Beschluss: zur Kenntnis genommen

Sodann nimmt der Ausschuss für Planung, Umwelt und Klimaschutz die Ausführungen zur Kenntnis.

 


Die persönliche Referentin des Landrates, Frau Dr. Kocar, stellt die Vorlage V-PLA/22/352 vor.

 

Sie erläutert, dass der Fördermittelgeber (ZUG) eine Reduzierung der ursprünglichen 116 Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept auf 40 verlange.

Damit solle sichergestellt werden, dass alle Maßnahmen auch innerhalb des Förderzeitraumes umgesetzt werden können. Bei der Auswahl der 40 Maßnahmen wurden Maßnahmen, die bereits im Großteil oder komplett umgesetzt wurden, nicht ausgewählt. Des Weiteren konnten verschiedene Maßnahmen zu einzelnen zusammengefasst werden, so dass ein neuer Maßnahmenkatalog entstanden sei, der für die zukünftigen Beratungen als Grundlage diene.

 

Herr Kattenbeck und Herr Gebker der Firma „energielenker projects GmbH“ stellen den aktuellen Stand der Maßnahme 1ZF vor. Die PowerPoint Präsentation ist dem Protokoll beigefügt.

Der Landkreis möchte möglichst bis 2035 treibhausgasneutral (klimaneutral) sein. Eine Maßnahme zur Zielerreichung sei die energetische Betrachtung der kreiseigenen Liegenschaften, hier am Beispiel des Kreishauses vorgestellt. Zunächst sei der IST-Zustand zu ermitteln, bevor Sanierungsmaßnahmen erarbeitet und Investitionskosten ermittelt werden können. Im Anschluss ist zu entscheiden, welche Sanierungsvarianten umgesetzt werden sollen. Die Ermittlung habe ergeben, dass das Kreishaus gegenwärtig keiner Effizienzgebäude-Stufe zugeordnet werden kann. Auf Grund des Baujahres weisen die diversen Bauteile zu schlechte Werte auf. Die schwankenden Energiekosten erschweren die Berechnungen für die Einsparpotentiale, so dass mit mehreren Varianten gerechnet wurde. Für das Kreishaus wurden 6 Sanierungsvarianten ermittelt. Insbesondere Variante 1 (Fenster-, Glasfassaden und Türentausch) und 3 (Sole-Wärmepumpe für Heizung und Luft-Wärmepumpen für Warmwasser) bieten großes Potential. Durch die Umsetzung von Maßnahmen werden sowohl beim Endenergiebedarf sowie auch beim Primärenergiebedarf erhebliche Einsparungen generiert. Sofern alle vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden sollten, könnten Einsparungen von 73% bei der Primärenergie und 83 % bei der Endenergie erzielt werden. Die Kosten für alle Maßnahmen werden mit ca. 6.330.000 Euro beziffert und es könnte die Effizienzgebäude-Stufe EH 70 erreicht werden. Dies hätte zur Folge, dass auch Fördermittel eingeworben werden könnten. Damit vollständige Klimaneutralität erreicht werde, müsste noch zusätzliche Kompensation betrieben werden. Insgesamt werde empfohlen, die Maßnahmenkombination umzusetzen.

Bis zur 2. Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Klimaschutz in 2023 sollen die Berichte für alle Liegenschaften vorliegen und vorgestellt werden.

 

Kreistagsabgeordneter Dunkel erkundigt sich nach den Amortisationszeiten der Sanierungsmaßnahmen. Seiner überschlägigen Berechnung nach könnte mit Förderung eine Amortisation bereits in ca. 10 Jahren erreicht sein. Herr Kattenbeck erklärt, dass ohne Förderung von einer Amortisationszeit von 22 Jahren ausgegangen werde und mit Förderung von 12-14 Jahren, wobei auch die Preisentwicklung erheblichen Anteil an der Amortisationszeit habe.

 

Kreistagsabgeordneter Bohmann fragt, ob es einen Zeitplan für die Vorschläge an die Gremien gebe und ob bereits Ansätze für Sanierungsmaßnahmen im Haushaltplan 2023 enthalten sein.

 

Frau Dr. Kocar antwortet, dass bisher keine Maßnahmen im Haushaltsplan enthalten sind. Zunächst sollen valide Daten für alle Liegenschaften vorliegen, damit Vorschläge für das weitere Vorgehen gemacht werden können.

 

Auf Nachfrage von Kreistagsabgeordneten Stoffers erklärt Herr Kattenbeck, dass eine Kombination aus neuer Heizungsanlage und PV-Anlage grundsätzlich sinnhaft sei.

 

Kreistagabgeordneter Roter erkundigt sich, ob die Ertüchtigung der Gebäudehülle zu einer kleiner dimensionierten Wärmepumpe führe. Dies wird von Herrn Kattenbeck bestätigt.

 

Herr Kattenbeck erläutert auf Nachfrage des Kreistagsabgeordneten Holthaus, dass zur Erreichung der Klimaneutralität weitere Kompensation erfolgen müsse. Diese könnte durch Anteile an Windrädern oder Freiflächen-PV-Anlagen geschehen.

 

Kreistagsabgeordneter Dunkel fragt, ob es Erfahrungswerte gebe, dass Maßnahmenpakete günstigere Angebote erhalten als Einzelmaßnahmen. Herr Kattenbeck erklärt, dass sich augenblicklich Preisprognosen sich schwierig gestalten und er keine verlässlichen Antwort geben könne.