Beschluss: mehrheitlich abgelehnt

Anschließend beschloss der Ausschuss für Planung und Umwelt mehrheitlich mit 5 Gegenstimmen, den Antrag der SPD- Fraktion vom 02.01.2018 „Verzicht auf Glyphosat-Einsatz im Landkreis Cloppenburg“ abzulehnen.

 


 

Kreistagsabgeordneter Kolde verwies auf den Antrag der SPD- Fraktion und erläuterte ihn. Trotz der EU-weiten Verlängerung der Zulassung von Glyphosat für weitere fünf Jahre sei es möglich, dass ein Verbot im Landkreis Cloppenburg ausgesprochen werde. Es sei unbestritten, dass der Wirkstoff in die Natur eingreife. Dass es weitaus weniger Insekten als vor Jahren gebe, sei für jedermann sichtbar und erfahrbar. Es sei schade, dass ein vollständiger Verzicht von Glyphosat auf kreiseigenen Flächen nicht für zielführend gehalten werde.

Die SPD- Fraktion halte den Antrag auch aus Gründen der Nachhaltigkeit aufrecht und gebe ihn in die Abstimmung.

 

Kreistagsabgeordneter Dr. Hoffschroer erklärte, die Vorlage sei in Bezug auf den Antrag ausreichend. Es sei nicht erforderlich, hier ein landkreisweites Verbot auszusprechen.

 

Kreistagsabgeordneter Wesselmann verwies darauf, dass es mittlerweile eine große Initiative gegen den Einsatz von Glyphosat gebe. Der Artenverlust in der Natur und der Verlust der biologischen Vielfalt seien deutlich erkennbar. Glyphosat sei wahrscheinlich sogar krebserregend. Es sei wichtig, vor Ort einen Umbruch und ein Umdenken einzuleiten, daher werde er den Antrag unterstützen.

 

Kreistagsabgeordneter Riesenbeck erklärte, er halte das Argument der Erhaltung der Tauschfähigkeit von kreiseigenen Flächen für schwach, da er nicht glaube, dass die Tauschfähigkeit an dem Einsatz von Glyphosat scheitere.

 

Kreistagsabgeordneter Hackstedt führte aus, es sei wichtig, dass die kommenden fünf Jahre der erneuten Zulassung genutzt würden, um der Landwirtschaft Alternativen an die Hand zu geben.

 

Kreistagsabgeordneter Arkenau appellierte an die Anwesenden, insbesondere wegen des dramatischen Rückgangs bei den Insekten dem Antrag zuzustimmen.

 

Der Vorsitzende, Kreistagsabgeordneter Middendorf, gab zu bedenken, dass nicht die Landwirtschaft allein Verursacher des Insektenschwundes sei.

Als Negativbeispiel sei die Bahn anzuführen, die von der Anwendung von Glyphosat zwar Abstand nehme und dafür nun aber ein toxisches Mittel verwende, welches krebserregend sei. Der Krebsverdacht bei Glyphosat sei dagegen noch nicht endgültig erwiesen.

 

Kreistagsabgeordneter Kolde schlug vor, die Landwirtschaftskammer einzuladen und sich weiter zu informieren.

 

Der Vorsitzende, Kreistagsabgeordneter Middendorf, erklärte, er werde diesen Vorschlag mit in die Fraktion nehmen.