Beschluss: einstimmig beschlossen

Der Ausschuss für Kultur und Freizeit beschloss einstimmig, dem Kreisausschuss zu empfehlen, dem Monumentendienst antragsgemäß für die Jahre 2013 - 2015 einen jährlichen Zuschuss in der bisherigen Höhe von 25.800,00 Euro zu gewähren.


Der Vorsitzende nahm auf die Vorlage V-KUL/12/027 Bezug und erteilte Herrn Wegmann (Amt für Planung, Natur und Umwelt) sowie Herrn Dr. Brehm (Geschäftsführer Monumentendienst) das Wort.

 

Herr Wegmann führte aus, dass der Landkreis Cloppenburg den Monumentendienst seit dem Jahr 2007 fördere. Seit diesem Jahr würden die Angebote des Monumentendienstes auch den Denkmaleigentümern  und den Eigentümern historischer Gebäude zur Verfügung stehen. Das Interesse an der Arbeit des Monumentendienstes unter den Eigentümern sei von Anfang an groß gewesen. 70 Eigentümer hätten im Jahr 2008 an einer Informationsveranstaltung im Museumsdorf Cloppenburg teilgenommen. Mittlerweile würden rund 15 Prozent der Baudenkmäler im Landkreis Cloppenburg vom Monumentendienst betreut. Dieser Wert erscheine auf den ersten Blick gering. Zu den Baudenkmälern würden aber unter anderem auch Grenz- und Kilometersteine, Ehrenmale, Grabsteine und Kreuzanlagen zählen. 

 

Weiter führte Herr Wegmann aus, dass aus Sicht der Unteren Denkmalschutzbehörde eine kontinuierliche Begutachtung und Pflege der Baudenkmäler unerlässlich sei. Dies sei in der Intensität, wie sie der Monumentendienst bieten könne, von der Unteren Denkmalschutzbehörde nicht leistbar. Durch den Monumentendienst lasse sich auch ein Vertrauensverhältnis zu den Denkmaleigentümern herstellen. Dies sei in dieser Form zwischen Behörden und Denkmaleigentümern nicht möglich. Zunehmende Bedeutung gewonnen hätten die fachlich anerkannten Gutachten des Monumentendienstes für die Einwerbung von Fördermitteln zur Sanierung und zum Erhalt von Baudenkmälern. Eine weitere wichtige Einrichtung des Monumentendienstes sei die Einrichtung  von Baustofflagern, aus denen von den Mitgliedern historische Baustoffe bezogen werden könnten. Außerdem stärke der Monumentendienst den Museumsstandort Cloppenburg. Insgesamt sei die Arbeit des Monumentendienstes positiv zu bewerten. Sie schlösse die Lücke zwischen der staatlichen Denkmalpflege und den Denkmaleigentümern.

 

Sodann stellte Dr. Brehm die Struktur und die Arbeitsweise des Monumentendienstes anhand einer Powerpoint-Präsentation vor (siehe Anlage). Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf den Inhalt der Powerpoint-Präsentation Bezug genommen. Derzeit beschäftige der Monumentendienst, der ein Projekt der „Stiftung Kulturschatz Bauernhof“ sei, 12 hauptamtliche Mitarbeiter/innen. Er selber sei seit dem 1. Oktober 2012 als neuer Geschäftsführer tätig. Der Monumentendienst sei ein neuer Baustein im Bereich der nicht staatlichen Denkmalpflege. Der Monumentendienst sei sowohl für Kommunen als auch für private Denkmaleigentümer  tätig. Drei Städte und zehn Landkreise, darunter der Landkreis Cloppenburg, aus dem Weser-Ems-Raum seien inzwischen Mitglieder des Monumentendienstes. Die Mitgliederzahl betrage insgesamt 972. Der Mitgliedsbeitrag für private Denkmaleigentümer betrage im Jahr 40,00 Euro. Dafür könnten auf Wunsch zu einem Stunden-Satz von 25,00 Euro Inspektionsarbeiten in Anspruch genommen werden. Der Monumentendienst erstelle im weiteren Verlauf einen Inspektionsbericht und sei bei der Suche nach besonders befähigten Handwerkern behilflich. Auftragsvergaben erfolgten durch den Monumentendienst nicht. Mitglieds-Landkreisen würden pro Jahr kostenlose Beratungen und Inspektionen im Umfang von 100 Stunden zur Verfügung  gestellt. Eines von drei Regionalbüros des Monumentendienstes würde im Museumsdorf Cloppenburg unterhalten.

