Der Kreistag beschloss mehrheitlich mit 11 Gegenstimmen, die Haushaltssatzung nebst Haushalts- und Stellenplan für das Haushaltsjahr 2015 und das Investitionsprogramm für die Haushaltsjahre 2015 bis 2018 zu erlassen.

 


Landrat Wimberg

 

stellte den Haushaltsentwurf 2015 anhand der als Anlage 1 beigefügten PowerPoint-Präsentation und der entsprechenden ebenfalls anliegenden Erläuterungen vor.

 

Er bedankte sich für die Mitarbeit am Haushaltsplan bei allen Kreistagsmitgliedern, bei allen Mitarbeitern der Verwaltung, insbesondere bei Herrn Kreisoberamtsrat Neubert.

 

 

 

Kreistagsabgeordneter Schröer – Stellungnahme CDU-Fraktion:

 

„Die Beratungen zum HH 2015, dem ersten HH in der Amtszeit von Landrat Johann Wimberg, sind abgeschlossen, und das Zahlenwerk liegt dem Kreistag zur Beschlussfassung vor.

Für die Vorbereitung und Begleitung bei der intensiven Beratung des umfangreichen Zahlenwerkes durch die MA der Verwaltung, hier insbesondere Herrn Neubert und dem Team der Kämmerei, möchten wir uns wieder herzlich bedanken.

 

Der Landrat hat uns das Zahlenwerk des HH 2015 umfassend vorgestellt und ist dabei auf die wesentlichen Ansätze und Produkte eingegangen. Auch in den Beratungen der zuständigen Fachausschüsse hatten wir wieder ausreichend Möglichkeiten, zu den einzelnen Positionen nachzufragen bzw. weitere Vorschläge / Anträge einzubringen.

 

Lassen sie mich noch einige Anmerkungen machen:

Der Ergebnishaushalt 2015 ist, das erste Mal wieder seit einigen Jahren, nicht ausgeglichen und auch die Finanzplanung weist für 2016 ein Defizit aus.

Das Defizit für 2015 beträgt, bei einem Gesamtvolumen von ca. 228 Mio. €, ca. 1,1 Mio. €. Verantwortlich dafür ist vor allem der starke Anstieg der Ausgaben im Bereich Soziales. Gegenüber 2014 steigt der Zuschussbedarf im Bereich Soziales bei einem Gesamtetat von 88 Mio. € von 21,0 auf 28,8 Mio. €. = 7,8 Mio. € = 37%.

Sorgen bereitet in diesem Bereich die Zunahme der Ausgaben für Asylbewerber. Der Anstieg musste mit über eine Mio. € eingeplant werden.

Der Landkreis, mit den Städten und Gemeinden, ist sehr engagiert, wenn es um die Unterbringung und Begleitung dieser Menschen geht, die aus vielen Krisen- und Kriegsgebieten in der ganzen Welt zu uns kommen.

 

Auch aus der Bevölkerung gibt es immer noch sehr starke Unterstützung und Hilfsbereitschaft. Besonders durch ehrenamtliches Engagement aus Kirche, von Vereinen, von Einzelpersonen wird Unterstützung, nicht nur bei der Vermittlung von Sprache gewährt. Darum an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die sich beruflich und oder ehrenamtlich für die Hilfesuchenden in verschiedenster Weise einsetzen.

 

Kein Verständnis haben wir für die Praxis des Landes, die eine Anpassung der Kostenerstattung von zurzeit 6.195 € je Asylbewerber auf einen realistischen Betrag, der weit über diesem Ansatz liegt, zu verweigern. Leider ist das Land auch nicht bereit, die Zahlung an die tatsächliche Zahl der zu uns kommenden Menschen anzupassen. Ende 2014 waren über 800 Asylbewerber in unserem Landkreis, bis September 2015 sind weitere 700 zu erwarten. Wir müssen aber realistisch betrachtet wohl davon ausgehen, dass über die jetzt prognostizierte Zahl hinaus, Menschen, die dringend unserer Hilfe bedürfen, zu uns kommen werden.

 

Die Abrechnung des Landes läuft zwei Jahre verzögert und geht von ca. 350 Menschen aus. Das finde ich, ist ein Skandal, dass neben dem großen Einsatz für die Betreuung und Unterbringung der Menschen, der Landkreis auch noch auf einem großen Teil der Kosten sitzen bleibt, bzw. die Erstattung über zwei Jahre verzögert erfolgt. Und dabei ist die Sonderzuwendung des Bundes bereits im HH mit ca. 800 T€ bei den Einnahmen berücksichtigt.

Hier sollten wir gemeinsam alles tun, um die Situation für die Kommunen, für unseren Landkreis zu verbessern. Damit einher geht die mangelnde Bereitschaft des Landes die Sprachförderung der Asylbewerber zu unterstützen.

Auch die Kinder der Asylbewerber sind, soweit sie das entsprechende Alter haben, schulpflichtig und müssen meistens ohne entsprechende Sprachkenntnisse am Unterricht teilnehmen.

 

Die Schulen, so unsere Rückmeldung, versuchen mit großem Einsatz der pädagogischen Mitarbeiter und der Lehrer dieses Problem zu lösen, stoßen mittlerweile aber an Grenzen. Die finanzielle Unterstützung des Landes bei der Sprachförderung in den Schulen ist angesichts der aktuellen Situation und der wachsenden Herausforderungen völlig unzureichend.

Die vom Land zusätzlich eingestellten Mittel reichen bei weiten nicht aus, um unsere Schulen eine angemessene Unterstützung für die Problembewältigung zu gewähren. Diese Aufgabe muss das Land dringend leisten und kann hierbei nicht auch noch auf die Kommunen hoffen. Dies gilt nicht nur für die Kinder, sondern natürlich auch für die Erwachsenen.

 

Sprache ist der Schlüssel für das Gelingen von Integration.

Unter anderem mit dieser Aussage, die sicherlich jeder von uns unterschreiben kann, haben wir unseren Antrag für die Bereitstellung von zusätzlich 100 T€ für die Sprachförderung für Erwachsene begründet. Und ich bin für die Unterstützung unseres Antrages aus allen Fraktionen dankbar. Aber auch hier gilt, dass die Kommunen Entlastung und auch finanzielle Unterstützung benötigen.

 

Um diese große Aufgabe der Integration der vielen berechtigten Asylbewerber leisten zu können und eine Akzeptanz bei der Bevölkerung, wie sie zur Zeit (noch) spürbar ist, zu bewahren, brauchen wir weiterhin ehrenamtliches Engagement von vielen Seiten, aber auch die notwendige Unterstützung bei der Unterbringung, bei der Begleitung, bei der Sprachförderung in der Schule aber auch bei den Erwachsenen. Wenn dies gelingt, ist mir nicht bange, dass wir auch diese Herausforderung im Landkreis gerecht werden.

 

Für Investitionen werden im Finanzhaushalt über 36 Mio. € ausgewiesen, die durch Überschüsse aus lfd. Verwaltungstätigkeit von 7,30 Mio. € , durch Zuwendungen von 13,8 Mio. € , durch Inanspruchnahme von Liquiditätsmittel von 9,1 Mio. € und letztlich durch eine eingeplante Nettokreditaufnahme von 5,8 Mio. € finanziert werden sollen. Unter Berücksichtigung der ordentlichen Tilgung von ca. 4,1 Mio. € ergibt sich eine Gesamtkreditaufnahme von 9,9 Mio. €.

