Beschluss: zur Kenntnis genommen

Der Ausschuss für Planung und Umwelt nahm die Ausführungen zur Kenntnis.

 


Kreisverwaltungsdirektor Meyer wies zu Beginn darauf hin, dass 2016 vom Kreistag die Durchführung des Nitratmonitorings für 5 Jahre beschlossen worden sei. Nach der Ausschreibung habe das Büro Rubach und Partner den Zuschlag erhalten. Zielsetzung des Monitorings sei es, bei gleichmäßiger Verteilung von Grundwassermessstellen im Kreisgebiet Verbesserungen und auch Verschlechterungen beim oberflächennahen Grundwasser zu erkennen. Die Federführung liege bei der unteren Wasserbehörde. Bisher habe es vier Beprobungen gegeben. Nunmehr sei der 2. Jahresbericht erstellt worden, der von Herrn Judith vom Büro Rubach und Partner vorgestellt werde.

Herr Judith erläuterte den Anwesenden, dass im Rahmen des Monitorings das oberflächennahe Grundwasser auf Nährstoffparameter, insbesondere auf Nitrat und Ammonium untersucht werde, um die Belastung mit Nitrat differenzierter darstellen und Änderungen zeitnah erkennen zu können. Auswahlkriterium sei eine möglichst flächenhafte Verteilung mit mindestens einer Messstelle in jeder Gemeinde, wobei die Messstellen grundsätzlich nicht mehr als 25 m unter der Geländeoberkante liegen und sich im unbebauten Außenbereich mit landwirtschaftlichen Nutzflächen im Zustrom befinden sollten. Es gebe derzeit ein Raster mit 54 geeigneten Messstellen. Für das Monitoring 2017/18 seien 3 Meßstellen weggefallen: bei einer Stelle fehle die Betretungserlaubnis, 2 Stellen seien nicht beprobbar gewesen. Eine Beprobung habe im Oktober 2017 und im April 2018 stattgefunden. Insbesondere stünden die Stickstoffparameter und die Nährstoffparameter sowie die Ionenbilanz im Fokus der Untersuchung. Bei 65 % der Messstellen lägen Ackerflächen im direkten Anstrom. 29 Meßstellen lägen in der Geest, 25 Meßstellen in der Niederung.

Herr Judith erläuterte, dass als Grundlage der gesetzliche Grenzwert von 50 mg/l Nitrat und 0,5 mg/l Ammonium angesetzt worden seien. Nach den Regionalberichten zur Grundwassersituation für das Hase - Einzugsgebiet und das Einzugsgebiet von Leda und Jümme habe man in Abstimmung mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) eine Klasseneinteilung für Nitrat und Ammonium vorgenommen. Dabei habe man in Anlehnung an die Veröffentlichungen des NLWKN auch eine Sonderklasse für den Landkreis Cloppenburg gebildet, um besonders hohe Werte darstellen zu können. 74% der erhöhten Nitratwerte seien in Brunnen mit einer Eintauchtiefe von 10-15 m gefunden worden.

Insgesamt sei festzustellen, dass 33% der untersuchten Messstellen eine Nitratkonzentration von über 50 mg/l auswiesen. Im Vorjahreszeitraum lag dies bei 35%. Im nördlichen Kreisgebiet in den Niederungsgebieten seien überwiegend geringere Nitratgehalte als im Südkreis in der Geest festgestellt worden. Dafür sei dort die Ammoniumkonzentration vielfach deutlich höher. Abschließend wies Herr Judith daraufhin, dass die nächste Beprobung im Oktober 2018 stattfinden werde. Evtl. werde man das Messstellennetz um einzelne neue Messstellen ergänzen oder nicht beprobbare Messstellen ersetzen.

Auf Rückfrage des Abgeordneten Bohnstengel, ob damit zu rechnen sei, dass das belastete Grundwasser nach unten absinke, erklärte er, dass zwar eine gewisse Belastung abgebaut werde, aber ein Teil auch in tiefere Schichten wandern werde.

Kreisverwaltungsdirektor Meyer dankte für den Vortrag und stellte ihn zur Diskussion. Er wies darauf hin, dass das Monitoring ausschließlich das oberflächennahe Grundwasser betreffe. Das Düngerecht sei nun verschärft worden und die Kreisverwaltung hoffe, dass die sich dadurch ergebenden Verbesserungen in der Laufzeit des Monitorings noch abzulesen seien.

Kreistagsabgeordneter Wesselmann wies darauf hin, dass das erneute Monitoring die erschreckenden Ergebnisse des letzten Jahres bestätigten. Er bat die Kreisverwaltung darzustellen, welche Maßnahmen daraufhin veranlasst würden.

Kreisverwaltungsdirektor Meyer erklärte, die vorliegenden Berichte würden sowohl mit dem NLWKN als auch mit der Landwirtschaftskammer erörtert. Insbesondere die Kammer als Düngebehörde solle ihre Beratung und Kontrolle anhand der mit dem Monitoring gelieferten Daten verstärken. Eine Aufklärung der Ursachen der hohen Werte halte er allerdings kaum für möglich, da der Suchraum nur schwer abzugrenzen sei und der Zustrom zu den Messstellen sich ändere. Ohne aufwendige hydrogeologische Untersuchungen  seien Verursacher hoher Belastungen nicht feststellbar.

Kreistagsabgeordneter Götting erklärte, er sehe es positiv, dass sich das Ergebnis nicht wesentlich verschlechtert habe. Seit 2018 gelte die neue Düngeverordnung mit erheblichen Verschärfungen. Verbesserungen im Grundwasser werde es nur langsam geben. Er gehe nicht davon aus, dass in dem 5-Jahreszeitraum wesentliche Änderungen eintreten würden. Es sei bedauerlich, dass man die Verursacher anhand dieser Daten nicht feststellen könne.

Kreistagsabgeordneter Wesselmann regte an, den Untersuchungsumfang evtl. zu erhöhen.

Der Vorsitzende des Ausschusses, Kreistagsabgeordneter Middendorf, wies darauf hin, das die Landwirtschaftskammer gerade ihre Beratung mit der Erklärung der Stoffstrombilanzen intensiviere. Die Landwirtschaft müsse zukünftig erheblich mehr dokumentieren. Er gehe davon aus, dass der Nachweis von Überdüngungen dann möglich werde.

Kreistagsabgeordneter Kolde bat darum, den Bericht zukünftig vor der Sitzung zu übersenden.

Die vorgestellte Präsentation und der vollständige Bericht sind dem Protokoll als Anlage beigefügt.