Betreff
Umsetzung des Nahverkehrsplans 2019
Vorlage
V-VERK/21/208
Art
Sitzungsvorlage

 

 


Sachverhalt:

 

Im Nahverkehrsplan wurde im Kapitel 6 ein Maßnahmenplan für den Optimierungsprozess des ÖPNV festgelegt. Die Maßnahmen wurden in drei unterschiedliche Prioritätsstufen eingeordnet. Nachfolgend wird zu den unterschiedlichen Maßnahmen anhand der Prioritätsstufen Stellung genommen. Die Änderungen zur letzten Vorlage sind gelb gekennzeichnet:

 

Maßnahmen nach Priorität 1:

 

M5 Umsetzung des Rufbuskonzeptes

 

Mit Kreistagsbeschluss vom 03.06.2021 wurde der Betrieb des Rufbussystems moobil+ bis zum 31.03.2024 verlängert. Gleichzeitig wurde die Verwaltung beauftragt, die Handlungsempfehlungen entsprechend dem Zwischenbericht vom 12.04.2021 über die wissenschaftliche Begleitung hinsichtlich der Änderungen im Verkehrsangebot und der Marketingmaßnahmen soweit wie möglich umzusetzen.

 

Die Prüfung der Fahrplanoptimierungen durch die beauftragten Planungsbüros „VIA“ und „mobile Zeiten“ stehen kurz vor dem Abschluss. Die Ergebnisse werden dann kurzfristig den Städten und Gemeinden sowie den betroffenen Verkehrsunternehmen vorgestellt. Die fahrbaren Optimierungen werden anschließend von den zuständigen Verkehrsunternehmen nach Genehmigung durch die Landesnahverkehrsgesellschaft in die Fahrpläne aufgenommen.

Einige kleinere Optimierungen wurden unabhängig von der vorgenannten Gesamtprüfung bereits umgesetzt!

Die Außenwahrnehmung von moobil+ wird derzeit durch ein überarbeitetes und Corona-unabhängigeres Marketingkonzept zusammen mit den Kommunen und den Verkehrsunternehmen vorangetrieben.

 

 

M11 Verknüpfung mit dem Fernbusverkehr

 

Nach Einrichtung der neuen Flixbuslinie sind keine weiteren Maßnahmen in naher Zukunft geplant.

 

M12 Verbesserung der Verbindungs- und Erschließungsqualität

 

Nach Rücksprache mit den Vertreter des Aufgabenträgers (Emsländische Eisenbahngesellschaft) aus dem Emsland gibt es Überlegungen die Verbindung aus dem Emsland nach Cloppenburg zu stärken. Der Termin am 23.09.2020 konnte aufgrund der Coronasituation nicht durchgeführt werden. Sobald sich in dieser Angelegenheit die Lage etwas entspannt hat soll das erste Sondierungsgespräch zu diesem Thema nachgeholt werden.

 

M13 Aufbau eines Haltestellenkatasters

 

Die zweite Schulung in der Software des Haltestellekatasters ist durchgeführt worden. Derzeit wird noch geprüft, ob weitere Komponenten für das Haltestellenkataster aufgenommen werden sollen. Die Daten von der letzten Verkehrserhebung sollen in das Haltestellenkataster eingepflegt werden. Dann ist es möglich aus dem Haltestellenkataster die Frequentierung der Haltestellen festzustellen. Je häufiger die Haltestelle von Fahrgästen frequentiert wird, desto erforderlicher ist es, diese barrierefrei auszubauen. Diese Daten dienen zukünftig als die Grundlage für das Haltestellenprogramm. Bei jeder neuen Verkehrserhebung werden die Daten im Haltestellenkataster aktualisiert.

 

M14 Auflegen eines Haltestellenprogramms

 

Die Prüfung der Anlage 1 des Nahverkehrsplanes Positivliste des barrierefreien Haltestellenausbaus ist abgeschlossen worden. Die Ergebnisse werden gerade von der Verwaltung zusammengestellt und ausgewertet. Nach grober Durchsicht ist ein Bedarf an weiteren Umbauten an Haltestellen für die Erreichung der Barrierefreiheit erkennbar. Nach Auswertung der Ergebnisse werden diese den betroffenen Städten und Gemeinden vorgelegt und die weitere Vorgehensweise besprochen.

 

M16 Aufbau einer Mobilitätsplattform für alle ÖPNV-Angebote

 

Die Mobilitätsplattform wurde mit Aufnahme des moobil+ Systems gestartet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Hardware steht die Plattform für die Fahrgäste, den Verkehrsunternehmen und der Mobilitätszentrale zur Verfügung. Derzeit kann der Vertrieb nur für moobil+ Fahrkarten sichergestellt werden. Für alle übrigen ÖPNV Angebote im Landkreis können bisher nur Auskünfte bereitgestellt werden. Da das Verkehrsunternehmen Hanekamp zum 31.07.2020 den Betrieb eingestellt hat, müssen erst neue Gesprächstermine mit den nachfolgenden Konzessionsinhaber vereinbart werden, ob diese bereit sind, dass auch der Vertrieb der anderen ÖPNV Angebote durch die Mobilitätszentrale sichergestellt werden soll. Diese sollen stattfinden, wenn sich die coronabedingten Schwierigkeiten etwas gelöst haben.