 

Durch eine strikte und sparsame Haushaltsführung konnte die Verschuldung von Jan 2000 bis Dez. 2014 von ca. 87 Mio. € auf ca. 40 Mio. €, also mehr als halbiert werden. Ein hervorragendes Ergebnis und allein durch die sich daraus ergebenen Ersparnisse von Kreditzinsen

(2000 waren es 4,2 Mio. €, für 2015 sind 1,3 Mio. € eingeplant = -2,9 Mio. € jährlich; bei vorsichtiger Berechnung können wir von jährlich über 1,5 Mio. € eingesparter Zinsen ausgehen)

haben wir einen Spielraum, um auch weiterhin freiwillige Leistungen auf hohem Niveau auch finanziell unterstützen zu können.

 

Dabei möchte ich nochmals die zusätzlichen Leistungen des LK bei der Unterstützung der Kommunen im Bereich der Kinderbetreuung (hier die zusätzlichen Betriebskostenzuschüsse) und der Breitbandversorgung (hier die geplante Unterstützung des flächendeckenden Ausbaues mit 50% der Kosten) erwähnen.

 

Nur was dringend erforderlich, nicht was wünschenswert ist, darf in das Investitionsprogramm aufgenommen werden, damit wir die langfristige Leistungsfähigkeit des LK nicht gefährden. Sicher wird wieder der Ausbau der E 233 thematisiert. Wir haben im HH, auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen ein zusätzliches Produkt eingeführt und können, wir begrüßen das ausdrücklich, auch die Kostenentwicklung einfacher nachvollziehen.

 

Wir bleiben dabei, dass wir grundsätzlich hinter diesem Ausbau stehen, weil wir davon überzeugt sind, dass wir die Ertüchtigung dieser Straße durch den vierstreifigen Ausbau aus verschiedenen, oft vorgetragenen Gründen, benötigen.

 

Auch unsere interkommunalen Gewerbeparks, der C-Port und der ecopark, haben weiterhin unsere Unterstützung. Wir hoffen allerdings, dass dies auch für die beteiligten Kommunen gilt. Der Landkreis kann, auch auf Dauer, nur ein Partner sein.

 

Einstimmig haben wir im Kreistag am 23.10.2014 die Erstellung einer Demographiestrategie für den Landkreis Cloppenburg beschlossen. Wie von unserer Fraktion am 13.06.2013 beantragt und nach entsprechender Beratung im Verkehrsausschuss, hat der Kreisausschuss am 20.08.2013 einstimmig beschlossen, ein Konzept zur Optimierung des ÖPNV im Landkreis Cloppenburg erarbeiten zu lassen.

Wie uns die Zwischenberichte zeigen, sind wir auf einem guten aber noch längst nicht abgeschlossenen Weg, der auch, das Beispiel Buslinie ecopark zeigt es, noch mit vielen Baustellen gepflastert ist.

 

Die wirtschaftliche Lage unseres Landkreises hat sich in den letzten Jahren ständig verbessert. Davon profitieren alle Städte und Gemeinden, was sich besonders in der Verbesserung der finanziellen Ausstattung der Kommunen zeigt.

Und es ist doch ein gemeinsamer Erfolg und vor allem der Innovation der vielen mittelständischen, eigentümergeführten Betrieben und deren engagierten und motivierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu verdanken, wenn der Landkreis Cloppenburg im Landkreis Ranking von FOCUS-MONEY von Platz 138 (2013) auf Platz 99 (2014) von insgesamt 402 bewerteten LK steigt.

 

Aber auch andere Statistiken, Auswertungen und Rankings bescheinigen dem Oldenburger Münsterland, zu der sogenannten „Boom“ Region des Landes Niedersachsen zu gehören. Diese positive Entwicklung wollen und werden wir auch weiterhin unterstützen und werden, mit unseren Möglichkeit dazu beitragen, dass Unternehmen bei uns eine Entwicklungschance behalten und die notwendige Infrastruktur, dafür vorfinden. Dazu gehört auch die E233.

 

Die jüngst vorgestellten Ergebnisse der Markenbekanntheits- und Imagestudie für das Oldenburger Münsterland zeigen, dass der Beschluss im Kreistag am 29.08.2013 zur Beauftragung dieser Studie richtig und wichtig war und dass die Ergebnisse uns Potential für die positive Weiterentwicklung unseres Landkreises, unseres Images geben. Dabei sind sowohl sehr positive aber auch kritische Aussagen über unser Ansehen der Studie zu entnehmen.

Wir müssen dafür sorgen, dass wir das stärken was schon gut ist und daran arbeiten, dass wir das, was weniger positiv ist, durch geeignete Maßnahmen, ohne dabei die Probleme zu verkennen, in ein positives Licht rücken.

 

Erlauben sie mir zu Schluss noch einige Ausführungen zur Kreisumlage.

Wir haben uns auch beim HH 2015 für die Beibehaltung von 44%-Punkten Kreisumlage entschieden und folgen damit dem Vorschlag des Landrates.

Die Einnahmen steigen nach Ausweisung im Einzelhaushalt Finanzen von 100,9 Mio. € 2014 auf 105,2 Mio. € 2015 an. Begründet ist dies wiederum mit der starken, weiter zunehmenden Finanzkraft der meisten Kommunen in unserem Landkreis und der erhöhten Zuweisung aus den Finanzausgleichsmitteln des Landes.

Aber auch die Ausgaben sind nicht unerheblich gestiegen.

Ich erinnere an meine Ausführungen zum Sozialetat.

Gleichzeitig kommen nicht unerhebliche und unabweisliche Ausgaben - auch im Investitionshaushalt - auf uns zu. Ich nenne nur die beabsichtigte und dringend erforderliche Grundsanierung des Krankenhauses in Clp, die mit über 30 Mio. € kalkuliert wird. Die Umsetzung soll ab 2016 erfolgen. Als Kreis werden wir hierfür ca. 6 Mio. € einplanen müssen.

Daher gilt für uns auch weiterhin die Aussage, dass sich die Höhe der KU an der Entwicklung der Finanzkraft des LK, den Anforderungen der Kommunen an den Landkreis, auch im Bereich der freiwilligen Leistungen und der zu leistenden Pflichtaufgaben orientieren muss.

Mit 44%-Punkten liegen wir im Vergleich der 38 LK weiterhin auf Platz 35. Der Durchschnitt der KU liegt weiterhin bei 49,6%.

 

Wir wollen aber den Anliegen der Städte und Gemeinden nachkommend, einen entsprechenden Ausgleich schaffen und haben daher den Antrag auf eine außerplanmäßige Zuwendung an die Städte und Gemeinden nach dem Modell des Landkreises Vechta gestellt. Eine Absenkung der Kreisumlage um einen Punkt halten wir, insbesondere bei einem Haushalt mit einem negativen Ergebnis und besonders in diesem Jahr, mit vielen Unwägbarkeiten im Haushaltsvollzug, für unsolide, für unnötig und daher für verantwortungslos.

Unser Antrag / Vorgehen gibt beiden Seiten höchstmögliche Verlässlichkeit und vor allem Planungssicherheit.

 

Wir, die CDU – Fraktion, werden der vorliegenden Haushaltssatzung mit Haushaltsplan und Stellenplan nebst allen Anlagen für das HH-Jahr 2015 zustimmen und ich beantrage über die Beschlussvorschläge des Kreisausschusses vom 27.01.2015 zum Haushalt 2015 abstimmen zu lassen.“

 

 

 

Kreistagsabgeordneter Johann Meyer – Stellungnahme SPD-Fraktion:

 

„Auch ich möchte mich vorab bei der Verwaltung für die geleistete Arbeit an diesem Haushaltsentwurf bedanken. Mein besonderer Dank gilt Herrn Neubert, Herrn Frische und dem Landrat für die detaillierten Informationen in der Fraktionsberatung.

