Sitzung: 22.02.2018 Ausschuss für Planung und Umwelt
Beschluss: mehrheitlich abgelehnt
Vorlage: V-PLA/18/202
Anschließend beschloss der Ausschuss für Planung und Umwelt mehrheitlich mit 5 Gegenstimmen, den Antrag der SPD- Fraktion vom 02.01.2018 „Verzicht auf Glyphosat-Einsatz im Landkreis Cloppenburg“ abzulehnen.
Kreistagsabgeordneter Kolde verwies auf den
Antrag der SPD- Fraktion und erläuterte ihn. Trotz der EU-weiten Verlängerung
der Zulassung von Glyphosat für weitere fünf Jahre sei es möglich, dass ein
Verbot im Landkreis Cloppenburg ausgesprochen werde. Es sei unbestritten, dass
der Wirkstoff in die Natur eingreife. Dass es weitaus weniger Insekten als vor
Jahren gebe, sei für jedermann sichtbar und erfahrbar. Es sei schade, dass ein
vollständiger Verzicht von Glyphosat auf kreiseigenen Flächen nicht für
zielführend gehalten werde.
Die SPD- Fraktion halte den Antrag auch aus
Gründen der Nachhaltigkeit aufrecht und gebe ihn in die Abstimmung.
Kreistagsabgeordneter Dr. Hoffschroer
erklärte, die Vorlage sei in Bezug auf den Antrag ausreichend. Es sei nicht
erforderlich, hier ein landkreisweites Verbot auszusprechen.
Kreistagsabgeordneter Wesselmann verwies
darauf, dass es mittlerweile eine große Initiative gegen den Einsatz von
Glyphosat gebe. Der Artenverlust in der Natur und der Verlust der biologischen
Vielfalt seien deutlich erkennbar. Glyphosat sei wahrscheinlich sogar
krebserregend. Es sei wichtig, vor Ort einen Umbruch und ein Umdenken
einzuleiten, daher werde er den Antrag unterstützen.
Kreistagsabgeordneter Riesenbeck erklärte,
er halte das Argument der Erhaltung der Tauschfähigkeit von kreiseigenen
Flächen für schwach, da er nicht glaube, dass die Tauschfähigkeit an dem
Einsatz von Glyphosat scheitere.
Kreistagsabgeordneter Hackstedt führte aus,
es sei wichtig, dass die kommenden fünf Jahre der erneuten Zulassung genutzt
würden, um der Landwirtschaft Alternativen an die Hand zu geben.
Kreistagsabgeordneter Arkenau appellierte an
die Anwesenden, insbesondere wegen des dramatischen Rückgangs bei den Insekten
dem Antrag zuzustimmen.
Der Vorsitzende, Kreistagsabgeordneter
Middendorf, gab zu bedenken, dass nicht die Landwirtschaft allein Verursacher
des Insektenschwundes sei.
Als Negativbeispiel sei die Bahn anzuführen,
die von der Anwendung von Glyphosat zwar Abstand nehme und dafür nun aber ein
toxisches Mittel verwende, welches krebserregend sei. Der Krebsverdacht bei
Glyphosat sei dagegen noch nicht endgültig erwiesen.
Kreistagsabgeordneter Kolde schlug vor, die
Landwirtschaftskammer einzuladen und sich weiter zu informieren.
Der Vorsitzende, Kreistagsabgeordneter
Middendorf, erklärte, er werde diesen Vorschlag mit in die Fraktion nehmen.