 

M20 Aufbau einer Mobilitätszentrale

 

Der Betrieb der Mobilitätszentrale wurde Mitte Mai 2020 aufgenommen.

Zur besseren Nutzung und Wahrnehmung in der Bevölkerung wurde ein Außenschalter/Ticketschalter mit einem Durchreichsystem installiert. Außerdem soll durch Aufstellen von Fahnen und weiterer Beschilderung die Mobilitätszentrale auffälliger gestaltet werden.

 

 

Maßnahmen nach Priorität 2:

 

M1 Prüfung der internen Leistungsfähigkeit

 

Der Mobilitätsmanager Daniel Seemann wurde zum 01.04.2020 eingestellt.

 

Außerdem ist die Mobilitätszentrale mit 5 Mobiliätsberaterinnen besetzt.
Aufgrund der jetzt gestarteten verstärkten Marketingmaßnahmen wird kurzfristig der Bedarf einer 6. Mobilitätsberaterin geprüft.

 

Im Rahmen der vom Landkreis Cloppenburg beim BMVI eingereichten Projektskizze zum Angebotsausbau- und Integration zu einem digitalem ÖPNV-Gesamtsystem (AINDÖG) wurde für den Fall einer Förderungszusage durch den Kreisausschuss bereits eine zusätzliche Personalstelle bewilligt. Sollte der Landkreis Cloppenburg keinen Zuschlag erhalten, sind trotzdem ein Großteil der in der Projektskizze dargestellten Maßnahmen erforderlich, so dass seitens der Politik über zusätzliches Personal unabhängig von einer Förderungszusage zu entscheiden sein wird.

 

 

M2 Beteiligung

 

Die Fortschreibung des Nahverkehrsplanes befindet sich derzeit in der Vorbereitung. Dabei wird der Nahverkehrsplan mit den vom Kreistag bereits beschlossenen Inhalten aktualisiert. Eine Beteiligung der Träger der öffentlichen Belange soll noch in 2021 in einem Anhörungsverfahren durchgeführt werden. Die abschließende Beratung und Beschlussfassung der Fortschreibung des Nahverkehrsplanes wird dann in 2022 erfolgen.

 

Der derzeitige Nahverkehrsplan ist noch bis Sommer 2023 gültig.

 

 

M3 Beobachtung der Nachfrageentwicklung

 

Eine Fahrgasterhebung zur Überprüfung der Nachfragekapazität im ÖPNV wurde im Jahr 2016 und 2017 durchgeführt. Die Ergebnisse dienen u.a. als Parameter für eine Optimierung des ÖPNVs und werden alle fünf Jahre durchgeführt. Eine erneute Fahrgasterhebung war im Kalenderjahr 2020 geplant. Da die Entwicklung des ÖPNV aufgrund der Coronkrise noch nicht abzusehen ist, wird von der Verkehrserhebung im Jahr 2020 abgesehen. Bei einer Verkehrserhebung ist es wichtig aussagekräftige Ergebnisse zu ermitteln. Dies ist aufgrund den gegebenen Umständen momentan nicht möglich. Die Verkehrserhebung wird nachgeholt.

Zudem wurde für die Kreisverwaltung die Software von Teralytics beschafft. Hier werden Pendlerdaten datenschutzgetreu ausgewertet. Diese Daten können für die Bedarfsermittlung im ÖPNV verwendet werden.

 

 

M4 Prüfung zur Entwicklung von Regionallinien

 

Die Ausschreibung der landesbedeutsamen Buslinie Cloppenburg-Vechta wurde vorbereitet. Der dazugehörige Fahrplan wurde im Vorfeld der Landesnahverkehrsgesellschaft vorgelegt, um zu prüfen, ob Parallelverkehre vorliegen. Nach einer Videokonferenz wurde mitgeteilt, dass im Fahrplan zwei Fahrten als problematisch angesehen werden. Derzeit wird an einer Lösung gearbeitet, damit der bereits beschlossene Fahrplan in die Ausschreibung gehen kann.

 

Zwischenzeitlich steht hinsichtlich der seitens der Landesnahverkehrsgesellschaft befürchteten Parallelverkehre der Abschluss einer Vereinbarung mit den jeweiligen Verkehrsunternehmen kurz bevor. Anschließend wird unverzüglich die Ausschreibung der landesbedeutsamen Buslinie Cloppenburg-Vechta erfolgen.

 

 

M7 Prüfung von Abend-, Freizeit-, und Wochenendverkehren

 

Der Bedarf soll aus den Erkenntnissen der Testphase des Rufbussystems ermittelt werden.