 

Der Haushalt ist vorhin vom Landrat ausführlich dargestellt worden. Deshalb möchte ich mich bei meinen Ausführungen auf wenige Aspekte beschränken.

 

Uns geht es finanziell gut. Die Summe der ordentlichen Erträge steigt auf ein Rekordniveau von 226 Mio. €. Zudem konnte der Landkreis in den letzten Jahren seinen Schuldenstand von 78 Mio. € in 2006 auf 40 Mio. € in 2014 reduzieren. Dies ist auch gut so!

 

Der Hauptgrund dafür ist die positive wirtschaftliche Entwicklung und die dadurch steigenden Steuereinnahmen, die zu einem größeren FAG-Topf führen. Auch die außerordentlich gute Entwicklung der Städte und Gemeinden bei den Steuereinnahmen spült über die Kreisumlage erheblich mehr Mittel in die Kasse.

 

Trotzdem gelingt es anscheinend nicht, im Ergebnishaushalt Überschüsse zu erwirtschaften.

Zudem müssen wir laut Plan in diesem Jahr mit einer Nettoneuverschuldung von über 5 Mio. € rechnen.

 

Für die SPD-Fraktion stellt sich aber zunehmend die Frage, welche Halbwertzeit solche Zahlen haben.

 

Dazu ein Blick in die Haushalte der letzten fünf Jahre. Schaut man sich die veranschlagte Nettoneuverschuldung, so lag sie im Schnitt über 5 Mio. € im Jahr. Diese Annahmen dienten auch immer als Begründung dafür, dass die Kreisumlage nicht gesenkt werden könne. Summiert man die prognostizierten Nettokreditaufnahmen so kommt man auf über 30 Mio. Wäre das so eingetreten, hätten wir heute einen Schuldenstand von annähernd 100 Mio. €. Unser derzeitiger Schuldenstand beträgt aber laut Plan nur 40 Mio. €. So weit zur Prognosesicherheit der Zahlen. Warum sage ich das?

Sie werden sich erinnern, dass ich in den Haushaltsreden der vergangenen Jahre diese Problematik schon häufig angeschnitten habe. Ich habe schon einmal eine Kiste Bier darauf verwettet, dass das Ergebnis erheblich besser sein wird als die Prognose.

Die SPD-Fraktion ist sich sicher, dies wird auch beim Haushalt 2015 so sein, zumal dort Ausgaben veranschlagt sind, die noch nicht einmal beschlossen sind (siehe Lebensmitteltechnikum oder EWE-Breitbandausbau) und wohl auch nicht kassenwirksam werden.

 

Besserstellungen für die nächsten Jahre werden sich auch dadurch ergeben, dass die Millionen, die jetzt zusätzlich für den Sozialhilfebereich eingeplant sind, aufgrund rückwirkender Berechnungsverfahren in den nächsten Jahren vom Land erstattet werden.

Ähnliches gilt ja auch für die vielen Millionen, die wir für den Ausbau der E 233 ausgelegt haben. Kommt es zum Ausbau, wovon ja alle ausgehen, werden diese Auslagen erstattet.

Es gibt also Luft in diesem und wohl auch in den nächsten Haushalten.

Diese Luft sollten wir nutzen, um eine langjährige Forderung des Städte- und Gemeindebundes zu erfüllen, nämlich die Kreisumlage um einen Punkt zu senken.

Dies wäre ein konsequenter Schritt, der für die Gemeinden Verlässlichkeit und Planungssicherheit bringt. Die Gemeinden, Herr Landrat, waren es schließlich, die sich über die Kreisumlage maßgeblich an der Entschuldung des Landkreises beteiligt haben.

Die durch die Senkung entstehenden  Wenigereinnahmen von ca. 1,5 Mio. € sind unseres Erachtens sehr gut verkraftbar.

 

Lassen Sie mich an dieser Stelle noch eine kurze Bemerkung zum Städte- und Gemeindebund machen. In den vergangenen Jahren haben wir als Kreistagsmitglieder immer ein Schreiben des Städte- und Gemeindebundes mit ihren Forderungen nach Senkung der Kreisumlage erhalten.

Diesmal hört man hinter vorgehaltener Hand, man habe zwar zwei Punkte Kreisumlagensenkung gefordert, habe dann aber mit dem Landrat Stillschweigen vereinbart.

Dieser Stil ist neu. (Protokollzusatz: Landrat Wimberg stellte klar, dass es keinen Streit um die Kreisumlage gegeben habe. Es wurde in allen Fraktionen von der gewünschten Senkung der Kreisumlage berichtet und es habe einen konstruktiven Dialog mit den Städten und Gemeinden gegeben, was sicherlich auch im Sinne des Kreistages sein müsste.)

 

Übrigens der Antrag der CDU-Fraktion über den wir anschließend beraten werden, einmalig für 2014 unter engen Voraussetzungen eine Art Gewinnausschüttung  von bis zu 1,5 Mio. € vorzunehmen, bringt im Moment wenig, da sie erst nach Prüfung des Jahresergebnisses voraussichtlich erst 2016 erfolgt und die Höhe für die Gemeinden nicht vorhersehbar ist.

Dieses Verfahren wäre dann sinnvoll, wenn man zusätzlich für 2014 einen Bonus ausschütten möchte, da ja eine nachträgliche Senkung der Kreisumlage für 2014 nicht möglich ist.

Wir beantragen jedenfalls, die Kreisumlage für 2015 um einen Punkt zu senken und stellen dies hiermit zur Abstimmung.

 

Lassen Sie mich auf einige Investitionsfelder eingehen.

Wir haben in den vergangenen Jahren viel in den schulischen Bereich investiert. Das war richtig und wichtig, weil es sich dabei um Investitionen in die Zukunft handelt. Die letzten größeren Neubaumaßnahmen, die wir im letzten Jahr begonnen haben, ist die Sanierung und Erweiterung der BBS Technik am Scheefenkamp in Friesoythe und andere bauliche Maßnahmen. Hinzu kommen künftig sicher noch größere investive Maßnahmen im Rahmen der Inklusion.

Für uns ist es zu begrüßen, wenn neue zusätzliche wohnortnahe Bildungsangebote gemacht werden. Dies gilt sowohl für den berufsbildenden Bereich (hier insbesondere die Einrichtung eines beruflichen Gymnasiums Technik in Friesoythe und zusätzlicher Fachklassen in Cloppenburg und Friesoythe), das gilt auch für den Förderschulbereich (hier die Erweiterung des Schwerpunkts geistige Entwicklung auf den Sek. I Bereich an der Elisabethschule), das gilt aber auch nach wie vor für ein gymnasiales Angebot in Barßel.

 

Ein zweiter Bereich, in denen wir in den vergangenen Jahren Fortschritte gemacht haben, ist der Bereich der Kinderbetreuung. Die Förderprogramme zum Bau und zum Betrieb von Kinderkrippen zeigen Wirkung. Auch in unserem ländlich strukturierten Raum steigt die Nachfrage nach Betreuungsangeboten. Deshalb ist es wichtig, dass wir auch im Bereich der Hortplätze, der Ferienbetreuung und der Nachmittagsbetreuung nachlegen. Wir haben zwar die ersten Beschlüsse in dieser Richtung gefasst durch die Beschlüsse zur Finanzierung von Krippenplätzen und der Bezuschussung der Drittkraft in den Gruppen. Die Bezuschussung der Drittkraft wird dankenswerterweise mittlerweile vom Land übernommen, was zu einer dauerhaften Entlastung des Kreishaushaltes führt.

