Beschluss: zur Kenntnis genommen

Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Klimaschutz nahm die Ausführungen zur Kenntnis.

 


Der Vorsitzende, Kreistagabgeordnete Middendorf, begrüßte Herrn Judith vom Ingenieur- und Sachverständigenbüro Rubach und Partner und bat um Vorstellung des Jahresberichtes.

 

Herr Judith erläuterte den Anwesenden, dass im Rahmen des Monitorings das oberflächennahe Grundwasser auf Nährstoffparameter, insbesondere auf Nitrat und Ammonium, untersucht werde, um die Belastung differenzierter darstellen und Änderungen zeitnah erkennen zu können. Auswahlkriterium sei eine möglichst flächenhafte Verteilung mit mindestens einer Messstelle in jeder Gemeinde, wobei die Messstellen grundsätzlich nicht mehr als 25 m unter der Geländeoberkante liegen und sich im unbebauten Außenbereich mit landwirtschaftlichen Nutzflächen im Zustrom befinden sollten. Es gebe derzeit ein Raster mit 57 geeigneten Messstellen. Dabei handele es sich sowohl um private Messstellen als auch um Messstellen des OOWV, des NWLKN oder sonstiger Dritter.

Eine Beprobung habe im Herbst 2020 und im Frühjahr 2021 stattgefunden. Insbesondere stünden die Stickstoffparameter und die Nährstoffparameter im Fokus der Untersuchung. Bei 67 % der Messstellen (=38)  lägen Ackerflächen im direkten Anstrom.

Herr Judith erläuterte, dass als Grundlage der gesetzliche Grenzwert von 50 mg/l Nitrat und 0,5 mg/l Ammonium angesetzt worden seien. Nach den Regionalberichten zur Grundwassersituation für das Hase - Einzugsgebiet und das Einzugsgebiet von Leda und Jümme habe man in Abstimmung mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) eine Klasseneinteilung für Nitrat und Ammonium vorgenommen.

Im Vergleich zu den Vorjahren seien keine signifikanten Veränderungen festzustellen. Erkennbar sei, dass in den Niederungsbereichen deutlich niedrigere Nitratbelastungen vorhanden seien, während sich in der Geest, z. B. um Essen, hohe Nitratwerte finden würden.

Insgesamt sei festzuhalten, dass die Nitratwerte weiter angestiegen seien und nun ca. 37% der Messstellen zu hoch belastet seien. Besondere Belastungen seien in den zur Cloppenburger Geest gehörenden Bereichen im südlichen und südöstlichen Teil des Kreises festgestellt worden.

Bei den Ammoniumwerten ergebe sich eine ähnliche Bilanz. Hier seien etwa 32% der Werte zu hoch. Die erhöhten Werte würden überwiegend im nördlichen Kreisgebiet mit seinen Niederungsbereichen gemessen.

 

Auf Nachfrage vom Kreistagsabgeordneten Meyer wie es zustande kommt das eine Messstelle eine hohe Nitratbelastung aufweist, obwohl die anliegenden kaum eine Nitratbelastung anzeigen, erklärt Herr Judith, dass  die Messwerte mit den biologischen und geologischen Verhältnissen zusammenhängen. Außerdem bestehe zwischen den Messstellen ein Abstand von mehreren Kilometern.

 

Kreistagsabgeordnete Götting erklärt, dass das Nitratmonitoring nun seit 5 Jahren betrieben werde und die Zahlen ernüchternd seien. Bei der Initiierung des Projektes war der Wunsch schnell positive Tendenzen, zum Beispiel aus der Verschärfung der Düngeverordnung, zu erkennen. Jedoch könne es Jahrzehnte dauern bis eine Verbesserung zu sehen sei. Auch sei es nicht möglich einzelne Verursacher der Belastung zu ermitteln. Trotzdem sei wichtig die Messstellen weiter zu betreiben und die Angelegenheit weiter zu verfolgen.

 

Kreistagsabgeordneter Coner erkundigt sich, ob die hohen Messwerte in oberen Schichten auf jüngere Aufbringung zurückzuführen sei. Herr Judith erläutert, dass viele Faktoren zu berücksichtigen seien. Pauschal kann dies nicht bestätigt werden.

 

Kreistagsabgeordneter Stoffers möchte wissen, ob historischen Einträge für die Messwerte verantwortlich seien. Herr Judith erklärt, dass auch dies nicht pauschal bestätigt werden kann. Eine Vielzahl von Faktoren seien maßgeblich.

 

Kreistagabgeordneter Coner fragt, ob Herr Judith eine Einordnung der im Landkreis Cloppenburg festgestellten Werten gegenüber anderen Landkreisen vornehmen kann. Herr Judith antwortet, dass im Landkreis Cloppenburg einige hohe Werte ermittelt wurden, es jedoch auch andere Regionen mit hohen Werten gebe. Weiterhin spricht er sich für eine Fortführung des Nitratmonitorings aus und hält das 2-jährige Intervall für sinnvoll.

 

Kreisrat Meyer fügt an, dass grundsätzlich die Nitratbelastung im Landkreis Cloppenburg zu hoch sei. Die erneute Verschärfung der Düngeverordnung müsse nun greifen. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass in tieferen Grundwasserschichten in denen z.B. Trinkwasser gewonnen wird, keine Belastungsprobleme vorherrschen. Das müsse auch so bleiben.