Sitzung: 25.02.2016 Ausschuss für Planung und Umwelt
Beschluss: zur Kenntnis genommen
1. Arbeitskreis Netzentwicklung und Netzausbau
Strom der Städte und Gemeinden
Bauoberrat Ribinski erinnerte daran, dass in der letzten Sitzung des
Ausschusses für Planung Umwelt die Fa. TenneT ihre Planungen zum Netzausbau
vorgetragen und diese mit den Bürgermeistern der kreisangehörigen Kommunen und
zwei Sachverständigen erörtert habe. Der Landkreis habe zur fachkundigen und
strategischen Begleitung der Verfahren die beiden Professoren, Herrn Dr. Becker
und Herrn Dr. Runge inzwischen als externe Sachverständiger zur Beratung
beauftragt.
Seinerzeit sei ebenfalls beschlossen worden, unter Federführung des
Landkreises Cloppenburg einen Arbeitskreis der kreisangehörigen Kommunen zu
bilden, um in der Diskussion um die geplanten Ausbaumaßnahmen auch fachlich
bestehen zu können und bestenfalls sogar einen abgestimmten eigenen Vorschlag
aller betroffenen Kommunen erarbeiten zu können.
Nunmehr habe die 1. Sitzung des Arbeitskreises am 9.02.2016 mit den
beiden Professoren stattgefunden.
Die Verfahrensstände seien erörtert worden.
Zum Netzentwicklungsplan Strom (NEP) und zum
Offshore-Netzentwicklungsplan (Offshore-NEP) habe es inzwischen Konsultationen
gegeben. Es sei eine gemeinsame Stellungnahme der Kommunen zum NEP abgegeben
worden.
Zum Untersuchungsrahmen der strategischen Umweltprüfung sei eine
Einigung mit allen Kommunen nicht möglich gewesen. Der Landkreis habe eine
Stellungnahme abgegeben worden und allen Kommunen im Landkreis zur Verfügung gestellt.
Im Novellierungsverfahren zum Landesraumordnungsprogramm (LROP) habe ein
Erörterungstermin in Oldenburg stattgefunden. Hier seien zum Thema Netzausbau
für den Landkreis als Ziel der Raumordnung die Einhaltung des 200 m Abstandes
zu Wohngebäuden im Außenbereich und der Einbau von flächensparender Technik
gefordert worden.
Im Raumordnungsverfahren für die 380 kV Höchstspannungsleitung
Conneforde- Cloppenburg- Merzen sei am 20.11.2015 der Untersuchungsrahmen durch
das Amt für Landesentwicklung (ArL) festgesetzt worden. Die ArL habe dem Antrag
der TenneT nicht stattgegeben. Vielmehr seien nun auch die östlichen Trassen
und die Trasse an der A 1 und der A 29 weiter zu verfolgen und von der TenneT
zu untersuchen.
Bauoberrat Ribinski wies zudem darauf hin, dass seitens der TenneT im
Rahmen der letzten Ausschusssitzung die Fragen der Sachverständigen bis zur
Arbeitskreissitzung nicht hinreichend und abschließend beantwortet worden
seien. Nunmehr habe die TenneT ihre Antworten eingereicht. Sie würden derzeit
von Prof. Dr. Becker geprüft. Eine abschließende Aussage dazu sei noch nicht
möglich.
Zur Fragestellung, ob die Leitung durch den Landkreis überhaupt benötigt
werde, sei ein Fragenkatalog an die Bundesnetzagentur gesandt worden. Die
Antworten seien eingegangen, weitere Nachfragen aber noch nicht beantwortet, so
dass eine abschließende Stellungnahme auch hierzu derzeit nicht möglich sei.
Grundsätzlich habe Prof. Dr. Becker erklärt, dass die geplante Leitung
Conneforde - Cloppenburg - Merzen schon zu einer großen Entlastung für das
gesamte Netz führen würde. Eine abschließende Beurteilung könne aber erst nach
der Auswertung aller Unterlagen erfolgen.
In der gemeinsamen Sitzung seien die Kommunen aufgefordert worden, zu
den geplanten Korridorverläufen auf ihrem Gebiet mögliche und festgestellte
Konfliktpunkte zu melden, damit diese an die TenneT und die ArL weitergeleitet
werden könnten und somit in die Abwägung einfließen könnten.
Zum weiteren Vorgehen erklärte Bauoberrat Ribinski, die 2.
Konsultationsphase zum NEP beginne Ende Mai dieses Jahres. Der Landkreis werde
darauf reagieren und im Ausschuss für Planung und Umwelt oder im Kreisausschuss
dazu berichten. Im April finde wahrscheinlich das zweite Treffen mit den
Kommunen statt, wobei die Beantwortung der technischen Fragen im Mittelpunkt
stehen werde.
Kreistagsabgeordnete Dr. Kannen wies darauf hin, dass sich in den
betroffenen Kommunen Bürgerinitiativen gegen den Trassenbau gebildet hätten.
Sie fragte, ob es denkbar wäre, dass diese an den Sitzungen des Arbeitskreises
teilnehmen könnten.
Kreisbaurat Raue entgegnete, der Arbeitskreis sei ausschließlich offen
für die Kommunen, so dass dies nicht möglich sei. Man werde aber in der
nächsten Sitzung des Ausschusses für Planung und Umwelt am 31. Mai 2016 mit den
beiden Experten nochmals die vorliegenden Ergebnisse für alle interessierten
Bürger des Landkreises vorstellen. Es sei das Ziel der Verwaltung, im Sinne einer weitgehenden Transparenz des
Verfahrens, insbesondere auch die Bürger über die gewonnenen Erkenntnisse auf
dem Laufenden zu halten.
Der
Ausschuss für Planung und Umwelt nahm die Ausführungen zur Kenntnis.
(Anmerkung
der Verwaltung: Die nächste Sitzung des Ausschusses für Planung und Umwelt
findet am Mittwoch, den 18. Mai 2016 statt. Der Termin am 31. Mai 2016
entfällt.)