Herr Prof. Scheuring vom Büro Scheuring und Partner Architekten mbB Köln stellte den überarbeiteten Wettbewerbsentwurf für die Erweiterung der Elisabethschule Friesoythe vor. Dabei erläuterte er die Grundrisspläne mit dem dazu gehörigen Raumprogramm und den Außenansichten. Anschließend stellte er unterschiedliche Kostenermittlungen vor. Dabei wurde optional der Regionalfaktor in Höhe von 20.6 % abgezogen oder unberücksichtigt gelassen. Außerdem wurden unterschiedliche Preissteigerungsraten berücksichtigt. Mit den verschiedenen Ansätzen ergeben sich unterschiedliche Kostenschätzungen zum Stand 2020 in einer Spanne von ca. 14 Mio EUR bis zu ca. 20 Mio EUR. Abschließend stellte Herr Prof. Scheuring den vorgesehenen Zeitplan vor. Danach soll nach Abschluss der gesamten Vorplanungen ca. im September 2019 mit dem Neubau begonnen werden. Die Power-Point-Präsentation von Herrn Prof. Scheuring ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.

 

Nachdem sich Kreistagsabgeordneter Herr Prof. Dr. Olivier zunächst über die schlechte Qualität der Darstellungen des Power-Point-Vortrages beschwerte, erkundigte er sich dann nach der rollstuhlgerechten Nutzung des vorgestellten Neubaus. Herr Prof. Scheuring erläutere dazu anhand der Pläne, dass dies durch ebenerdige Eingänge, zwei Aufzügen und die entsprechend gestalteten Verbindungsbrücken im 1. EG sichergestellt werde. Die in der Aula geplanten Sitzstufen seien jedoch nicht durch Rollstuhlfahrer nutzbar.

 

Kreistagsabgeordneter Herr Thoben zeigte sich erstaunt über den dargestellten extremen finanziellen Spielraum von 14 bis 20 Millionen EUR und erkundigte sich außerdem danach, warum bei der bekannten Problematik ein Flachdach geplant sei. Herr Prof. Scheuring erläuterte, dass ein Flachdach mit Gefälle im Wettbewerbsverfahren ausgelobt worden war. Hinsichtlich der Kosten wies er darauf hin, dass die verschiedenen Kostenschätzungen nur auf unterschiedliche Ansätze zum Regionalfaktor und zur Preissteigerung beruhen, nicht aber auf die aus dem Raumprogramm basierenden Grundrisspläne.

 

Lt. Kreistagsabgeordneten Herrn Prof. Dr. Olivier sei fraglich, ob eine derart hohe Kostenspanne politisch vertretbar sei.

 

Kreisrat Herr Varnhorn erläuterte dazu, dass die Darstellung der unterschiedlichen Kostenschätzungen so gewollt sei, um den Einfluss der Faktoren wie Regionalfaktor und Preissteigerung bewusst zu machen. Zwar sei rückwirkend betrachtet der Baukostenindex (BKI) bisher tatsächlich nur um 3 % gestiegen, dies könne jedoch nicht für die nächsten 3 Jahre so angenommen werden. Nach Aussage von Kreisrat Herrn Varnhorn wäre es unseriös und politisch nicht zu verantworten, für die Kostenschätzung unter Berücksichtigung des Regionalfaktors eine Preissteigerung von 3 % für die nächsten Jahre anzunehmen.

 

Kreistagsabgeordneter Herr Prof. Dr. Olivier regte an, aufgrund der großen Spanne in den Kostenschätzungen ein Generalunternehmen zu beauftragen. Diese seien zwar grundsätzlich etwas teurer, es bestände aber ein geringeres Preisrisiko

 

Herr Prof. Scheuring führte dazu aus, dass das Preisrisiko aufgrund der erforderlichen EU-Ausschreibung bestehen bliebe, erst nach der Ausschreibung bestehe dann eine höhere Sicherheit.

 

Kreistagsabgeordneter Herr Bohnstengel unterstützt die Beauftragung eines Generalunternehmers nicht. Er erkundigte sich, ob die Räumlichkeiten des Neubaus für den dann folgenden Umbau des Bestandsgebäudes ausreichen werden. Dies verneinte Kreisrat Herr Varnhorn. Während der Umbauphase müssten die bereits vorhandenen Container weiter genutzt werden.

 

Kreistagsabgeordnete Frau Thomée erkundigte sich, ob zu den Planungen der Behindertenbeirat, die Lehrerschaft der Elisabethschule und die dort tätigen Hausmeister beteiligt wurden. Herr Prof. Scheuring erwiderte, dass sämtliche Projektgespräche jeweils über die kombox zur Verfügung gestellt wurden und in jeder Planungsphase neben dem Bauherrn auch die Elisabethschule einbezogen wurde. Er lobte dazu die gute Arbeit der Abteilungsleitung der Hochbauabteilung des Schul- und Kulturamtes, Frau Münchow. Kreisrat Herr Varnhorn ergänzte, dass während der weiteren Planungsphase ein Bauausschuss gebildet wird, in dem sowohl die Politik als auch die Schulleitung der Elisabethschule Friesoythe vertreten sein wird.

 

Auf Nachfrage von Kreistagsabgeordneter Frau Wichmann zur Einhaltung des Zeitplanes erwiderte Herr Prof. Scheuring, dass eine Bauzeit von 2 Jahren realistisch sei. Weiter führte er auf Nachfrage von Kreistagsabgeordneten Herrn Stratmann aus, dass die Ausstattungskosten in den Kostenschätzungen nicht enthalten seien. Der Vertreter der Arbeitgeberverbände, Herr Rigterink erkundigte sich, ob die Höhe der erforderlichen Ausstattungskosten schon bekannt sei. Dies verneinte Kreisverwaltungsoberrat Herr Deeken.

 

Zum Energiekonzept des Neubaus erläuterte Herr Prof. Scheuring auf Nachfrage der Vertreterin der Eltern der berufsbildenden Schulen, Frau Schulte, dass das Energiekonzept Teil der Wettbewerbsauslobung war. Vorgesehen sei eine Gasheizung, die über dem Mindeststandard liegen wird und deshalb den gesetzlichen Standard verbessern wird. Zusätzlich sei für die Eigenversorgung eine Photovoltaik- Anlage geplant, so dass die Betriebskosten reduziert werden. Auf Nachfrage des Vertreters der Eltern der allgemeinbildenden Schulen, Herr Romey ergänzte Herr Prof. Scheuring, dass die Kosten der Photovoltaik-Anlage in den Kostenaufstellungen nicht enthalten seien. 

 

Der Ausschussvorsitzende Herr Schute bedankte sich bei Herrn Prof. Scheuring für die Vorstellung der Planungen an der Elisabethschule und die Beantwortung der gestellten Fragen.