Beschluss: einstimmig beschlossen

 

Der Schulausschuss beschloss einstimmig, dem Kreistag zu empfehlen, einen Abbruch der Gebäudeteile A und G und einen anschließenden Neubau an der Berufsbildenden Schule Technik vorzunehmen. Die Verwaltung wird beauftragt, zum Neubau ein Verhandlungsverfahren mit vorgelagertem nicht offenem Planungswettbewerb auf der Grundlage des Raumprogrammes durchzuführen.

 

 


Kreisrat Herr Varnhorn führte zusammenfassend und unter Bezugnahme auf die Vorstellung der Machbarkeitsstudie durch Dipl. Ing. Architekt Herr Wilken von der TU Braunschweig in der letzten Sitzung des Schulausschusses in den Sachverhalt ein und begrüßte anschließend Herrn Ameskamp als Schulleiter der BBS Technik.

 

Landrat Wimberg wies unter Bezugnahme auf die vor der Sitzung durchgeführte Besichtigung der BBS Technik darauf hin, dass ein eindeutiger und unbestrittener Sanierungsbedarf vorhanden sei. Die Entscheidung über eine Sanierung oder den Abriss mit anschließendem Neubau sei jedoch keine einfache Frage, da die Entscheidung auch für den Landkreis sehr kostspielig sei. Es ständen weitere größere Schulbaumaßnahmen an, die Entscheidung zur Sanierung oder Abriss und Neubau der Gebäudeteile A und G der Berufsbildenden Schulen Technik habe jedoch eine besondere Dimension. Für eine Sanierung entständen Kosten von ca. 24 bis 25 Mio EUR, für den Neubau sei von ca. 30 Mio EUR auszugehen. Auch wenn der Unterschied in den Kosten schon enorm sei, verblieben bei einer reinen Sanierung doch starke Einschränkungen, wie beispielsweise in der Barrierefreiheit und den Raum- und Lichtverhältnissen. Bei nachhaltiger Betrachtungsweise und mit Blick auf die nächsten Jahre und Jahrzehnte sei deshalb aus seiner Sicht der Neubau die bessere Lösung. Durch den Neubau würden die bestehenden Probleme gelöst, wogegen durch die Sanierung für die Schule keine optimale Lösung erreicht werden könne.

 

Kreistagsabgeordneter Herr Middendorf teilte mit, dass die CDU-Fraktion nach mehreren Fraktionssitzungen, spätestens aber nach der Begehung der betroffenen Gebäudeteile A und G der BBS Technik der Auffassung sei, dass ein Neubau erforderlich ist. Der Neubau bedeute zwar gegenüber der Sanierung einen erheblichen Kostenunterschied, dieser relativiere sich jedoch bei Betrachtung der Gesamtkosten. Der Neubau sei die deutlich bessere Option und biete auch dauerhaft mehr Möglichkeiten. Insbesondere sei der Schulbetrieb mit einem Neubau auch dauerhaft besser planbar. Dies gelte insbesondere auch während der Bauphase, da die bestehenden Gebäude beispielsweise bei einem Neubau an anderer Stelle weiter genutzt werden könnten. Außerdem sei auch zu berücksichtigen, dass bei einer Sanierung insgesamt mehr Fläche entstehen würde, wodurch auch dauerhaft höhere Folgekosten entstünden. Unter Berücksichtigung der weiter steigenden Wichtigkeit der technischen Berufe sei die CDU-Fraktion deshalb für einen Neubau.

 

Kreistagsabgeordnete Frau Thomée erklärte, dass auch die Gruppe Grüne/UWG für den Neubau statt einer Sanierung stimme.

 

Für die SPD-Fraktion sprach sich auch Kreistagsabgeordneter Herr Bohnstengel für den Abriss und anschließenden Neubau der Gebäudeteile A und G aus. Bei einer Sanierung blieben bzw. beständen einige Unsicherheiten wie beispielsweise die schlechten Lichtverhältnisse und die unterschiedlichen Ebenen. Letzteres sei insbesondere für die Inklusion problematisch. Außerdem wären die Folgekosten unklar. Zudem seien die Anforderungen an technische Berufe in einer ständigen Veränderung, denen man deutlich besser mit einem Neubau gerecht werden könne. Deshalb seien aus Sicht  der SPD-Fraktion die damit verbundenen Mehrkosten gerechtfertigt.

 

Der Vertreter der Eltern der allgemeinbildenden Schulen, Herr Romey teilte die Auffassung der Vorredner zu einem Neubau statt einer Sanierung der Gebäudeteile A und G der BBS Technik und zeigte sich erfreut über die Einigkeit der unterschiedlichen Parteien.

 

Dipl. Ing. Architektin Frau Münchow wies nochmals ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei den Kostenaufstellungen aus der Machbarkeitsstudie um reine Kostenkennwerte, nicht aber um belastbare und zuverlässige Kostenberechnungen handelt. Es sei deshalb unklar, ob die für den Neubau angenommenen 30 Mio. EUR ausreichend sein werden.

 

Landrat Wimberg ergänzte dazu, dass dies selbstverständlich auch für die Sanierung gelte. In beiden Fällen liegen bisher nur Kostenkennwerte vor.

 

Kreisrat Varnhorn erläuterte, dass als nächster Schritt dann gemeinsam mit dem Lebensmitteltechnikum ein Verhandlungsverfahren mit vorgelagertem nicht offenem Planungswettbewerb auf der Grundlage des Raumprogrammes durchzuführen sei.


Kreistagsabgeordneter Herr Prof. Dr. Olivier wies darauf hin, dass im Zusammenhang mit den Neubauarbeiten auf dem Gelände der BBS Technik der derzeitige mangelhafte Fahrradständerbereich in die Planungen einbezogen werden sollte. Außerdem empfahl er im Rahmen des durchzuführenden Architektenwettbewerbs eine dreidimensionale Darstellung.