Dennoch werden wir weitere Ganztagsbetreuungsangebote auch für ältere Kinder sowie Ferienbetreuungen anbieten müssen, um Eltern – insbesondere auch Alleinerziehenden- schneller die Möglichkeit zu geben, sich wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Unsere Arbeit für Kinder darf sich aber nicht auf die „normale“ Betreuungsaufgabe beschränken. Die Erfahrung zeigt, dass auch bei uns in den Familien immer mehr Probleme auftreten. Wir werden uns in diesem Bereich in Zukunft noch mehr engagieren müssen. Wenn es uns nicht gelingt durch frühzeitige Hilfen eine Trendwende herbeizuführen, werden uns später die negativen Auswirkungen überrollen. Wir werden mehr investieren müssen in Prävention, insbesondere in die Integration von Bürgern mit ausländischen Wurzeln.

 

Die derzeitige Flüchtlingswelle und der Zuzug von Werksvertragsarbeitern mit ihren Familien stellt an unsere Gesellschaft eine hohe Herausforderung. Dies ist wohl mittlerweile von den meisten erkannt worden. So stellt das Land mittlerweile Mittel für 240 Sprachlernklassen zur Verfügung, was als ein Anfang betrachtet werden muss.

 

Für die Sprachförderung von Erwachsenen ist der Bund zuständig, der derzeit diese Aufgabe nur ungenügend angeht. Da dies aber zwingend notwendig ist, begrüßen wir den Antrag der CDU-Fraktion, Sprachlernkurse zunächst auf Kosten des Landkreises anzubieten.

 

Lassen Sie mich im nächsten Punkt auf die Kontrollfunktion der Verwaltung des Landkreises eingehen.

Wir wissen, dass unsere Verwaltung gute Arbeit leistet. Wir hätten aber schon den Wunsch, dass der Überwachungsdruck durch intensivere und vor allem unangekündigte Kontrollen erhöht wird, um den wenigen schwarzen Schafen frühzeitig das Handwerk zu legen. Die gilt sowohl für die Unterbringung von Werksvertragsarbeitern, für die Tierhaltung, für den Grundwasserschutz, als auch für den Antibiotikamissbrauch. Wir glauben, dass dies auch im Sinne der übergroßen Mehrheit der ordentlich arbeitenden Landwirte ist. Gegebenenfalls müssen wir hierfür zusätzliches Personal zur Verfügung stellen.

Denn negative bundesweite Veröffentlichung in diesen Bereichen, wie in den letzten Monaten fügen dem Image der Region so hohen Schaden zu, den auch millionenschwere Werbekampagnen nicht wettmachen können.

 

Lassen Sie mich noch ein paar Worte zum Straßenbau sagen.

Die Planfeststellung zum vierstreifigen Ausbau der E233 läuft. Vom Grundsatz her war für die SPD-Fraktion immer klar, dass ein Ausbau dieses Nadelöhrs erfolgen muss. Dies entspricht sowohl den Interessen der Nutzer der Straße, der heimischen Wirtschaft, aber durch Trassenumlegung und Lärmschutz den Interessen der Anlieger. Dabei hätten wir einen  dreistreifigen Ausbau favorisiert, der sich aber nicht umsetzen ließ.

 

Bauchschmerzen hat uns immer die Übernahme der Planungskosten und der Grunderwerbskosten durch  den Landkreis bereitet. Wir haben uns dennoch dafür entschieden, da wir nach wie vor davon ausgehen können, dass diese Kosten, die mittlerweile mehrere Millionen umfassen, bei einer Verwirklichung des Bauvorhabens, so zumindest die Auskunft der Verwaltung, erstattet werden. Wir hoffen nur, dass trotz leerer Kassen beim Bund der Ausbau in Angriff genommen wird und zwar in dem durch die Planfeststellung vorgegebenen engen Zeitrahmen.

Sollte das nicht klappen, hätten wir erhebliche Mittel versenkt.

Wir sind zudem froh darüber, dass wir im Haushalt 2015 wieder viel Geld für den Straßenbau vorgesehen haben. Dies gilt sowohl für die Straßensanierung als auch für das eben beschlossene Straßenverbreiterungskonzept. Dies ist wichtig, um unsere Infrastruktur zu verbessern und unsere Straßen in einem vernünftigen Zustand zu halten. Denn nichts ist teurer als die Schäden, die durch nicht erbrachte Unterhaltung entstehen, zu beheben.

 

Auch die im letzten Verkehrsausschuss auf unsren Antrag hin beschlossene Anschaffung einer weiteren mobilen Geschwindigkeitsmessanlage halten wir für sinnvoll, da im Landkreis die Unfallhäufigkeit durch überhöhte Geschwindigkeit sehr hoch ist. Die ca. 1 Mio. Einnahmen werden dabei ja nicht zum Stopfen von Haushaltslöchern verwendet, sondern für Präventionsarbeit und die Radwegesanierung.

 

Unser Landkreis erreicht Top-Positionen, was Wirtschaftskraft und wirtschaftliche Entwicklung angeht. Die Kehrseite der Medaille ist, dass der wirtschaftliche Aufschwung unten nicht ankommt. Beim Lohnniveau, beim Rentenniveau und  bei der Frauenbeschäftigungsquote liegt der Landkreis auf Abstiegsplätzen. Es besteht hier massiver Aufholbedarf.

 

Die stark steigenden Kosten im Sozialhilfebereich sind ein Indiz dafür, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht. Verlierer sind die Geringqualifizierten, deren möglichen Arbeitsstellen von Werksvertragsarbeitern besetzt werden.

 

Ein weiteres sich verschärfendes Problem hier ist sicherlich auch, dass kostengünstiger Wohnraum im Landkreis Cloppenburg knapp wird. Vor dem Hintergrund weiter steigender Zahlen von Werksvertragsarbeitern und einer stark steigenden Zahl von Asylbewerbern und Flüchtlingen, die von den Gemeinden untergebracht werden müssen, müssen Lösungsansätze gefunden werden. Wir denken, dass der Landkreis über seine Wohnungsbaugesellschaft Möglichkeiten entwickeln sollte, Sozialwohnungen zu schaffen. Vielleicht sollten vom Landkreis angekaufte Gebäude daraufhin überprüft werden, ob sie sich – und sei es auch nur vorübergehend - als Wohnungen eignen, bevor sie zum Verkauf angeboten werden bzw. lange leer stehen. Dies könnte zu einer Entlastung des Wohnungsmarktes führen.

 

Lassen Sie mich zum Schluss noch zu den Zweckverbänden kommen.

Die Industriegebieten ecopark und c-port laufen bisher nicht in dem Maße, wie wir es uns das alle erhofft hatten. Das hat schon dazu geführt, dass Barßel und Bösel aus dem Zweckverband ausgeschieden sind. Wir müssen hier mehr tun. Zu überlegen ist, ob das Management der beiden Industriegebiete nicht in einer Hand zusammengeführt werden sollte, um die Effektivität der Vermarktung zu steigern und auch um laufende Kosten für den Kreis und die Gemeinden zu reduzieren.

 

Als letztes erlauben Sie mir einen Satz zur Imagebefragung – OM.

