen dahingehend, dass Kinder seltener betroffen seien. Je älter die Personen, desto öfter seien diese beteiligt.

 

Herr PHK Heppner ging dann auf die Unfallursache Geschwindigkeit ein. Die Unfallursache Geschwindigkeit als 1. Ursache sei rückläufig. Hierfür gebe es verschiedenste Gründe.

 

Auf Nachfrage von Frau Kreistagsabgeordneter Hollah, ob bei den Unfällen unter Alkohol- und Drogeneinfluss diese eher auf den Hauptverkehrsstraßen als auf Nebenstrecken ereignen, teilte Herr PHK Heppner mit, dass keine Auffälligkeiten für eine besondere Belastung einzelner Straßenklassen zu erkennen seien.

 

Zu den Verkehrsunfällen mit Radfahrern (inkl. E-Bike/Pedelec) erläuterte Herr PHK Heppner, dass die Zahl der Radfahrer an den Gesamtunfällen bei ca. 5,6 % liege, dass aber bei der Zahl der Verletzten die Radfahrer mit knapp 15 % beteiligt seien. Dabei sei auffällig, dass Radfahrer immer dann am stärksten gefährdet seien, wenn sie in Kreisverkehrsplätzen, in Kreuzungsbereichen und Einmündungen fahren. Dies sei auch daran erkennbar, dass in solchen Bereichen Unfallhäufungsstellen entstanden seien.

 

Zu den Unfallzahlen mit E-Bike / Pedelec sei anzumerken, dass die Unfallzahlen proportional zu den Verkaufszahlen angestiegen seien.

 

Hinsichtlich der Altersstruktur der Hauptverursacher sei festzustellen, dass hier eine Änderung eingetreten sei. Nunmehr liege die Risikogruppe bei der Altersgruppe der 25 – 34 Jährigen.

 

Dann ging Herr PHK Heppner noch auf die Unfallhäufungsstellen im Landkreis Cloppenburg ein und erläuterte diese im Detail.

 

Zum Thema Unfälle mit Radfahrern an Kreisverkehrsplätzen erkundigte sich Herr Kreistagsabgeordneter Thoben nach der Vorfahrtsregelung an Kreisverkehrsplätzen. Er bat um Auskunft darüber, ob es hierfür einheitliche Richtlinien gebe. Herr PHK Heppner gab an, dass es die verschiedensten Vorfahrtsregelungen gebe, je nachdem wie der Kreisverkehrsplatz ausgestaltet sei. Er empfehle, als Radfahrer darauf zu achten, ob das Verkehrszeichen „Vorfahrt achten“ angebracht sei. Zudem sei es ratsam, vor Befahrung der Fahrbahn Blickkontakt mit dem Kraftfahrzeugführer zu halten.

 

Auf die Frage von Herrn Kreistagsabgeordneten Hackstedt, ob Radfahrer beim Kreisverkehr rechts- oder linksherum fahren dürften, teilte Herr PHK Heppner mit, dass sich dies nach den Vorschriften der StVO richte.

 

Herr Kreistagsabgeordneter Rosenbaum erkundigte sich danach, warum in schwierigen Bereichen nicht Agglomerate (Markierungen) aufgebracht werden. Diese seien nicht preisgünstig und aufgrund der Geräuschentwicklung auch nicht überall zugelassen, antwortete Herr PHK Heppner.

 

Da keine weiteren Fragen vorlagen, bedankte sich der Vorsitzende, Herr Kreistagsabgeordneter Kolde, bei Herrn PHK Heppner für seine Ausführungen.