Mitteilungen der Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV), Geschäftsbereich Lingen

 

Herr Haberland berichtete über die Bauarbeiten im Zuge der B 72, die so gut wie abgeschlossen seien. Es seien lediglich noch Restarbeiten durchzuführen, so dass die Maßnahme voraussichtlich Ende November fertig gestellt sei. Die Umleitung des Verkehrs habe gut funktioniert. Es sei nicht zu dem befürchteten Chaos gekommen. Ganz im Gegenteil. Es bestehe nunmehr der Wunsch, die im Rahmen der Umleitungsstrecke aufgestellten Lichtzeichenanlagen in der Gemeinde Garrel bestehen zu lassen.

Ferner teilte Herr Haberland mit, dass die Bauarbeiten im Zuge der L 840 zwischen Brokstreek und Bunnen ebenfalls in Kürze beendet werden. Die Arbeiten am Knotenpunkt in Bunnen würden sich schwieriger gestalten. Hier habe es einen verzögerten Baubeginn gegeben. Er hoffe jedoch, dass die Maßnahme noch vor Weihnachten fertiggestellt werden könne. Dies sei allerdings auch von den Witterungsbedingungen abhängig. Darüber hinaus habe es Berichte über stark frequentierte Schleichwege gegeben. Leider könne man solche Schleichverkehre nicht verhindern.

 

Sodann informierte Herr Haberland darüber, dass das Land Niedersachsen die Mittel für das Jahr 2019 um 30 Mio. EUR angehoben habe. Allein für das Ortsdurchfahrtenprogramm stelle das Land 15 Mio. EUR für vier Jahr bereit. Insgesamt gebe es mehr Planungsmittel und es könnten mehr Projekte durchgeführt werden. Die entsprechenden Beschlüsse, welche Maßnahmen für das Programm in Frage kommen, erwarte man für Anfang Dezember 2019. Für die Maßnahme L 837 in Hemmelte seien in 2018 keine Mittel bewilligt worden; dies könne evtl. in 2019 der Fall sein.

Darüber hinaus stelle der Bund in 2019 ca. 1 Mrd. EUR an Mitteln für das Land Niedersachsen zur Verfügung. Diese Mittel seien auch für viele Projekte im Landkreis Cloppenburg vorgesehen. Allerdings bestehe ein großer Fachkräftemangel, um diese Projekte auch umsetzen zu können. Dies würde sich u. a. auch noch dadurch verstärken, weil die Bundesbehörde im Februar 2019 mit einem gesonderten TVöD auf den Markt komme und dadurch Fachkräfte anwerbe.

 

Unfallhäufungsstellen in Garrel

 

Herr Kreistagsabgeordneter Holthaus sprach das Thema der im Rahmen der Umleitungsstrecke für die B 72 aufgestellten Lichtsignalanlagen in den beiden Kreuzungsbereichen in Garrel an. Aufgrund der Erfahrungen während der Umleitungsphase habe sich gezeigt, dass diese zur Verkehrssicherheit in den Kreuzungsbereichen beitragen würden. Bei den beiden Knotenpunkten handele es sich um Unfallhäufungsstellen. Er betrachte eine Signalisierung dieser Knotenpunkte als eine gute Lösung und erkundigte sich, wie die weitere Vorgehensweise sei, um eine Entschärfung der Knotenpunkte zu erreichen.

 

Die Knotenpunkte hätten sich aufgrund der Unfälle mit Radfahrern zu Unfallhäufungsstellen entwickelt, erklärte Herr Haberland. Die Gemeinde Garrel habe bereits erste grobe Konzepte durch ein entsprechendes Büro erarbeiten lassen. Diese verschiedenen Konzepte müssten abgeprüft werden. Sobald dies erfolgt sei, könne weiter geplant werden. Man warte nunmehr darauf, dass die Gemeinde Garrel das Ergebnis der Prüfung vorstelle.

 

Radverkehrsführung

 

Herr Kreistagsabgeordneter Prof. Dr. Olivier erkundigte sich nach der Verkehrsführung von Radfahrern zusammen mit dem Kraftfahrzeugverkehr. Es sei beabsichtigt, den Radfahrer in die gleiche Position zu bringen wie den Kraftfahrzeugverkehr (sog. Shared Space). Derzeit erachte er dies als schwierig, da die Platzverhältnisse dies seines Erachtens oft nicht zulassen würden. Zudem seien z. B. die Markierungen in der Stadt Cloppenburg nicht immer hilfreich und würden teilweise schnell abgenutzt. Er fragte an, ob es daher sinnvoll sei, zweireihige gelbe Nagelreihen auf der Fahrbahn zu installieren, um die Verkehre zu trennen oder ob dieses Vorgehen die Fahrbahn zu sehr beschädige, wenn die Nägel wieder entfernt werden müssten.

 

Shared Space beinhalte, den Verkehrsraum gleichberechtigt durch alle Verkehrsarten zu benutzten antwortete Herr Haberland. Dies sei ein längerer Lernprozess, insbesondere für den Kraftfahrzeugverkehr. Derzeit gebe es noch häufiger kritische Situationen. Ziel sei jedoch die Gleichberechtigung aller Verkehrsarten. Es gebe auch andere Möglichkeiten der Verkehrsführung, z. B. durch den Bau von Radschnellwegen. Allerdings sei hierfür auch entsprechender Platz notwendig. Das Aufbringen von Nägeln, so Herr Haberland weiter, stelle ein Problem für den Winterdienst dar, weil diese dann mit entfernt werden könnten. Außerdem seien diese bei feuchter Witterung rutschig und würden dann eine Gefahr für den Radverkehr darstellen. Es gebe auch die Möglichkeit, Radfahrspuren mit LED abzugrenzen, was allerdings sehr teuer wäre.

 

Herr Kreistagsabgeordneter Prof. Dr. Olivier wies darauf hin, dass im Ausland wie z. B. in den Niederlanden dem Kraftfahrzeugverkehr eine gesamte Fahrspur entzogen werde. Hierzu äußerte Herr PHK Heppner, dass es sich hierbei um eine tolle Sache handele, bis dahin jedoch noch ein weiter Weg sei. Die Forschung habe ergeben, dass es verkehrssicherer sei, die Verkehrsarten zusammenzubringen. Dieses Vorgehen müsse jedoch noch wachsen. Radfahrer seien auf der Straße sicherer, würden aus Platzgründen jedoch dort oft noch nicht fahren. Die Radfahrer sollten mutiger sein.

 

Umleitungsverkehr B 72

 

Herr Kreistagsabgeordneter Tabeling merkte an, dass er in der letzten Verkehrsausschusssitzung am 28.08.2018 Herrn Haberland bezüglich der Umleitungstrecke für die Baumaßnahme im Zuge der B 72 durch den Ort Garrel stark kritisiert habe. Seine Befürchtungen hätten sich nicht bewahrheitet. Er entschuldige sich für sein Verhalten bei Herrn Haberland.