Zudem muss erst ein funktionierendes Grundsystem im ÖPNV vorhanden sein, um dieses erweitern zu können.

Mit der Einführung der landesbedeutsamen Buslinie wird im nächsten Jahr auf der Linie zwischen Cloppenburg und Vechta am Wochenende sowie in den Abendstunden bis 23:00 Uhr ein Stundentakt eingerichtet.

 

Aus der für moobil+ beauftragten wissenschaftlichen Begleitung hat sich aus den dabei durchgeführten Umfragen ein grundsätzlicher Bedarf an Wochenendfahrten ergeben. Auch werden in der Mobilitätszentrale regelmäßig Fahrtwünsche für samstags angefragt.


Die Umsetzbarkeit von Abend-, Freizeit- und Wochenendfahrten wird im Rahmen der weiteren Auswertung der wissenschaftlichen Begleitung und der Einführung eines ÖPNV-Gesamtsystems geprüft werden.

 

 

M8 Fahrradmitnahme im ÖPNV ermöglichen

 

Die Fahrradmitnahme soll beim Rufbussystem ermöglicht werden und wird tariflich garantiert. Die moobil+ Busse sind mit zusätzlichen Fahrradgepäckträgern ausgestattet worden.

 

M9 Prüfung zur Weiterentwicklung von Bike + Ride

 

Hier gibt es noch keine Ergebnisse.

 

M10 Prüfung zur Weiterentwicklung von Park + Ride

 

Hier gibt es noch keine Ergebnisse

 

 

M17 Erkundung Vertriebskooperation und Anschlusstarif mit der NITAG

 

Hier gibt es keine neuen Erkenntnisse.

 

M18 Erkundung Vertriebskooperation mit den Regionalbuslinien

 

Der Förderantrag an das BMVI beinhaltet ein ÖPNV Gesamtsystem, wo der Vertrieb über die Mobilitätszentrale aller ÖPNV Angebote im Landkreis Cloppenburg abgewickelt werden soll.

 

M19 Erkundung ÖPNV-Anschlussfahrten

 

Hier gibt es derzeit keine neuen Erkenntnisse.

 

M21 Weiterentwicklung des Störfallszenarios

 

Es wurden in der VGC einige Probleme in der Fallbearbeitung während eines Störfallszenarios angesprochen. Die Probleme wurden von den Verkehrsunternehmen aufgenommen und behoben.

 

M22 Optimierung der Prozesse zur Organisation des Schulverkehrs

 

Hierzu gibt es noch keine Ergebnisse.

 

M25 Einführung eines Qualitätsmanagementsystems

 

Bei Beschwerden über die Fahrtleistung im ÖPNV wird eine schnelle Aufklärung des Sachverhaltes angestrebt und zielgerichtet eine Lösung gefunden. Durch Inbetriebnahme der Mobilitätszentrale kann ein transparenter Überblick geschaffen werden, um im ÖPNV die Qualität zu erhöhen.

 

Das derzeitig in der Mobilitätszentrale eingesetzte Mobilitätsleitsystem kann noch nicht den gesamten ÖPNV abbilden und ist deshalb auch nicht für die Einführung eines ÖPNV  Qualitätsmanagements geeignet. Für das Qualitätsmanagement bezogen auf  moobil+ sollen geringfügige Programmänderungen erfolgen. Allgemein ist die Einführung eines ÖPNV-Gesamtsystems dringend erforderlich und voranzutreiben.

 

 

M26 Auswertung des Linienbündelungskonzeptes

Das Linienbündelungskonzept wurde vom Kreistag am 17.12.2019 beschlossen. Gleichzeitig ist damit auch die Linienharmonisierung gestartet.

 

 

Maßnahmen nach Priorität 3:

 

M6 Reaktivierung der Bahnstrecken

 

Eine mögliche Umsetzung zur Reaktivierung der Bahnstrecken wird aktuell geprüft.

 

M15 Vereinheitlichung der Fahrgastinformation

 

Nach Rücksprache mit den Verkehrsunternehmen werden neue Haltestellenschilder mit neuen Fahrplanaushängen aufgestellt. Hierbei soll es nur einen Fahrplan pro Haltestelle geben. Dieser soll über alle betreffenden Linien an der Haltestelle informieren.

Des Weiteren wurde im gesamten Landkreis neue und einheitliche Haltestellenschilder montiert.

 

M23 Monitoring von Beförderungs- und Wartezeiten

 

Die Beförderungs- und Wartezeiten werden stichprobenartig bei Kontrollen vor Ort überprüft. Eine Prüfung erfolgt auch bei neu einzurichtenden Linien sowie bei beantragten Fahrplanänderungen.

 

M24 Prüfung zur Koordination von gestaffelten Schulzeiten mit dem ÖPNV Angebot

 

Diese Angelegenheit wurde aufgrund der Coronasituation bei den Aufgabenträgertreffen thematisiert. Viele Aufgabenträger halten eine Einführung von gestaffelten Schulzeiten kurzfristig für nicht umsetzbar.