Der Verkehrsausschuss beschloss bei zwei Enthaltungen,
dem Kreisausschuss zu empfehlen, die Wirtschaftlichkeit eines PPP-Projektes für
die Kreisstraßen K 296 und K 318 untersuchen zu lassen und die dafür
erforderlichen Haushaltsmittel in Höhe von ca. 20.000 € bereit zu stellen.
Ltd.
Baudirektor Raue trug den Sachverhalt entsprechend der Vorlage V-VERK/10/007
vor.
Herr
Opitz präsentierte anschließend das Mehrjahressanierungskonzept für
Kreisstraßen im Landkreis Cloppenburg (Anlage 1 zu TOP 5).
Landrat
Eveslage führte aus, dass das Mehrjahressanierungskonzept keine Rangfolge für
den Ausbau darstelle. Zur Zeit seien dafür keine Haushaltsmittel vorhanden. In
den Haushaltsberatungen sei von Jahr zu Jahr zu entscheiden, ob ein Ausbau
erfolgen könne. Dabei seien aktualisierte Daten zu berücksichtigen.
Auch
seien die Maßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Verkehrsgutachten der „Region
Cloppenburg Ost“ stünden, zunächst zurückzustellen.
Es
sei zu überlegen, ob für den dringend erforderlichen Ausbau der Kreisstraßen
private Mittel in Anspruch genommen werden sollen. Im Rahmen eines
Pilotprojekts könnte z.B. der Ausbau und die anschließende bauliche Unterhaltung
zweier nahe beieinander liegender Kreisstraßen (vorgeschlagen werden die K 318
und die K 296) mit einer Länge von zusammen ca. 25 km auf die Dauer von 20 bis
30 Jahren im Zuge eines so genannten PPP-Modells ausgeschrieben werden.
Dabei
ist der Ausbau der K 318 zurzeit bereits für eine Realisierung im Rahmen der
GVfG-Förderung vorgesehen. Diese Mittel können auch mit eingesetzt werden. Ein
Teil der K 296 (von der L 832 bis zur Kreisgrenze Ammerland) wurde bereits im
letzten Jahr für eine Fahrbahnverbreiterung beschlossen.
Im
Vorfeld einer solchen Ausschreibung sei die Wirtschaftlichkeit eines solchen
PPP-Projektes zu untersuchen. Es seien u.a. die unterschiedlichen
Beschaffungsvarianten in ihren wirtschaftlichen Auswirkungen zu untersuchen und
zu vergleichen.
Die
dafür erforderlichen Beratungsleistungen, deren Kosten die N-Bank mit ca.
40.000,00 € angebe, ist sie bereit, im Rahmen einer „Festbetragsfinanzierung“
mit 20.000,00 € zu bezuschussen.
Auf
entsprechende Nachfrage des Kreistagsabgeordneten Dobelmann erklärte Herr
Opitz, dass der landwirtschaftliche Verkehr in den Schwerverkehrszahlen mit
erfasst sei. Darüber hinaus gebe es keine Statistiken, in welchen Jahren die
Bankette ausgefahren wurden. Durch den steigenden Schwerverkehr gebe es ganz allgemein
eine Zunahme an Straßenschäden.
Der
Vorsitzende, Kreistagsabgeordneter Arkenau, ergänzte, dass die Kreisstraßen
grundsätzlich für den öffentlichen
Verkehr freigegeben worden seien; somit sei eine Abgabe nur für den
Schwerverkehr nicht möglich.
Auf
entsprechende Nachfrage des Kreistagsabgeordneten Kreßmann erklärte Herr Opitz,
dass die Bauklassenermittlung über die Schwerverkehrszahlen erfolge. Bei
Kreisstraßen seien Schwerverkehre von 150 – 500 Kfz/Tag erhebliche
Schwerverkehr-Anteile; bei weniger als 60 Kfz/Tag Schwerverkehre sei eine
Straßenbreite von 6m nicht unbedingt notwendig.
Die
NLStBV habe bei den einzelnen Bewertungskriterien Verkehrsmenge, Schwerverkehr
und Fahrbahnbreite Kategorien gebildet. So seien z.B. bei den
Schwerverkehrszahlen in 60er-Schritten Punkte vergeben worden; bei der
Fahrbahnbreite u.a. von 4,50m – 5,49 m 100 Punkte und von 5,50m – 6m 0 Punkte.
Kreistagsabgeordneter
Götting beantragte, die Wirtschaftlichkeit eines PPP-Projektes für die
Kreisstraßen K 296 und K 318 untersuchen zu lassen und die dafür erforderlichen
Haushaltsmittel in Höhe von ca. 20.000 € bereit zu stellen.
Ltd.
Baudirektor Raue erklärte, dass die Zuwendung an die NBank zurückzuzahlen sei,
wenn das Projekt nicht als PPP-Modell in die nächste Projektphase – hier die
Ausschreibung – überführt werde, obwohl die Wirtschaftlichkeitsstudie einen
signifikanten Effizienzvorteil nachweise.
Landrat
Eveslage trug vor, dass eine Laufzeit von 20 bis 30 Jahren denkbar sei, in der
ein Investor für den Erhalt der Straßen nach den Vorgaben des Landkreises
verantwortlich sei. Dafür zahle der Kreis einen jährlichen Betrag. Nach der
Laufzeit gehe die Straße wieder in die Unterhaltung des Landkreises über.
Beispiele
für die Wirtschaftlichkeit von PPP-Projekten seien der Ausbau von ca. 30 km
Landesstraße in Schleswig-Holstein, der Ausbau der A 1 zwischen Bremen und
Hamburg auf sechs Spuren und der kommunale Straßenbau im Landkreis Lippe.
Kreistagsabgeordneter
Kreßmann unterstützte den Antrag vom Kreistagsabgeordneten Götting.