Sitzung: 15.06.2021 Ausschuss für Planung und Umwelt
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: V-PLA/21/304
Der Ausschuss Planung und Umwelt nahm die Ausführungen zur Kenntnis.
Der Vorsitzende, Kreistagabgeordnete Middendorf, begrüßte Herrn Judith vom Ingenieur- und Sachverständigenbüro Rubach und Partner und bat um Vorstellung des Jahresberichtes.
Herr Judith erläuterte den
Anwesenden, dass im Rahmen des Monitorings das oberflächennahe Grundwasser auf
Nährstoffparameter, insbesondere auf Nitrat und Ammonium, untersucht werde, um
die Belastung differenzierter darstellen und Änderungen zeitnah erkennen zu
können. Auswahlkriterium sei eine möglichst flächenhafte Verteilung mit
mindestens einer Messstelle in jeder Gemeinde, wobei die Messstellen
grundsätzlich nicht mehr als 25 m unter der Geländeoberkante liegen und sich im
unbebauten Außenbereich mit landwirtschaftlichen Nutzflächen im Zustrom
befinden sollten. Es gebe derzeit ein Raster mit 57 geeigneten Messstellen.
Dabei handele es sich sowohl um private Messstellen als auch um Messstellen des
OOWV, des NWLKN oder sonstiger Dritter.
Eine Beprobung habe im
Herbst 2019 und im Frühjahr 2020 stattgefunden. Insbesondere stünden die
Stickstoffparameter und die Nährstoffparameter im Fokus der Untersuchung. Bei
67 % der Messstellen (=38) lägen Ackerflächen im direkten Anstrom.
Herr Judith erläuterte,
dass als Grundlage der gesetzliche Grenzwert von 50 mg/l Nitrat und 0,5 mg/l
Ammonium angesetzt worden seien. Nach den Regionalberichten zur Grundwassersituation
für das Hase - Einzugsgebiet und das Einzugsgebiet von Leda und Jümme habe man
in Abstimmung mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft,
Küsten- und Naturschutz (NLWKN) eine Klasseneinteilung für Nitrat und Ammonium
vorgenommen.
Im Vergleich zum Vorjahr
seien keine signifikanten Veränderungen festzustellen. Erkennbar sei, dass in
den Niederungsbereichen deutlich niedrigere Nitratbelastungen vorhanden seien,
während sich in der Geest, z. B. um Essen, hohe Nitratwerte finden würden.
Insgesamt sei
festzuhalten, dass die Nitratwerte weiter angestiegen seien und nun ca. 37% der
Messstellen zu hoch belastet seien. Besondere Belastungen seien in den zur
Cloppenburger Geest gehörenden Bereichen im südlichen und südöstlichen Teil des
Kreises festgestellt worden.
Bei den
Ammoniumwerten ergebe sich eine ähnliche Bilanz. Hier seien etwa 32% der Werte
zu hoch. Die erhöhten Werte würden überwiegend im nördlichen Kreisgebiet mit
seinen Niederungsbereichen gemessen.
Für den
Herbst 2021 sei geplant den Abschlussbericht zu erstellen.
Kreistagsabgeordnete
Dr. Steenken erkundigte sich, welche Messabstände sinnvoll erscheinen, damit
Entwicklungen zu erkennen seien. Herr Judith erklärte, dass Abstände von 2-3
Jahren für die Erstellung langjähriger Ganglinien seines Erachtens zu lang
seien. Bei Messungen im Abstand von 2 oder 3 Jahren könne allenfalls ein
Überblick über Trends gewonnen werden.
Dem Protokoll ist die Präsentation beigefügt