Beschluss: mehrheitlich abgelehnt

Der Kreistag lehnte mehrheitlich bei 16 Gegenstimmen den Antrag des Heimatvereins Gehlenberg-Neuvrees-Neulorup e.V. und der Dorfgemeinschaft Gehlenberg e.V. auf eine institutionelle Förderung i. H. v. pauschal 2.000,00 EUR pro Monat, insgesamt also 24.000,00 EUR pro Jahr für das Sägerei-Museum im Kulturzentrum Mühlenberg, ab.

 

 

 

 


Kreistagsabgeordnete Wichmann, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Freizeit, trug den Sachverhalt gemäß Vorlage V-KUL/20/163 vor.

 

Kreistagsabgeordneter Meyer nahm wegen Befangenheit nicht an der Beratung und Beschlussfassung zu diesem Tagesordnungspunkt teil.

 

Kreistagsabgeordneter Mutlu, Vorsitzender der FDP-Tabeling Gruppe, vertrat die Auffassung, hier würde verkannt, wieviel Herzblut des Vereins in diesem Projekt stecke. Der Heimatverein Gehlenberg-Neuvrees-Neulorup e. V. sollte hier eine finanzielle Unterstützung erfahren und die zuvor gefassten Beschlussempfehlungen sollten überdacht werden.

 

Kreistagsabgeordnete Thomée teilte mit, die Gruppe GRÜNE/UWG würden einer Förderung zustimmen. Das Sägerei-Museum im Kulturzentrum Mühlenberg erfülle genau wie andere Museen das Alleinstellungsmerkmal. Hierbei sollten auch nicht die touristischen Aspekte vergessen werden. Das Sägerei-Museum mache das Oldenburger Münsterland attraktiver.

 

Kreistagsabgeordneter Götting, Vorsitzender der CDU-Fraktion, erklärte, dass es nicht so sei, dass seine Fraktion den Heimatverein und die Dorfgemeinschaft Gehlenberg nicht unterstützen wollte. Es gäbe eine Abstimmung, wonach solch eine Förderung Sache der Kommune sei. Außerdem fehle ein Alleinstellungsmerkmal beim Sägerei-Museum. Es seien Maßstäbe geschaffen worden, die beachtet werden müssten. Die Fragen der Dorfgemeinschaft (siehe TOP 3) könnte er heute nicht im Detail beantworten. Er sagte aber kurzfristige Beantwortung zu.

 

Kreistagsabgeordneter Bohnstengel sprach an, dass Kreistagsabgeordneter Götting nicht auf die Fragen der Dorfgemeinschaft eingegangen sei. Jetzt sei die Gelegenheit gewesen, die Fragen zu beantworten. Er hätte das Gefühl, die CDU-Fraktion geriete ins Straucheln. Seiner Auffassung nach erfüllte das Sägerei-Museum sehr wohl ein Alleinstellungsmerkmal. Mehrere alte Gebäude könnten im Kulturzentrum Mühlenberg besucht werden. Ein Schmiede-Museum solle folgen. Diverse Sammlungen seien dort auch zu besichtigen. Die Vielfalt machte die Strahlkraft aus. Das Museumdorf in Cloppenburg sei mit dem Sägerei-Museum nicht zu vergleichen. Das Museum in Gehlenberg hätte eine Ausstrahlungskraft über den Landkreis Cloppenburg hinaus und es sei auch für Radfahrer interessant, hier einen Stopp einzulegen. Das Sägerei-Museum böte eine Infrastruktur auch für körperlich beeinträchtigte Menschen. Eine Ablehnung der institutionellen Förderung sei sachlich nicht nachzuvollziehen.

 

Kreistagsabgeordneter Wesselmann appellierte an die CDU-Fraktion, über ihren Schatten zu springen, zumal es hier nicht um immense Summen ginge. Das Projekt sollte unterstützt werden. Wenn nicht heute, dann aber in naher Zukunft.

 

Kreistagsabgeordneter Schröer erklärte, in vielen Bereichen hätte der Kreistag des Landkreises Cloppenburg die Kultur gefördert. Es seien Fragen zu diesem besonderen Antrag aufgekommen, die diskutiert worden seien. Es sei festgestellt worden, dass ein Alleinstellungsmerkmal hier nicht gegeben sei. Die Sägerei sei aus dem Kulturzentrum herausgenommen worden. Aus diesem Grunde fehlte es an dem Alleinstellungsmerkmal. Es fände es nicht gut, dass hier die Förderung verlangt würde. Er kenne viele Projekte, die er fördern wollen würde, wenn die Kriterien erfüllt seien. Kreistagsabgeordneter Schröer teilte mit, dass eine Förderung des Sägerei-Museums durch die Stadt Friesoythe im Wege der Förderung des Kulturzentrums erfolge. Hier müssten viele Dinge in den Vordergrund gestellt werden, so dass er sich zurzeit nicht in der Lage sähe, dem Antrag zuzustimmen. Es sei auch leichter Ja als Nein zu sagen.

 

Kreistagsabgeordneter Kolde teilte mit, beobachten zu können, wie die CDU-Fraktion mit der Ablehnung ringe. Er persönlich könne die Ablehnung des Förderantrages in der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Freizeit nicht nachvollziehen. Zentrale Bestandteile des Sägerei-Museums seien zwei voll funktionsfähige Baumsägen aus dem Jahr 1905 und 1941. Daneben gäbe es noch viele Dinge aus verschiedenen Handwerksberufen zu sehen. Sägerei-Museen gäbe es in ganz Deutschland nur vier. Das nächste sei im Harz angesiedelt. Er befürchte hier einen großen Fehler. Der Radfahrtourismus würde durch das Sägerei-Museum auch eine Förderung erfahren. Das Kulturzentrum Mühlenberg in Gehlenberg trage sich durch Eigenkapital und Spenden. Evtl. würde wohl befürchtet werden, dass das Fördergeld in das Kulturzentrum ginge, was er aber nicht als misslich empfände.

 

Kreistagsabgeordneter Tabeling appellierte an die CDU-Fraktion, den Fraktionszwang aufzuheben.

 

Kreistagsabgeordneter Bohnstengel erkundigte sich bei Kreistagsabgeordneten Schröer danach, ob eine Förderung möglich sein könnte, wenn sich ein eigener Verein um das Sägerei-Museum gründete und eine eigene Halle für das Museum baute.

 

Kreistagsabgeordneter Schröer erklärte hierzu, juristische Fragen nicht zu beantworten. Er wies darauf hin, dass das Alleinstellungsmerkmal zugrunde zu legen sei.