Der Schulausschuss beschloss einstimmig, dem Kreisausschuss zu empfehlen, dem Antrag der Berufsbildenden Schulen Technik Cloppenburg auf Einrichtung des dualen Ausbildungsberufs Chemielaborant/Chemielaborantin zum Schuljahr 2016/2017 zuzustimmen.
Kreisoberamtsrat Deeken trug den Sachverhalt entsprechend der Vorlage V-SCHUL/15/076 vor.
Der Leiter der Berufsbildenden Schulen Technik Cloppenburg, Herr Ameskamp, führte sodann aus, dass Ausgangspunkt für den Antrag Gespräche mit dem Unternehmen Remmers aus Löningen gewesen seien. Das Unternehmen wünsche sich eine wohnortnahe Beschulung seiner Auszubildenden. Entsprechende Gespräche habe es auch mit weiteren Unternehmen gegeben. Der Beginn des Ausbildungsgangs zum Schuljahr 2016/2017 sei am Standort Cloppenburg möglich. Insoweit sei anzumerken, dass das Unternehmen Remmers die Nutzung seiner Labore für Ausbildungszwecke angeboten habe. Es werde eine gute und enge Zusammenarbeit mit den Unternehmen angestrebt. Ziel sei es, dass die Region bei den Ausbildungsmöglichkeiten breit aufgestellt sei.
Vor dem Hintergrund der Bemühungen, den BBS-Außenstellenstandort Löningen zu erhalten, erklärte Landrat Wimberg, dass die Kreisverwaltung noch ergebnis-offen prüfen werde, ob künftig auch eine Beschulung in Löningen möglich sei. Dies würde er sehr begrüßen, sei aber letztlich eine Frage der Gesamtorganisation.
Auf Nachfrage des Vorsitzenden erklärte Herr Ameskamp, dass die Nutzung der Labore des Unternehmens Remmers auch bei einer Beschulung am Standort Cloppenburg möglich sei. Solche Konstellationen gebe es bereits in anderen Bereichen.
Kreistagsabgeordneter Götting (CDU-Fraktion) erklärte, dass seine Fraktion den vorliegenden Antrag begrüße. Bezüglich der Standortfrage sei in der Zukunft eine einvernehmliche Lösung anzustreben.
Kreistagsabgeordnete Lüdders (GRÜNE) erklärte, dass, um eine volle Lehrerstelle zugewiesen zu bekommen, mindestens 14 Auszubildende beschult werden müssten und fragte nach der Zahl der zu erwartenden Auszubildenden. Herr Ameskamp erklärte, dass zunächst von 16 - 20 Auszubildenden aus den Kreisen Cloppenburg und Vechta, die gegenwärtig in Oldenburg beschult würden, ausgegangen werde.
Kreistagsabgeordneter Meyer (SPD-Fraktion) erklärte, dass er die Einrichtung des Ausbildungsgangs begrüße. Allerdings solle man sich aus Gründen der Standortsicherung bereits jetzt auf eine Beschulung in Löningen festlegen.
Kreistagsabgeordneter Loots (Gruppe UBF) erklärte dass er den Antrag überstütze. Es handele sich vorliegend um einen Beruf mit Zukunft.
Kreistagsabgeordnete Nüdling (SPD-Fraktion) erkundigte sich nach den räumlichen Kapazitäten des BBS-Außenstellenstandorts Löningen und fragte, ob im Falle einer Beschulung in Löningen Baumaßnahmen erforderlich würden.
Kreisoberamtsrat Deeken erklärte, dass am Standort Löningen ausreichend allgemeine Unterrichtsräume zur Verfügung stünden. Herr Ameskamp führte ergänzend aus, dass in Cloppenburg bereits ein Chemiefachraum existiere. Anzuschaffen seien letztlich lediglich Chemie-Produkte. In Löningen gebe es bislang keinen Chemiefachraum.
Dr. Hoffschroer (Vertreter der Arbeitgeberverbände) erklärte, dass er die Einrichtung des Ausbildungsgangs, da es sich um eine klassische duale Ausbildung handele, begrüße.
Frau Sachse (Lehrervertreterin der Berufsbildenden Schulen) erklärte, dass der Chemiefachraum am Standort Cloppenburg sehr gut ausgestattet sei. Dieser würde auch von den Schülerinnen und Schülern des beruflichen Gymnasiums genutzt.
Kreistagsabgeordneter Poppe (FDP) erklärte, dass einer abschließenden Entscheidung in der Standortfrage eine genaue Kosten- und Praktikabilitätsanalyse voraus gehen müsse.
Landrat Wimberg fasste die Wortbeiträge zusammen und stellte fest, dass ein Konsens bezüglich der Einrichtung des Ausbildungsgangs bestehe. Er betonte nochmals, dass die Standortfrage erst nach einem Abwägungsprozess entschieden werden könne. Dieses Thema würde zu gegebener Zeit erneut im Schulausschuss zu behandeln sein.
Sodann ließ der Vorsitzende über den Antrag abstimmen.