Das Bild in der Öffentlichkeit wird schon seit Jahren geprägt vom Negativimage der Massentierhaltung. Um ein anderes besseres Bild zu erzeugen, wird es nicht ausreichen, mit einem neuen Logo und mit einem überarbeiteten Leitbild an den Start zu gehen. Da werden grundsätzlichere Entscheidungen gefordert sein, zumal wir in vielen Ortschaften schon jetzt eine Situation haben, dass wir aufgrund der hohen landwirtschaftlichen Vorbelastungen keine neuen Wohn- oder Gewerbegebiete mehr ausweisen können.

 

Zurück zum Haushalt 2015.

Sollte die von uns beantragte Senkung der Kreisumlage nicht beschlossen werden, sehen wir uns als SPD-Fraktion gezwungen, den Haushalt abzulehnen.“

 

 

 

Kreistagsabgeordneter Loots – Stellungnahme UBF:

 

„Wir beschließen heute über den Kreishaushalt 2015, der die vorausgegangenen Jahre in seinem Volumen noch übertrifft.

 

Aber lassen Sie mich zuerst einen Dank aussprechen an unseren neuen Landrat Johann Wimberg, sowie Herrn Neubert und allen Beteiligten, die an diesem Zahlenwerk mitgearbeitet haben.

 

2013 waren es noch 211 Mio., 2014 schon 221 Mio. und jetzt, 2015, 228 Mio.

 

Ja diese Zahlen und Summen haben wir schon ein paar Mal gehört, aber die U B F möchte sie auch noch mal auf den Tisch bringen.

Diese Zahlen geben keinen Grund zum Jubeln, aber auch keinen Grund zum Trauern oder zu großer Besorgnis. Eben durchwachsen.

 

Sie setzen sich aus vielen Positionen zusammen die meine Vorredner schon genannt haben. Aus diesem Grunde erspare ich Ihnen diese nochmal zu wiederholen und Sie damit zu langweilen.

 

Sicherlich kommen hier und da kritische Bemerkungen auf, wo man sagen kann und wo wir uns zu Recht anhören müssen, was soll denn so was? Ging das nicht anders?

 

Aber so ein hohes Volumen wie es dort jedes Jahr umgesetzt wird, ob jetzt Plus oder Minus, richtig zu bearbeiten und zu verteilen, bedarf viel Arbeit und ist schon fast eine Kunst für sich.

 

Da werden Millionen oftmals zweistellig, an soziale Einrichtungen, Verbänden, Schulen und im Straßenbau investiert. Die Aufzählungen könnte ich beliebig fortsetzen, aber wir haben sie schon alle gehört und es werde müßig sie alle zu wiederholen.

 

Wichtig für diesen Haushalt ist, wir investieren und tilgen. Und daran müssen alle beteiligt werden.

 

Eine kritische Anmerkung möchte ich noch einbringen, hier geht es um die Kreisumlage die schon seit Jahren konstant bei 44 Punkten ist. Es ist in diesem Haushalt möglich, vor allem nach den neuesten Mitteilungen, diese zu senken.

 

Nein, im Gegenteil die Mehrheitsfraktion will die Kreisumlage bei 44 Punkten belassen und den Städten und Gemeinden erst in ein, zwei Jahren mit einer kleinen Ausschüttung etwas zurück zahlen. Doch das darf nicht sein, denn dieses Geld wird jetzt gebraucht, denn es sind nicht alle auf Rosen gebettet.

 

Und das der Schuldenstand sich wieder um einiges erhöht liegt an den hohen Investitionen und Mehrausgaben in vielen Bereichen, wie Bildung, Gesundheit, lnfrastruktur, sozialen Leistungen und Klimaschutzbedingungen wo wir Verantwortung übernehmen müssen.

 

Und dennoch kann man sagen, wer den Schuldenstand zwischenzeitlich von 86 Mio. auf 40 Mio. herunterbringt kann sich sehen lassen, auch wenn er sich jetzt wieder erhöht.

 

Wie macht man so etwas? Hier bedarf es weitsichtig und umsichtig zusammen zu arbeiten.

 

Und es kann sich niemand hinstellen und sagen das war die Leistung Einzelner. Nein, es ist der Verdienst des gesamten Landkreises und dafür sei allen Dank.

 

Natürlich stimmen wir nicht in allem überein, aber dennoch

 

stimmt die U B F den Haushaltsplan und der Haushaltssatzung zu.

 

Wir hoffen für das Jahr 2015 mit allen auf eine gute Zusammenarbeit.“

 

 

 

Kreistagsabgeordneter Poppe – Stellungnahme FDP:

 

„Der Haushalt 2015, der Erste für unseren neuen Landrat Johann Wimberg, liegt uns zur Beschlussfassung vor.

 

Die FDP-Fraktion, Uwe Behrens und ich, bedanken sich bei der Verwaltung des Landkreises für die Unterstützung im Jahr 2014. Alle Anfragen wurden weitestgehend ausführlich, schnell und kompetent beantwortet. Die Verwaltung des Landkreises als Dienstleister. So muss es sein.

Speziell bedanken möchten wir uns noch beim Team der Kämmerei, allen voran Herrn Neubert, der u.a. mal eben einen 2-seitigen Fragenkatalog in kürzester Zeit beantwortet hat und auch in allen Telefonaten kompetent Auskunft erteilt.

Dafür „Vielen Dank“

 

Der vorgelegte Gesamthaushalt mit mehr als 300 Seiten ist ein Zahlenwerk, welches mit einem Volumen von 228 Mio. € noch einmal eine Steigerungsrate von gut 3% hat. Die Einnahmen sprudeln weiterhin, aber auch die Ausgaben, die laufenden Kosten steigen jährlich doch teilweise drastisch an.

Und hiermit meine ich nicht die Investitionen.

Das führt dazu, dass der Landkreis nach Jahren positiver Haushaltsergebnisse und noch besserer tatsächlicher Ergebnisse jetzt auf einmal ein Minus von ca. 1 Mio. € im Ergebnishaushalt hat, also ein  Minus in der Gewinn- und Verlustrechnung.

Für uns als FDP-Fraktion ist es besorgniserregend, wenn in Zeiten sprudelnder Einnahmen ein negatives Ergebnis ausgewiesen werden muss.

 

Einzig und allein die Rücklagen aus den Überschüssen der Jahre 2010-2013 in Höhe von 26.000.000 € oder 6,5 Mio. € pro Jahr durchschnittlich retten uns vor einem Haushaltssicherungskonzept.

 

Die Forderung der SPD aus der vorletzten Woche pressewirksam die Kreisumlage für 2015 um 1,5 Mio. € zu senken, um die Gemeinden finanziell besser auszustatten ist mehr als fahrlässig und schlichtweg unseriös. Gerade auch deshalb, weil in den Vorjahren mit sehr guten Haushaltsergebnissen bei der SPD, wie in den jeweiligen Haushaltsreden nachzulesen ist, keine Rede davon war. Das ist Effekthascherei als Gegenpol zum Vorschlag der CDU.

Der Vorschlag der CDU-Fraktion sich an den Ist-Ergebnissen zu orientieren und bessere Ergebnisse an die Gemeinden rück zu vergüten ist gut, kommt aber mindestens 4 Jahren zu spät.

 

Seit Jahren und auch schon vor meiner Zeit als Fraktionsvorsitzender hat die FDP-Fraktion immer auf eine Senkung der Kreisumlage gedrängt, die anderen Fraktionen hatten aber nur die Schuldentilgung des Kreises im Hinterkopf. Die Städte und Gemeinden brauchen auch Luft zum Leben. Wir können nicht davon ausgehen, dass die Steuereinnahmen weiterhin auf diesem hohen Niveau bleiben.