 

Der Vorsitzende dankte Herrn Wegmann und Herrn Dr. Brehm für ihre Ausführungen
und erklärte, dass der Monumentendienst im Landkreis Cloppenburg eine wichtige Aufgabe übernehme.

 

Auf Nachfrage der Kreistagsabgeordneten Fugel (CDU-Fraktion) erklärte Dr. Brehm, dass nur Mitglieder des Monumentendienstes die Altmateriallager nutzen könnten.

 

Kreistagsabgeordneter Hackstedt (CDU-Fraktion) erklärte, dass sich der Monumentendienst als zwischenstaatliche Einrichtung bewährt habe. Der Hauptsitz sei im Museumsdorf Cloppenburg, wodurch dieses aufgewertet würde. Er beantrage für seine Fraktion die Weitergewährung des bisherigen Landkreiszuschusses an den Monumentendienst in Höhe von jährlich 25.800,00 Euro für die Jahre 2013 - 2015.

 

Kreistagsabgeordneter Meyer (SPD-Fraktion) erklärte, dass er die Arbeit und die Bezuschussung des Monumentendienstes vor einigen Jahren skeptisch betrachtet habe. Inzwischen sei er jedoch überzeugt, dass der Monumentendienst wichtige Hilfestellungen leiste. Außerdem könnten Denkmaleigentümer Anregungen des Monumentendienstes umsetzen, müssten dieses aber nicht zwingend tun. Auch seine Fraktion stimme der beantragten Verlängerung der Bezuschussung zu.

 

Kreistagsabgeordneter Poppe (FDP) fragte nach, ob der Monumentendienst jährlich eine Gewinn- und Verlustrechnung oder eine Bilanz erstelle. Er wünsche sich umfangreicheres Zahlenmaterial. Es gelte in der heutigen Zeit Kostenpositionen zu hinterfragen. Aus dem der Vorlage anliegenden Projektbericht 2011 ergäben sich nur spärliche Informationen.

 

Dr. Brehm erklärte, dass die Mitglieds-Landkreise grundsätzlich jährlich einen Projektbericht erhalten sollten. Bislang seien seines Wissens zweimal solche Projektberichte erstellt worden. Er werde die Anregung des Kreistagsabgeordneten Poppe aufgreifen.

 

Dr. Olivier (CDU-Fraktion) merkte an, dass in der Powerpoint-Präsentation bei der graphischen Darstellung der Mitgliederzahlen die Überschrift „Kundenentwicklung“ fehl-interpretiert werden könne.

 

Kreistagsabgeordneter Hackstedt erklärte, dass der Monumentendienst seit fast sechs Jahren hervorragende Arbeit geleistet habe. Er schlug vor, dass vom Monumentendienst bis zur nächsten Kreistagssitzung am 10. Januar 2013 eine Art Rechenschaftsbericht vorgelegt würde.

 

Kreistagsabgeordnete Dr. Kannen (GRÜNE) nahm Bezug auf die dem Landkreis Cloppenburg als Mitglied des Monumentendienstes jährlich zur Verfügung stehenden100 Inspektionsstunden und riet dazu, diese vollständig auszuschöpfen.

 

Kreisoberamtsrat Deeken erklärte dazu, dass zum Beispiel im Rahmen des Ausbaus/der Sanierung des Clemens-August-Gymnasiums Cloppenburg der Monumentendienst eingebunden gewesen sei.

 

Herr Wegmann erklärte, dass zwei weitere Baudenkmäler im Eigentum des Landkreises Cloppenburg in einem guten Zustand seien. Eine Nutzung selber nicht benötigter Inspektionsstunden für private Baudenkmäler sei denkbar.

 

Sodann ließ der Vorsitzende über den Antrag von des Kreistagstagsabgeordneten Hackstedt abstimmen.