Beschluss: zur Kenntnis genommen

Hierzu stellte Herr Gerhard Niemann von der EWE Vertriebs GmbH den Energiebericht vor. Der Bericht beinhalte die energetische Überprüfung von 25 Gebäuden des Landkreises Cloppenburg und sei als Bindeglied zum Energiemanagement zu verstehen. Der Bericht analysiere die Energieverbräuche der kreiseigenen Gebäude in den vergangenen 6 Jahren, bewerte die Energieeffizienz der Gebäude, vergleiche sie mit anderen Gebäuden, ermittle Energieeinsparpotentiale und erstelle ein Ranking der Gebäuden, die weitergehend untersucht werden sollten.

Betrachtet worden seien die Faktoren Strom, Wärme und Wasser.

Insgesamt sei eine leichte Reduzierung des Stromverbrauchs und eine Verringerung der Stromkosten festzustellen. Im Bereich der Heizenergie sei dagegen der Verbrauch leicht angestiegen. Der Erdgasverbrauch belaufe sich auf 79% des Gesamtenergieverbrauchs mit 9,9 Mio. kWh. Der Stromverbrauch betrage 17% des gesamten Verbrauchs und liege bei 2,2 Mio. kWh. Ca. 75% der Heizenergie werde dabei in Schulen verbraucht.

Er erklärte, der Energiebericht enthalte zudem eine Nutzwertanalyse der Gebäude, bei der die Werte der einzelnen Gebäude mit den Vergleichskennwerten des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung mit Durchschnittsgebäuden mit etwa der selben Nutzung verglichen worden seien. Herr Niemann gab auf Rückfrage zu bedenken, dass ein Vergleich über die Vergleichskennwerte nicht absolut möglich sei, sondern nur eine Annäherung erlaube, da die Intensität der Nutzung der Gebäude oder auch das Baujahr oder bei Schulen die Schülerzahlen nicht erfasst würden. Insgesamt sei aber festzuhalten, dass bei den Gebäuden 30 % der Kennwerte oberhalb des bundesweiten Vergleichs liegen würden, 70% lägen unterhalb.

In einer weitergehenden Untersuchung sei dann für die Gebäude eine Potentialabschätzung durchgeführt worden auf der Basis der Vergleichskennwerte. Insgesamt sehe die EWE im Bereich der Wärme ein Einsparpotential von 23.000 €/Jahr, beim Strom von 18.000 €/Jahr und beim Wasser von 2.500 €/Jahr.

 

Kreistagsabgeordneter Wesselmann erkundigte sich, warum man den Vergleichskennwert auf Bundesebene anstrebe und nicht bessere Energiewerte.

 

Hierauf entgegneter Herr Niemann, dass dies lediglich eine Arbeitsgröße sei. Es sei immer sinnvoll, noch bessere Werte anzustreben, da die Vergleichskennwerte des Bundes keinen besonderen hohen energetischen Standard wiederspiegeln.

 

Abschließend erklärte er, weitergehende Empfehlung an den Landkreis sei, zunächst eine Begehung der Liegenschaften mit einem Energieberater durchzuführen, um evtl. offensichtliche Mängel und Auffälligkeiten z. B. im Nutzerverhalten zu beheben. Darüber hinaus sei eine energetische Schulung der Hausmeister sinnvoll.

 

Kreistagsabgeordneter Arkenau verwies auf den hohen Verbrauch des Turmes.

 

Hierzu erläuterte Landrat Johann Wimberg, dass dieses Gebäude mit dem Baujahr 1965 deutlich älter als das übrige Kreishaus sei und in vielerlei Hinsicht dort Sanierungsbedarf bestehe. Hier bestünden Überlegungen, wegen der Unterbringung der Verwaltung eine umfassende Sanierung oder sogar einen Neubau an dieser Stelle zu realisieren. Damit würden sich die zuständigen Gremien des Kreistages noch zu befassen haben. Er schlug vor, zunächst die Gebäude mit den höchsten Überschreitungen zu betrachten und zu analysieren.

 

Hierzu erläuterte Herr Dipl. Ing. Sandker, Energieberater im Schulamt des Landkreises, dass der hohe Wasserverbrauch in der Kreismusikschule im Rahmen der Untersuchung aufgefallen sei. Grund könnten hierfür die deutlich gestiegenen Schülerzahlen seit Neubesetzung der Leiterstelle sein. Dies werde man untersuchen. Er verwies darauf, dass der Energiebericht Ist-Zahlen enthalte. Was weiter geschehen solle, könne Thema eines Klimakonzeptes sein. Zum Gebäude der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) wies er darauf hin, dass dort gerade saniert werde.

 

Kreisrat Varnhorn erläuterte, dass z. B. Ursache eines Anstiegs auch eine höhere Ausnutzung durch die Beschulung der Flüchtlinge im Landkreis bei einigen Gebäuden sein könne.

 

Kreistagsabgeordneter Ahrens gab zu bedenken, dass bei möglichen Maßnahmen auch einbezogen werden solle, welches Einsparungspotential sich letztendlich ergebe.

 

Die Präsentation von Herrn Niemann ist dem Protokoll beigefügt.

 

Der Ausschuss für Planung und Umwelt nahm die Ausführungen zur Kenntnis.