 

Doch warum kommt bei sehr hohen Einnahmen zu einem negativen Ergebnis-haushalt:

Auch im Jahr 2015 setzt sich der Trend der erhöhten Zuschussbedarfe in allen Bereichen weiter fort. Alle Forderungen nach mehr Geld werden von der Mehrheitsfraktion abgenickt. Kritische Fragen, Kennzahlen und eine Erfolgskontrolle der geförderten Maßnahmen sind nicht nötig und werden, so ist unser Eindruck, nur sporadisch ermittelt. Alles ist schließlich teurer geworden.

Die FDP-Fraktion hat den Eindruck, dass der Landkreis ein Selbstbedienungsladen ist. Das zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche wie Gesundheit, Soziales, Schulen usw.

Das Beispiel Kreismusikschule ist schon genannt worden.

Die Transferaufwendungen gesamt steigen um 2,7 Mio. € auf 79,2 Mio. €.

Allein der Etat für die Sozialhilfe steigt um 36 % auf 7,8 Mio. €.

Wir haben in vielen unterstützten Bereichen sehr hohe Standards haben, die ihren Preis haben. Die Frage ist ganz einfach, ob man einen Mercedes zum Autofahren braucht oder ob auch ein Opel die Aufgabe mehr als befriedigend erfüllen kann.

 

Ich fordere alle Institutionen, Stiftungen, Verbände und Vereine, die Pflichtaufgaben und freiwillige Aufgaben für den Landkreis übernehmen, auf, ihre Arbeit und die Kosten zu hinterfragen und wir fordern ebenfalls die Kreisverwaltung auf, hier ihre Aufsichts- und Kontrollplicht zu verbessern.

 

Aber nicht nur die Kostensteigerungen bei den Pflicht- und freiwilligen Aufgaben sind für die negativen Ergebnisse verantwortlich.

Auch das Zurückziehen von Bund und Ländern aus der Finanzierung Ihrer Aufgaben macht uns Sorgen.

Hier werden funktionierende Strukturen gekappt und dann von oben nach unten ohne finanzielle Unterstützung in die Verantwortung des Landkreises sowie der Städten und Gemeinden gelegt, also quasi nach unten durchgereicht.

Es fällt auf, dass es häufig eine Anschubfinanzierung für 2-3 Jahre für Projekte gibt, danach ist der Topf leer und der Landkreis muss zahlen. Und erfolgreiche Projekte werden dann auch zu Recht durch den Landkreis weiterfinanziert.

Beispiele hierfür sind die Schulsozialarbeit, Schleuse Osterhausen usw. Diese Liste lässt sich beliebig verlängern.

In aller Munde ist hier ebenfalls die Finanzierung der zunehmenden Anzahl von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Der Präsident des niedersächsischen Städtetages Ulrich Mädge rechnet wie folgt:

Kosten je Bewerber

10.000 €

ohne Gesundheitskosten

Erstattung

./. 6.200 €

Land Niedersachsen

Erstattung

./. 1.000 €

Bund

Delta

2.800 €

 

 

Bei ca. 700 Asylbewerbern, die der Landkreis in 2015 aufnehmen muss, sind das ca. 2 Mio. € an Subventionierung durch den Landkreis für Pflichtaufgaben des Landes und Bundes.

 

Investitionen:

22,2 Mio. € Nettoinvestitionen bedeuten ca. 3 Mio. € weniger als im Vorjahr. In den letzten Jahren sind die geplanten Investitionssummen nie benötigt worden, so dass es immer zu Verschiebungen in Folgeperioden kommt.

Die vorliegende Planung führt auf jeden Fall zu einer Neuverschuldung von 10 Mio. €. Weitere 9,1 Mio. € werden aus liquiden Mitteln finanziert. Diese Mittel, wie auch in 2014 in Höhe von 12 Mio. €, werden aus den ursprünglichen Rücklagen von ca. 42 Mio. € für Mülldeponie, Abfall und Veterinärwesen entnommen, also 21 Mio. € von 42 Mio. € (50%) sind in 2 Jahren schon verbraucht.

Als vorsichtiger Kaufmann finde ich das dramatisch.

 

Es gibt einige Punkte mit denen wir als FDP-Fraktion nicht einverstanden sind.

Hier muss ich in diesem Jahr etwas ausholen. Aber ich verspreche, es wird nicht langweilig, denn das Jonglieren mit großen Summen ist hochinteressant.

 

ecopark und c-port:

Die immer als Leuchttürme der hiesigen Wirtschaft dargestellten interkommunalen Gewerbeparks kosten nur Geld. Dadurch das sie federführend vom Landkreis initiiert  wurden, ist der Landkreis natürlich ebenfalls beteiligt und zwar am ecopark mit einer Verbandsumlage von 568 T€ in 2015 (+30% seit 2011) und am c-port mit 360.000 €, einer Steigerung gegenüber 2014 von über 100%, aber alles ist gut.

Bedingt durch meine Wohnortnähe zum ecopark liegen mir hier mehr Informationen vor.

Seit Anfang 2014 eine Aneinanderreihung von Katastrophen, die der Landkreis, die Geschäftsführung, der Verbandsausschuss und die Verbandsversammlung versuchen kleinzureden.

 

Ein kleiner Rückblick:

 

Januar 2014:

Ein vernichtendes Urteil des Landesrechnungshofes in Bezug auf Arbeitsweise, Wirtschaftlichkeit, Kalkulation, Controlling und Geschäftsführung des ecoparks.

Hier eine Aufzählung:

Unzureichende Strategie bei der Erschließung, Ziele und Wirtschaftlichkeit fehlen, keine Bedarfsanalyse beim Flächenerwerb, fehlende frühzeitige Sicherung von Grundstücken im Kerngebiet, keine Erhebung von Erschließungs- und Abwasserbeiträgen, keine Kalkulation der Abwassergebühren, Grundstücksverkäufe weit unter Einstandspreis, die Beteiligungen der Zweckverbandsmitglieder sind finanziell unwirtschaftlich.

 

August/September 2014:

Die seit Jahren für ecopark und c-port gültige Verbandsordnung wird für unwirksam erklärt. Die beiden Zweckverbände müssen sich faktisch neu gründen. Die Aufstellung und Änderung der Bebauungs- und Flächennutzungspläne müssen von gemeindlicher Seite durchgeführt werden und nicht von den jeweiligen Zweckverbänden.

Übrig bleibt als Hauptaufgabe des Zweckverbandes nur noch die Wirtschaftsförderung.

 

August 2014:

Start der Buslinien von den Bahnhöfen Vechta und Cloppenburg zum ecopark und zurück.

Resümee: Ein regelmäßiger Fahrgast seit den Herbstferien allerdings von Emstek zum Cloppenburger Bahnhof und nicht bis in den ecopark. Kosten 90.000 €.

 

Dezember 2014/Januar 2015:

Rücknahme eines Zuwendungsbescheides der N-Bank in Höhe von 1,66 Mio. € für den Lückenschluss der ecopark-Allee und die Anbindung der äußeren Schmutzwasserentsorgung an die Kläranlage Emstek.

Begründung: Vorzeitiger Maßnahmenbeginn, sowie unverhältnismäßig hohe Kosten für 2 Unternehmen (Lidl und Biofino).

