Betreff
Fortsetzung des Nitratmonitoring-Programms im Landkreis Cloppenburg
Vorlage
V-PLA/21/305
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

Dem Kreistag wird folgende Beschlussfassung empfohlen:

 

Das Nitratmonitoring wird mit einem dreijährigen Intervall (alternativ mit einem zweijährigen Intervall) fortgesetzt, zunächst für eine Dauer von sechs Jahren.

Die Kreisverwaltung wird beauftragt, mit dem NLWKN  abzustimmen, inwieweit von dort ein bezüglich der bislang vorliegenden Berichte vergleichbarer Nitratmonitoringbericht für den Landkreis Cloppenburg von dort erstellt werden kann.

 


Sachverhalt:

In seiner Sitzung am 17.03.2016 stimmte der Kreistag der Durchführung eines Nitratmonitoring-Programms für den Landkreis Cloppenburg zu und beauftragte die Verwaltung, jährlich einen Bericht über die Messergebnisse vorzulegen. Das Programm wurde auf zunächst fünf Jahre befristet und soll dazu dienen, die Belastung des Grundwassers mit Nitrat für das Gebiet des Landkreises Cloppenburg differenziert darzustellen und Veränderungen zu dokumentieren. Die hierzu herangezogenen Messstellen verteilen sich weitgehend gleichmäßig über das Kreisgebiet. Mit der Vorstellung des Jahresberichts 2019/2020 steht bis zum Ende der fünfjährigen Laufzeit noch der Bericht 2020/2021 aus. Dieser kann jedoch frühestens in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Planung und Umwelt am 28.09.2021 vorgestellt werden, womit im Falle einer Entscheidung zur Weiterführung des Programms durch den Kreistag eine Herbstbeprobung in 2021 ausgeschlossen wäre. Aus diesem Grunde wird vorgeschlagen, schon jetzt über den Fortgang des Monitorings zu beraten.

 

Unter Einbeziehung der den Kreistagsmitgliedern vorliegenden Jahresberichte und mit Hinweis auf die jeweils im Ausschuss für Planung und Umwelt durch Vertreter des Ingenieur- und Sachverständigenbüros Rubach und Partner vorgetragenen Erläuterungen, kann festgehalten werden, dass bezogen auf den gesamten Beprobungszeitraum rund 37% der untersuchten Messstellen Nitratkonzentrationen von mehr als 50 mg/l aufwiesen. Signifikante Veränderungen der Ergebnisse konnten im Rahmen der bisher durchgeführten acht Beprobungen indes nicht festgestellt werden. Gemäß verschiedener Besprechungen mit dem beauftragten Ingenieurbüro und Fachleuten des NLWKN und des LBEG sind dies durch bekanntermaßen recht langsam eintretende Veränderungen in den Grundwasserleitern nachvollziehbare Ergebnisse.

Die Jahresberichte wurden allen mit der Grundwasserthematik befassten Behörden, namentlich dem NLWKN, dem LBEG sowie der Landwirtschaftskammer und der dort angesiedelten Düngebehörde, zur Kenntnisnahme und Auswertung übersandt. Eine tatsächliche Nutzung der Daten bei diesen Stellen erfolgte nur in geringem Umfang. Das Land (NLWKN) verfügt über ein eigenes Messstellennetz, welches im Zuge der weiteren Verschärfung des Düngerechts (Stichwort: Rote Gebiete) erweitert und auf die spezielle Fragestellung hin ausgebaut wird. An dieses Messnetz werden seitens des NLWKN hohe Anforderungen gestellt, die die für das Nitratmonitoring genutzten Messstellen des Landkreises teilweise nicht erfüllen.

 

Veränderungen, z. B. im Düngeverhalten, spiegeln sich nach übereinstimmenden Aussagen  der Fachstellen und des beauftragten Büros aufgrund der Dauer zwischen dem Aufbringen des Düngers und dem Eintrag in das Grundwasser erst mittelfristig in den Messwerten wider. Vor diesem Hintergrund und anderer Faktoren, wie z. B. der Grundwasserfließrichtung und kleinräumig unterschiedlichen Bodenverhältnissen, könnten schlaggenaue Maßnahmen zur Reduzierung abgebildeter hoher Nitratwerte anhand der Ergebnisse des Nitratmonitorings nicht getroffen werden. Die rechtlichen Vorgaben für das Düngeverhalten ergeben sich aus der Düngeverordnung, für deren Umsetzung und Überwachung in Niedersachsen die Landwirtschaftskammer zuständig ist.

 

Für das Nitratmonitoring-Programm wurden bisher jährlich rund 23.000 € aufgewendet.

 

Insgesamt kann das durch den Landkreis durchgeführte Nitratmonitoring nur der Darstellung relativ kleinräumiger Entwicklungen der Nitratbelastung des Grundwassers im Landkreis Cloppenburg dienen. Um diese Entwicklung der Nitratbelastungen weiter in gleicher Weise beobachten zu können, sollte das Nitratmonitoring-Programm unter Anpassungen fortgesetzt werden.

 

Aufgrund der geringen jährlichen Veränderung und der eingeschränkten  Relevanz der Daten für andere Stellen wird seitens der Verwaltung  vorgeschlagen, das Intervall der Messungen insoweit zu verlängern, dass eine Beprobung und Auswertung lediglich alle zwei oder drei Jahre stattfindet, zunächst ausgelegt auf eine Dauer von sechs Jahren.

 

Zudem schlägt die Kreisverwaltung vor, Kontakt mit dem NLWKN aufzunehmen, um abzustimmen, welche Leistungen von dort im Auftrag des Landkreises Cloppenburg zur Erstellung eines bezüglich der bislang vorliegenden Nitratmonitoringberichte vergleichbaren Berichtes erbracht werden können. Sofern ein entsprechender Bericht für den Landkreis Cloppenburg durch den NLWKN erstellt werden kann, könnte auf die Beauftragung eines Ingenieurbüros verzichtet werden.

 


Finanzierung:

P1.538200