Alle Landespolitiker sind eingeschaltet, aber die N-Bank hat allem Anschein nach an Ihrer Entscheidung festgehalten, so habe ich es einem Zeitungsinterview mit Herrn Wimberg entnommen.

Zahlen müssen dann die beteiligten Kommunen und der Landkreis.

Seit der Eigenheimzulage weiß jeder, dass man nicht vor der Förderzusage anfangen darf zu bauen. Ziemlich peinlich.

Außerdem hat die Verbandsversammlung auch noch mit einem Maulwurf zu kämpfen, der die Protokolle der Presse zuspielt.

Dann im Januar 2015 in der Verbandversammlung zu behaupten, der Schaden für die Mitglieder ist nicht so groß, weil die Baumaßnahme bis zu 1 Mio. € günstiger wird, schlägt dem Fass noch den Boden aus.

 

c-port oder Interkommunaler Industriepark Küstenkanal

Das gleiche kann man sicherlich eine Nummer kleiner für den c-port übernehmen.

Der Schuldenstand ist nur bei 8,5 Mio. € aber durch den die Erschließung von c-port Süd (4 Mio. €) und c-port Ost (1,3 Mio. €) und einer weiteren geplanten Kreditaufnahme von über 4 Mio. € in 2015 tastet man sich an den Ecopark heran sofern der Haushalt in der nächsten Woche durchgewunken wird.

 

Für beide Gewerbeparks werden seitens der Verantwortlichen immer die gleichen Argumente vorgebracht, dort weiter Geld hineinzupumpen.

-          Strategie

-          Bei diesen Gewerbegebieten muss man einen langen Atem haben

-          Riesige volkswirtschaftliche Vorteile für die Region

-          Das wird schon noch

-          15 Jahre sind nichts, wir müssen bis 2030 denken

-          Super-Potential für die Schaffung von Arbeitsplätzen und das in einer Region, wo die vorhandenen Arbeitsplätze nur noch durch Zuwanderung besetzt werden können

 

Ich möchte jeden Kreispolitiker auffordern, sich mit diesen „Schattenhaushalten“, die nie im Focus stehen, zu beschäftigen. Niemand von uns würde dort privates Geld investieren. Das sind Fälle für das Schwarzbuch der Steuerzahler.

Einige Gemeinden sind schon ausgestiegen, einige sind froh, dort nicht beteiligt zu sein, aber alle finanzieren über die Kreisumlage mit.

 

Unser Vorschlag zum ecopark, der sicherlich auch für den c-port angebracht wäre:

Man muss das aktuelle Kerngebiet jetzt sichern, hat dann einen Park mit ca. 90-100 ha und vermarktet den dann und hofft darauf, dass nach Vermarktung der Schuldenstand abgebaut ist. Im Idealfall kommt dann an Gewerbesteuereinnahmen was zurück. Dann haben wir einen Gewerbepark mit 100 ha und gut ist. Das sollte das erste Ziel sein. Ob man dann noch erweitern muss wird die Zukunft zeigen.

An einem ecopark mit 300 ha Gewerbefläche festhalten zu wollen ist völlig illusorisch und nicht mehr zeitgemäß.

Seit mittlerweile mehr als 8 Jahren weise ich auf diese Zustände hin.

Ausdrücklich danken möchten wir den Unternehmen, die sich dort angesiedelt haben. Diese Unternehmen stehen für uns außerhalb jeder Kritik.

 

Ausgleichsmaßnahmen/Kompensationsflächenagentur:

Verwundert waren wir über die Verschleierungstaktik seitens der Anfragen bzgl. des Ersatzgeldes für den Windpark in Scharrel.

Dort ist unseres Erachtens Geld verschenkt worden.

Dort ist in 2012 ein Ersatzgeld von ca. 2 Mio. € vereinnahmt worden. Das sind 1,79 % der Investitionssumme. Möglich sind aber nach § 6 des Niedersächsischen Ausführungsgesetzes zum BNatSchG bis zu 7 % der Investitionssumme. Das wären weitere 5 Mio. €.

Für uns stellt sich die Frage, warum hier nicht eine höhere Summe veranschlagt wurde.

Verwundert sind wir ebenfalls darüber, dass das Ersatzgeld nicht haushaltswirksam gebucht wird, sondern sich nur in der Bilanz wiederfindet. Darf man Einnahmen und Ausgaben tätigen ohne eine Haushaltsstelle?

 

Nebeninformation: Entsprechend § 6 des Niedersächsischen Ausführungsgesetzes zum BNatSchG ist die Ersatzzahlung entsprechend der Schwere und der Dauer des Eingriffs zu bemessen und beträgt bis zu 7 % der Kosten für die Planung und Ausführung des Vorhabens einschließlich der Beschaffungskosten für Grundstücke. Aufgrund der zunehmenden Höhenentwicklung der Windkraftanlagen würde sich die Ersatzgeldzahlung an dieser Obergrenze orientieren müssen und im Ergebnis zu ganz erheblichen Kompensationskosten führen.

 

Kreisschulbaukasse:

Bei den Förderungen der Kreisschulbaukasse fällt auch in 2015, wie auch 2014 schon, eine weitere Zahlung von 1 Mio. € für das Schwimmbad in Friesoythe ins Auge.

Die Gesamtinvestitionen des Schwimmbades sind mit 8,6 Mio. € veranschlagt, davon sind nach Prüfung 6,1 Mio. € förderfähig, das bedeutet 3 Mio. € aus der Kreisschulbaukasse (50%), angemeldet mit mehreren Nachträgen. Eine mehr als interessante Vorgehensweise für das letzte Leuchtturmprojekt von Ex-Bürgermeister Johann Wimberg und Dirk Vorlauf. Und alles ohne große Rückfragen seitens der Mehrheitsfraktion im Kreistag.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, wenn von einem Gesamtvolumen von jährlich ca. 4 Mio. € für die Kreisschulbaukasse in Etappen 3 Mio. € in das Friesoyther Schwimmbad, im wahrsten Sinne des Wortes, fließen.

 

Schlusswort:

Die finanzielle Lage des Landkreises ist plötzlich nicht mehr so rosig.

In diesem Jahr stimmt die FDP-Fraktion dem Haushalt noch einmal zu, obwohl wir mit den oben genannten Punkten nicht einverstanden sind. Dort gibt es aber keine andere Möglichkeit. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und es gab durchaus kontroverse Diskussionen auch im Kreisverband.

Sollten jedoch unsere Anmerkungen in Bezug auf sparsame Haushaltsführung und Investitionen auf weiterhin taube Ohren stoßen, werden wir im nächsten Jahr genau überlegen, was zu tun ist.

Johann – wir duzen uns -, du bist 100 Tage im Amt.

Der Welpenschutz ist vorbei.

Packe bitte gemeinsam mit der Verwaltung diese Dinge an, damit wir nicht schon im nächsten Jahr mit noch schlechteren Ergebnissen rechnen müssen. Das Jahr muss genutzt werden, um alle Kostenblöcke auf den Prüfstand zu stellen.

Es gibt viele weitere Baustellen, die wir angehen müssen und die Geld kosten.

Zukunft OM, medizinische Versorgung auf dem Lande und ÖPNV sind hier Schlagworte, die wir zukünfig mit Leben füllen müssen. Das sind große Aufgaben für 2015 und darüber hinaus.“

 

 

 

Kreistagsabgeordnete Lüdders – Stellungnahme Bündnis 90/Die Grünen:

 

 

„Zu Anfang meiner Ausführungen möchte ich mich für die Fraktion Bündnis´90/ Die Grünen ganz herzlich bei der Verwaltung für die gute Beratung und die Beantwortung unserer Fragen zum HH- Entwurf 2015 bedanken.

Der HH- Ansatz 2015 findet nicht unsere Zustimmung, weil u. E. wesentliche nachhaltige in die Zukunft weisende Akzente in diesem HH- Ansatz fehlen. Aus diesem Grunde werden wir diesen HH ablehnen. Doch zunächst grundsätzliche Anmerkungen:

Die Fraktion der Grünen im Kreistag freut sich über kleine grüne Lichtblicke. Die Anschaffung eines Elektroautos als Dienstwagen- und sei er auch noch so klein- ist ein erster Anfang für umwelt- und klimaschonende Entscheidungen. Die Erweiterung der Photovoltaikanlage des Kreishauses unterstützt ebenfalls diesen Trend.

Die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen und zusätzliche Mittel für Sprachkurse, die Anerkennung der Arbeit der Integrationslosen sind Zeichen einer neuen Willkommenskultur im Landkreis. Sie wirken sehr positiv auf das Zusammenleben und das gegenseitige Verstehen der Kulturen und Religionen. Wir wünschen uns, dass diese Entwicklung weiterhin  vom LK begleitet und unterstützt wird.

 

Nun zu den kritischen Anmerkungen:

 

E 233

Gute Zeiten, wie wir sie zurzeit erleben, geben den Kommunen die Möglichkeit, Schulden abzubauen und die pro Kopf Belastung zu senken. Diesen Schuldenabbau werden wir nicht durchführen können, da die Planung und der Bau der E233 dies unmöglich macht.  Erhebliche finanzielle Mittel werden schon seit Jahren und auch für die nächsten Jahre durch dies Projekt gebunden. Ein bisschen Transparenz entsteht seit diesem Jahr durch die Kostenausweisung in einem eigenen Produkt. Das macht deutlich, welche Belastungen auf uns zukommen. Des Weiteren ist eine Erstattung der bisher entstandenen Kosten durch den Bund nicht sichergestellt. Die Planung stellt personaltechnisch eine hohe Überforderung dar. Die Übernahme einiger Planungsanteile durch das Landesstraßenamt ist keine Entlastung.

Allein 1 Mill. Euro sind für Sachverständigen- Gerichts- und Anwaltskosten in den HH eingestellt. Dabei sind die hauseigenen Kosten an dieser Stelle nicht aufgeführt. Dies alles lässt den Schuldenstand des LK weiter ansteigen.

 

Tierseuchenzentrum

Das Tierseuchenzentrum ist nun fast fertiggestellt. Die letzte Summe für die Einrichtung ist im HH 2015 eingestellt. Schon im den letzten HH- Ansätzen haben wir kritisch angemerkt, dass die Kosten ausschließlich durch den Landkreis finanziert worden sind. 

Die volle Kostenübernahme durch den Landkreis ohne Beteiligung der Verursacher lehnen wir nach wie vor ab, weil die Verursacher in keiner Weise in die Pflicht genommen werden.

 

Bildung und Schule

Investitionen in Bildung und Ausbildung sind die beste Investition für die Bürgerinnen und Bürger des LK. Gut ausgebildete Fachkräfte sichern langfristig die Wirtschaftskraft im LK und ziehen umweltverträgliche Unternehmen in die Region. Ich erinnere bei diesem Punkt an die Ergebnisse des Gutachtens zur Marke Oldenburger Münsterland, die sehr deutlich gemacht haben, dass in unserer Region ein Umdenkprozess beginnen muss, um Attraktivität zu erhalten bzw. nicht zu verlieren.

Die Fraktion Bündnis´90/ Die Grünen im Kreistag fordert deswegen die Verwaltung auf, zusammen mit den Schulleitern der Berufsbildenden Schulen ein Berufsschulkonzept zu entwickeln, sodass die Investitionen effektiver und gezielter den Schülerinnen und Schülern zugutekommen sowie die Bildung von Ausbildungsschwerpunkten ermöglichen.

In diesem Rahmen stellt sich eine kritische Nachfrage nach der Errichtung eines Lebensmitteltechnikum.

Ist es wirklich sinnvoll, 2.25 Mill. Euro im schulischen Bereich als praktische Vorbereitung an den industriellen Verarbeitungsprozess zu investieren, wenn es durchaus wahrscheinlich ist, dass nach der Beendigung der Ausbildung der Produktprozess umstrukturiert worden ist und deswegen neu erlernt werden muss? Dieses Projekt werden wir kritisch begleiten.

 

ÖPNV

Im Haushalt des ÖPNV gibt es einen Überschuss von 50.600 Euro (S. 71) und trotzdem schafft es die Verwaltung nicht, rechtzeitig die Busfahrkarten für die Schüler organisiert zu kriegen. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler des LK wären für Fahrkarten, die ihre Berechtigung zum Fahren bestätigen dankbar, sondern auch das Personal der Busse, die Schulen und die Eltern würden sich dem Dank anschließen.

 

Bereich Straßen

Kreisstraßenverbreiterungskonzept III

Die wichtigsten Straßen im LK CLP sind verbreitert. Alle weiteren Maßnahmen sollten unter dem Kriterium Kosten- Nutzen gut geprüft werden. Nur eine entsprechende hohe Fahrzeugdichte rechtfertigt eine Verbreiterung.

Mit der Verbreiterung einher geht ein großer Eingriff in Natur und Landschaft, den wir als Kreistagsfraktion mit Sorge betrachten bzw. ablehnen. Es sind die Baumfällaktionen, die das Landschaftsbild nachhaltig in seiner Vielfalt negativ verändern. Auch die Ersatzanpflanzungen von Bäumen vor Ort gestalten sich schwierig, da die benötigten Flächen sich nicht im Besitz des LK befinden und ein Erwerb von Flächen hohe finanzielle Kosten mit sich bringt. Deswegen bevorzugen und vertreten wir anstelle von technischen Lösungen Geschwindigkeitsbegrenzungen und eine Sensibilisierung der Autofahrer für ein umwelt- und klimabewusstes Fahren. Denn nach der Vermaisung der Landschaft wollen wir keinen Kahlschlag an den Straßen als weiteren Eingriff des Menschen in die Natur.

 

PPP

Bisher sind 17 Mill. Euro für PPP- Projekte ausgegeben worden. Im Investitionshaushalt 2015 sind 8 Mill. Euro für PPP- Projekte im Nordkreis (S. 207) veranschlagt. Unklar sind immer noch  die Finanzierung und die Höhe der weiteren Kosten.“

 

 

Kreistagsvorsitzender Hackstedt stellte klar, dass der Antrag der CDU-Fraktion hinsichtlich der bereits im Haushalt 2015 berücksichtigten 100.000,-- EUR für Asylbewerber auf Anregung der FDP-Fraktion auf den Personenkreis der Zuwanderer erweitert werden solle.

 

Kreistagsabgeordneter Schröer teilte dazu mit, dass die fachliche Beratung hierzu in dem entsprechenden Fachausschuss erfolgen werde.

 

Sodann ließ der Kreistagsvorsitzende Hackstedt über den Antrag der SPD-Fraktion bezüglich der Senkung der Kreisumlage um einen Punkt abstimmen.

 

Der Kreistag beschloss mehrheitlich bei 10 Gegenstimmen, den Antrag der SPD-Fraktion auf Senkung der Kreisumlage um einen Punkt abzulehnen.